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Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.

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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:25.09.07 19:35 IP: gespeichert Moderator melden


Filmeritis

In den letzten Tagen bin ich dazu gekommen, mal wieder ein paar Filme zu sehen. Als erstes, sah ich mir City of God an. Die "City of God" ist ein Stadtteil in den Außenbezirken von Rio de Janeiro. Starke Zuwanderung aus anderen Bezirken Rios, Arbeitslosigkeit, knapper Wohnraum, Drogen und Gewaltkriminalität regieren den Alltag. Das Schicksal zweier schwarzer Jungen steht im Mittelpunkt des Films: Löckchen, der später zum gefürchteten gnadenlosen Drogenboss Locke aufsteigt, und Buscape, der das Ziel hat, Fotograf zu werden. Locke gebärdet sich immer selbstherrlicher und will unbedingt auch das Drogengeschäft von Karotte, der einen anderen Stadtbezirk bedient, übernehmen. Eine Vergewaltigung löst den für beider Geschäfte ruinösen Bandenkrieg aus. Als am Ende des Film der wirtschaftlich ruinierte Locke davon spricht, sein Geschäft wieder ans Laufen zu bekommen, wird er von einer Gruppe Kinder abgeknallt. Buscape, der inzwischen ein Praktikum bei einer Zeitung macht, gelingen von der Schlussphase des Bandenkrieges einige Fotos, die auch für die Polizei kompromittierend sind. Er entscheidet sich gegen den damit verbundenen Ruhm und für die Stelle bei der Zeitung und liefert nur das Bild des toten Locke ab. Die Kinderbande führt ein vielsagendes Gespräch:

"Wer von euch kann schreiben?"
"Ich."
"Dann mach schon einmal eine schwarze Liste und schreib alle auf, die wir jetzt umbringen werden."

Ein sicher brutaler Film, aber auch ein guter Film, der den sozialen Ursachen von Gewalt auf den Grund geht. Mir fiel am Schluss des Films ein Satz des deutschen Aufklärers Lichtenberg ein: "Wenn du die Geschichte eines großen Verbrechers liest, dann danke dem gütigen Himmel dafür, dass er dich mit deinem ehrlichen Gesicht nicht an den Anfang einer solchen Reihe von Umständen gestellt hat." Sicher keine ganz verkehrte Einsicht.


Tja, dann spielte mir eine Freundin am Wochenende einen Gangsterfilm vor. Im Mittelpunkt des Geschehens stand ein überlanges Pokerspiel. Auf dem Tisch, an dem die Pokerer saßen, stand in großen Lettern so etwas wie Kasiehno Rojall, aber was soll`s. Es wurde gefoltert (widerlich hoch 10!), ein wenig geballert, noch weniger in die Luft gejagt, dafür aber viel und undurchsichtig intrigiert, zu viel über Gefühle geschwatzt und am Ende versuchte der Abspann mir weiszumachen, dass ich gerade einen James-Bond-Film gesehen hätte! Kaum zu glauben ...


Gestern abend habe ich mir dann einen Uralt-Film erlaubt: Sprengkommando Atlantik (Originaltitel: "ffolkes") von 1980. Einfach herrlich! Roger Moore in seiner besten Rolle! Die Handlung ist schnell erzählt: Ein Trupp Gangster, getarnt als Gruppe von Reportern, kapert ein Versorgungsschiff, bringt an einer Bohrinsel in der Nordsee Sprengladungen an und versucht, die britische Regierung um 15 Mio. Pfund zu erpressen. Diese arrangiert in ihrer Not den Haudegen, Frauenfeind und Katzenliebhaber Rufus Excalibur Ffolkes, um das Problem zu bereinigen. Die Rolle seines Gegenspielers Kramer ist mit Anthony Perkins ebenfalls glänzend besetzt. Spannung von der ersten bis zur letzten Minute!

Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 25.09.07 um 20:00 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:02.10.07 18:09 IP: gespeichert Moderator melden


Kann man eigentlich beim Gehen meditieren? Ja, natürlich! Und wie das zwanglos geht, zeigt uns Thich Nhat Hanh in seinem wunderschönen kleinen Buch

Thich Nhat Hanh: Der Geruch von frisch geschnittenem Gras. Anleitung zur Gehmeditation. Theseus Verlag. 2007 (Orig. 1985), 76 Seiten; 12, 95 €

Obwohl Zen-Meister, sucht man bei diesem aus Vietnam stammenden und in Frankreich lebenden Autor vergebens nach japanischer Zen-Disziplinitis. Alles ist eingängig und leicht umsetzbar beschrieben. Man meint, man könne dem Nirvana, dem Reinen Land oder dem Reich Gottes gleich nebenan begegnen. Dennoch ist Thich Nhat Hanh ein zu weiser und mitfühlender Mensch, als dass er auf rosaroten Wolken geht. In jedem seiner Bücher trifft man daher auch auf die Sch***e des Lebens. Und in der Tat: Wozu wäre das Mitgefühl sonst da?

Highly recommended by

Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 02.10.07 um 18:16 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:04.10.07 19:16 IP: gespeichert Moderator melden


Filmeritis Teil 2

Auf das Geschwätz einer Freundin hin, die absoluter Babylon 5-Fan ist, hab ich mir die DVD Babylon 5. Vergessene Legenden zugelegt. Die DVD enhält zwei nicht allzu lange Filme (je ca. 35 Min.). Im ersten muss sich die hübsche Kommandantin Lochley mit einem Fall bösartigster Besessenheit befassen, in dessen Fortgang es auch zu einer beeindruckenden Teufels- bzw. Dämonenerscheinung kommt. Im zweiten Film muss sich der zum Präsidenten avancierte Sheridan zu einem angemessenen Verhältnis zu einem jungen Thronfolger mit ziemlich fragwürdig-gewalttätigen Zukunftsplänen durchringen. Beide Filme verbindet, dass die Protagonisten sich zunächst scheinbar zwischen zwei Übeln zu entscheiden haben, die Situation aber erst zu klären vermögen, als sie auf eine dritte Möglichkeit kommen, die jenseits der Alternativen von Tötung oder schrecklichen Zukunftperspektiven liegt. Beide Filme sind lohnenswert, wobei der erste etwas mehr metaphysische Tiefe hat. Ich werde sie sicher noch einmal sehen.

Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 04.10.07 um 20:29 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:05.10.07 15:13 IP: gespeichert Moderator melden


Tja, die Herbstferien gehen langsam, aber unerbittlich zu Ende und meine Lottofee sagte mir heute morgen, dass ich am Montag wieder arbeiten müsse, da ich den DschäckPott wider Erwarten doch nicht geknackt hätte ...

Froh bin ich aber darüber, dass ich zumindest noch das letzte Buch meines Lieblingsphilosophen, d. i. Ken Wilber, durchgekriegt habe:

Ken Wilber: The Integral Vision. A Very Short Introduction to the Revolutionary Integral Approach to Life, God, the Universe, and Everything. Boston & London: Shambhala. 2007 - 232 Seiten; (z. Zt.) 12,95 €

Das kleine gut zu lesende und wunderschön gestaltete Buch repräsentiert den gegenwärtigen Stand seiner Theoriebildung (in seiner 5. Schaffensphase). Die komplexe Materie wird anschaulich präsentiert und es macht Freude, den klar strukturierten Text zu lesen und die vielen farbigen Diagramme und Fotos darauf zu beziehen. Das Buch hat sieben Kapitel:

1. Introduction
2. The Main Ingredients
3. And Now: How Do They All Fit Together?
4. Here´s How It Works: IOS Apps
5. Is This You?: "Spiritual but Not Religious"
6. Integral Life Practice: Get a Life!
7. Not the End, But the Beginning

Zu Beginn jedes Kapitels formuliert er einige Leitfragen. Die Fragen des Einleitungskapitels verweisen auf die Grundthematik des Buches:

- How can I navigate the 21st century?
- How can we make sense of our own life and awareness?
- What if I had a comprehensive map of myself and the brave new world I find myself in?

Bei den Kapiteln 3 und 6 habe ich noch philosophischen Denkbedarf und muss sicher noch die entsprechenden Kapitel von Eros, Kosmos, Logos (Wilbers Hauptwerk/4. Schaffensphase) hinzuziehen. - Zu bekommen ist The Integral Vision z. B. beim Urwald. Der vergleichsweise niedrige Preis erklärt sich daraus, dass das Buch lt. Klappentext in China gedruckt wurde.

A must read for the philosophical guy!

Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 05.10.07 um 15:46 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:04.11.07 08:06 IP: gespeichert Moderator melden


Gestern brachte mir der Postbote ein kleines Paket vom Urwald, enthaltend bedruckten Inhalt mit folgendem Titel:


Ulrich Brand/Bettina Lösch/StefanTimmel: ABC der Alternativen. Von "Ästhetik des Widerstands" bis "Ziviler Ungehorsam". Hamburg 2007: VSA Verlag. 268 Seiten; 10,- €


Nach seinen Erfolgstiteln "ABC der Globalisierung" (2005) und "ABC zum Neoliberalismus" (2006) hat der Hamburger VSA Verlag jetzt 133 Autorinnen und Autoren gewonnen, um über die schon oft geleistete bloße Kritik des Bestehenden hinauszugelangen zur zusammenfassenden Darstellung von nicht nur alternativer Politik, sondern alternativen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodellen. Jeder Beitrag des fachlexikonartig aufgebauten Buches ist genau 2 Seiten lang und schließt mit weiterführenden Literaturempfehlungen. Viele der beitragenden Autoren haben sich auch einer größeren Öffentlichkeit gegenüber schon durch ihre Fachkompetenz ausgezeichnet und lehren zu einem großen Teil an Universitäten. Ich erwähne beispielhaft: Elmar Altvater, Joachim Bischoff, Alex Demirovic, Michael Heinrich, Joachim Hirsch und Jörg Huffschmid.

Mein erster Eindruck ist, dass es sich um ein sehr gelungenes Buch handelt, mit dem sich jeder beschäftigen sollte, der mit dem Bestehenden unzufrieden ist und sich die Frage stellt, was man denn konkret an die Stelle des Bestehenden setzen könne.

Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 04.11.07 um 14:14 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:02.12.07 07:15 IP: gespeichert Moderator melden


Gestern habe ich mir die Zeit genommen, einen Roman oder besser: ein Romanfragment zu lesen, und zwar

Rene Daumal: Der Analog. Ein nicht-euklidischer, im symbolischen Verstande authentischer alpinistischer Abenteuerroman. Düsseldorf 1964. (frz. LE MONT ANALOGUE, 1952)

Dieser Roman beschreibt, wie der Ich-Erzähler, nachdem er in der Zeitschrift für Paläontologie einen Aufsatz über den sagenumwobenen Berg "Analog" veröffentlicht hat, in Kontakt mit einem ehemaligen Mönch namens Sogol (rückwärts als "Logos" zu lesen) kommt. In einem unter seltsamen Umständen erfolgten Treffen mit eingehenden Diskussionen beschließen beide, eine Expedition zu dem im Titel genannten, offenbar im Südpazifik gelegenen Berg zu unternehmen. Es gelingt der sehr heterogen zusmamengestellten Mannschaft auch, dorthin zu gelangen und den Aufstieg zum Gipfel dieses gigantischen Berges zu beginnen.

Das Buch hat im Fragment fünf Kapitel:

- ERSTES KAPITEL, welches das Kapitel der Begegnung ist
- ZWEITES KAITEL, welches das Kapitel der Vermutungen ist
- DRITTES KAPITEL, welches das Kapitel der Überfahrt ist
- VIERTES KAPITEL, welches das Kapitel ist, in dem wir ankommen und in dem das Geldproblem präzise Formen annimmt
- FÜNFTES KAPITEL, welches das Kapitel der Einrichtung unseres ersten Lagers ist

Im fünften Kapitel bricht der Autor mitten im Satz ab. Er ist 1944 in Paris an Tuberkulose gestorben. Seine Frau, Vera Daumal, hat in einem Nachwort kurz den geplanten Fortgang des offenbar auf mindestens 7 Kapitel angelegten Romans geschildert.

In einem Brief aus dem Jahre 1940 schreibt der Autor: "[...] der Analog , als der symbolische Berg, ist der Weg, der zwischen Himmel und Erde verbindet; und es muss außer uns wie in uns, diesen Weg geben, wenn unsere Lage nicht hoffnungslos sein soll." Es handelt sich vom Gehalt her also um einen metaphysischen, ja mystischen Roman, der bemerkenswerterweise in einer nüchternen mathematisch-naturwissenschaftlichen Sprache verfasst ist. Es macht Freude, die Symbolik des Romangeschehens zu entschlüsseln und über die verschiedenen Einsichten des Autors zu reflektieren.

Fazit: Ein Roman, der im deutschen Sprachraum zu Unrecht vergessen ist.

Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 02.12.07 um 07:25 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:13.12.07 17:52 IP: gespeichert Moderator melden


Über Toni Packer habe ich schon auf Seite 2 dieses Threads etwas geschrieben. Als ich jetzt ein paar Tage krank war, habe ich mir ihr neustes Werk

Toni Packer: Fragen in der Stille. Meditation jenseits des Wissens. Bielefeld. Aurum im Kamphausen Verlag, 2007, 240 Seiten; 19, 80 €

(Original: The Silent Question, 2007) vorgenommen.

Das Buch enthält fünf größere Teile, und zwar

- Die freie und offene "Arbeit"
- "Ich" und wer ich bin
- Krieg und Frieden zwischen uns
- Krankheit, Schmerz und Tod
- Lebendiges, liebendes Wunder

Dieses Buch der Autorin, die ich für die wahre Schülerin Krishnamurtis halte, enthält Interviews, Gespräche mit Teilnehmern ihrer Schweigewochen und kürzere Beiträge, auch Briefe von ihr. Darin geht es schwerpunktmäßig um ihre Methode der "Meditative Inquiry", die erläutert und in ihrer Anwendung dargestellt wird. Wer Interesse an Meditation hat, wird darin viele Perlen finden. Zweckmäßig scheint mir allerdings zu sein, vorher ihr Buch "Das Wunder des Jetzt" zu lesen, das ihre Meditationsmethode (vor allem im 1. Kapitel) systematischer entwickelt.

Persönlich sehr berührt hat mich auch die Schilderung ihrer Kindheit im Deutschland der Nazis und die Erfahrung des alliierten Bombenterrors, die Auslöser ihrer jahrelangen Suche nach dem Sinn von allem wurden und sie zum Zen und später über die Begegnung mit Jiddu Krishnamurti zu einem eigenen Ansatz von Meditation geführt hat, der Krishnamurtis Impulse kreativ weiterführt.

Für mich hat sich das Buch gelohnt.

Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 13.12.07 um 18:15 geändert
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Why-Not Volljährigkeit geprüft
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:13.12.07 21:43 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Filmeritis Teil 2

Auf das Geschwätz einer Freundin hin, die absoluter Babylon 5-Fan ist, hab ich mir die DVD Babylon 5. Vergessene Legenden zugelegt.

Es wundert mich, daß eine B5-Begeisterte diese DVD empfahl. Ich hatte sie mir neulich mal ausgeliehen und war enttäuscht. Nicht zu sehr, da mir der Ausleihende, auch ein B5-Fan, schon vorher verriet, daß er die DVD für einen ziemlich schwachen Aufguß der Serie hielt.

Die Serie (in fünf Staffeln) kann ich dagegen nur empfehlen. Es sind zwar - oh Wunder - nicht alle Folgen gleich gut, aber insgesamt ist Babylon-5 für mich die mit Abstand beste Serie, die ich kenne. Es werden nicht nur einzelne, abgeschlossene Handlungen erzählt, sondern es entwickelt sich - zunächst unaufdringlich - eine spannende Rahmenhandlung mit erstaunlicher Komplexität. Außerdem verändern sich alle Hauptfiguren im Laufe der Handlungen auf nachvollziehbare Weise bzw. werden durch die Geschehnisse verändert.

Why-Not (B5-Fan)
Buch-Anfang: Dämonen der Leidenschaft (Teaser)

Session: Wir müssen reden, Aus dem Giftschrank, Gefangene Gefühle, Urlaub mal anders

Offtopic-Kurzgeschichten: Gesichter des Todes, Das Interview (mit Dr. Wolfram Schraubner), Die Bahnfahrt


Mehrere Bücher Inhaltsangaben und Leseproben hier auf meiner Homepage
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Harry_W Volljährigkeit geprüft
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Der Menschheit steht auf dem Weg zu den Sternen nur eins im Weg- ihre Dummheit

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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:20.12.07 20:04 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

zunächst einmal Respekt an BLUEVELVET, BLACK PANTHER, TITANIC 500 und WHY NOT.
Die mehr oder weniger als „Alleinunterhaltender“ diese Literaturecke über so einen langen Zeitraum gestalten.
Da ja nun Weihnachten um die Ecke ist und vielleicht noch jemand auf die „Schnelle“ etwas lesen möchte, fange ich mal mit etwas leicht verdaulichem an.

Tom Sharpe: Puppenmord
Zum Inhalt:
Grosbritannien: Hilfslehrer Henry Wilt unterrichtet an einer Berufsschule. Er versucht, den gelangweilten Auszubildenden (Maurer, Metzger) einen Einblick die Literatur zu geben. Das Versuchsergebnis fällt entsprechend bescheiden aus.
Sein Eheleben verläuft in ähnlichen Bahnen. Irgendwann fragt sich Henry, ob das „bis der Tod euch scheidet“ nicht beschleunigt werden kann und plant in seiner Phantasie das Ableben von Mrs. Wilt.
Mrs. Eva Wilt möchte in die höheren Gesellschaftskreise aufsteigen, was aber nicht so recht gelingen mag in der Provinz.
Doch dann ziehen in der Nachbarschaft die Pringsheims ein, von denen Mrs. Wilt meint, mit denen den Aufstieg zu schaffen. Mrs. Pringsheim hat andere Bedürfnisse und so beginnt das Chaos auf einer Party bei den Pringsheims. Dort macht Henry die Bekanntschaft mit Judy – nur ist Judy leider nicht aus Fleisch und Blut, sondern eine Gummipuppe, aufblasbar, versteht sich.
Henry versucht mit ihr seine Mordphantasien umzusetzen.
Mehr verrate ich nicht. Der Roman ist gut übersetzt – erschienen im Goldmann Verlag, Taschenbuch, 314 Seiten, ISBN 3-442-44914-6, in Deutschland 8 €.

Andreas Eschbach: Der letzte seiner Art
Möglicherweise ist Eschbach inspiriert durch die Filme „UNIVERSAL SOLDIER“ oder der „SECHS MILLIONEN DOLLAR MANN“. Zum Inhalt:
Das Militär der Vereinigten Staaten versucht, aus Soldaten Kampfmaschinen zu machen. Alles natürlich TOP SECRET. Leider sind die Ergebnisse nicht brauchbar, also wohin mit den Menschen?
Einer darf sich als „Frührentner“ in Irland nieder lassen. Doch es gibt Mitwisser, die das Geheimnis sicher begraben möchten. So muss der Frührentner um sein Leben kämpfen und mancher Freund muss dabei sein Leben lassen.

Eschbach ( Das Jesus Video) schreibt sehr anschaulich und hätte mehr aus dem Thema machen können, doch anscheinend hat ihn sein Verleger unter Druck gesetzt, die Geschichte zu beenden Deshalb wirkt das Ende etwas aufgesetzt, als hätte Eschbach eine andere Absicht verfolgt. Das Taschenbuch gibt es bei Bastei-Lübbe, 348 Seiten, ISBN 3-404-15305-7, in Deutschland € 8,95.

Michael Strehlau: Ein Lächeln in der Dunkelheit
Nichts für schwache Nerven! Einigen im Forum bekannt unter TITANIC 500 oder „MICHI“. Wer etwas Vergleichbares sucht, dann fällt mir auf Anhieb nur Mo Hayder ein, aus deren Feder „Der Vogelmann“ und „Die Behandlung“ stammt. Wer diese Bücher ohne schlecht zu träumen „verdaut“ hat, dem ist dieses Buch zu empfehlen.
Als ich mich entschloss, dieses Buch zu kaufen lernte ich, was im Katalog das Kürzel „BOD“ bedeutete. Nämlich „Book on Demand“. Das heißt, das Buch wird nur auf Bestellung gedruckt, gebunden und versendet. Knappe und harmlose Inhaltsangabe:

Bremen. Die Studentin Sandra K. finanziert durch Nebenjobs ihr Studium. Da sie nur einen kleinen Freundeskreis hat, chattet sie oft im Internet. Sie lernt an der Uni Martin kennen. Die beiden kommen sich näher.
Dann lernt Sandra Sunny aus dem Internet kennen. Zeitgleich verschwinden in Bremen junge Frauen. Dann erhält Sandra eine mysteriöse E-Mail. Schließlich verschwindet auch Sunny, obwohl Sandra eine Mail von ihr erhält.

Dann lüftet Strehlau ein wenig den Schleier über den Mörder, gibt ihn aber nicht Preis. So fährt man dann Achterbahn, verdächtigt mal den, mal den. Bis zum blutigen Showdown in der leer stehenden Villa…Überraschung!

Herstellung: Books on Demand GmbH, Norderstedt, ISBN 3-8330-0634-X, 493 Seiten.
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Ninette
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ninas_dreams  
  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:23.12.07 13:00 IP: gespeichert Moderator melden


Joseph BERGER: The World in a City - Traveling the Globe through the Neighborhoods of the New New York

Book Description: “The whole world can be found in this city. . . .”–from the Preface
Fifty years ago, New York City had only a handful of ethnic groups. Today, the whole world can be found within the city’s five boroughs–and celebrated New York Times reporter Joseph Berger sets out to discover it, bringing alive the sights, smells, tastes, and people of the globe while taking readers on an intimate tour of the world’s most cosmopolitan city.
For urban enthusiasts and armchair explorers alike, The World in a City is a look at today’s polyglot and polychrome, cosmopolitan and culturally rich New York and the lessons it holds for the rest of the United States as immigration changes the face of the nation. With three out of five of the city’s residents either foreign-born or second-generation Americans, New York has become more than ever a collection of villages–virtually self-reliant hamlets, each exquisitely textured by its particular ethnicities, history, and politics. For the price of a subway ride, you can visit Ghana, the Philippines, Ecuador, Uzbekistan, and Bangladesh.
As Berger shows us in this absorbing and enlightening tour, New York is an endlessly fascinating crossroads. Naturally, tears exist in this colorful social fabric: the controversy over Korean-language shop signs in tony Douglaston, Queens; the uneasy proximity of traditional cottages and new McMansions built by recently arrived Russian residents of Manhattan Beach, Brooklyn. Yet in spite of the tensions among neighbors, what Berger has found most miraculous about New York is how the city and its more than eight million denizens can adapt to–and even embrace–change like no other place on earth, from the former pushcart knish vendor on the Lower East Side who now caters to his customers via the Internet, to the recent émigrés from former Soviet republics to Brooklyn’s Brighton Beach and Midwood whose arrival saved New York’s furrier trade from certain extinction.
Like the place it chronicles, The World in a City is an engaging hybrid. Blending elements of sociology, pop culture, and travel writing, this is the rare book that enlightens readers while imbuing them with the hope that even in this increasingly fractious and polarized world, we can indeed co-exist in harmony.

ISBN 978-0345487384, Ballantine Books, 288 pages, ca. € 20.00
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smooth_inside Volljährigkeit geprüft
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:23.12.07 15:34 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen!

Ich bin beim Stöbern durch das Angebot eines grossen Internet-Handels auf folgenden Film aufmerksam geworden:

"Verfolgt" unter der Regie von Angelina Maccarone, mit Maren Kroymann und Kostja Ullmann in den Hauprollen

Die Handlung dreht sich um eine 58-jährige Bewährungshelferin, die sich (meiner Ansicht nach auf etwas seltsam verschlungenem Weg) mit einem 16-jährigen Straffälligen in eine SM-ähnliche Beziehung begibt. Während der Jugendliche schon recht konkrete Anforderungen an seine "Herrin" hegt, wächst die Protagonistin erst nach und nach, dafür aber sehr besitzergreifend in ihre Rolle hinein. Beide sind nach kurzer Zeit so voneinander abhängig, dass sie nicht wissen, in welchen Strudel sie hineingeraten...

Der Streifen hat mir wegen seiner sanften Bilder gefallen. Er ist komplett in schwarz-weiss gedreht und zeigt keine bestimmten Körperteile, so dass er in dieser Hinsicht nicht anstössig ist - wohl aber für manche wegen der Story. Schön anzusehen ist auch, wie die Haupt-Akteurin zusehends in ihren Handlungen und Ansprüchen wächst. Mag die Geschichte auch manchmal etwas an den Haaren herbeigezogen sein, so half das zuvor Beschriebene darüber hinweg.

Die Auszeichnung mit dem Goldenen Leoparden 2006 war zwar auch ein Grund, den Film zu erwerben, aber mich interessierte mehr zu sehen, wie Maren Kroymann in dieser ungewohnten Rolle agiert

Viel Spaß beim Anschauen wünscht
smooth_inside
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Ninette
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ninas_dreams  
  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:02.01.08 17:02 IP: gespeichert Moderator melden


José Saramago: Die portugiesische Reise

Kurzbeschreibung: Der Autor macht sich auf zu einer mehrmonatigen Fahrt durch seine Heimat Portugal: Von Nord nach Süd, von Ost nach West - und wo immer er hinkommt, spürt er in sich jenen Einklang, der ihn mit seinem Land und dessen Bewohnern verbindet - allerdings auch so manchen Missklang. Penibel beobachtet er und was immer er ansieht - er quillt über vor Wissen über Geschichte und Kultur. Als Portugal-Liebhaber kann man sich auf dieser ausgedehnten Reise keinen anregenderen und vergnüglicheren Begleiter als Jose Saramago wünschen: einen sachkundigen Führer und hochgebildeten Kenner, der uns die verborgenen Schätze seines Landes abseits der geläufigen Touristenrouten erschließt.
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:04.01.08 13:56 IP: gespeichert Moderator melden


Und wie sah es bei mir lektüremäßig aus? In den Ferien habe ich zwei Bücher gelesen, und zwar zunächst einmal von

Michael Habecker: Ken Wilber - die integrale (R)EVOLUTION. Einführung in Theorie und Praxis eines neuen spirituellen Ansatzes. Frankf./M.: info3-Verlag. 2007. 231 Seiten

In dem Buch geht es, wie der Titel nahelegt, um die Philosophie von Ken Wilber, den ich selbst als meinen Lieblingsphilosophen betrachte. Der Autor referiert schwerpunktmäßig unter Verwendung vieler Diagramme die 4. und 5. Phase der Wilberschen Theoriebildung und befragt sie auf ihre Praxistauglichkeit. Das Kapitel über Meditation und Psychotherapie gehört zum besten, was ich in dieser Hinsicht gelesen habe. Mit Wilber-5 bekomme ich allerdings zunehmend Schwierigkeiten, da Wilber mittlerweile dabei ist, die Schichtenontologie der philosophia perennis postmodern zu psychologisieren. Da deutsche Literatur über Wilber noch relativ rar gesät ist, ist dieses gelungene Buch auf jeden Fall begrüßenswert.

Da ich noch ein zweites Buch lesen wollte, habe ich bei der Lektüre des obigen Buches die Kapitel über Wilber und Steiner weggelassen und mich dem Buch von

Eleanor Roosevelt: You Learn by Living. Eleven Keys to a More Fulfilling Life. 1960. 211 p.

zugewandt. Die Autorin ist die Gattin des ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und wohl neben Hillary Clinton die sicher einflussreichste US-Präsidentengattin des 20. Jahrhunderts gewesen. In diesem Buch befasst sich Eleanor Roosevelt zunächst mit Fragen der individuellen Lebensgestaltung und deren Problemen, z. B. der Furcht, dem Gebrauch der eigenen Zeit, dem Recht auf Individualität, um sich dann gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen zuzuwenden, etwa den Anforderungen an einen guten Politiker. Sie illustriert ihre stets praxisnahen Ausführungen mit vielen Beispielen aus ihrem Leben im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Dabei verliert sie nie den Boden unter den Füßen und hat auch die Unterprivilegierten der eigenen Gesellschaft im Blick. Insgesamt handelt es sich um das Buch einer tüchtigen und lebensklugen, ja z. T. weise gewordenen Frau.

VG Blue

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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:13.01.08 22:15 IP: gespeichert Moderator melden


Vor zwei Tagen fand ich wieder Zeit für einen Film. Diesmal war es Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter, ein Film, den ich endlich sehen wollte. Der ästhetisch schön gestaltete Film hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es hat Freude gemacht, den Weg des jungen Eragon, der im Wald ein großes blaues Ei findet, aus dem dann ein Drachenjunges schlüpft, vom sich selbst überschätzenden Jüngling zum Kämpfer für Frieden und Freiheit eines grausam unterdrückten Landes zu verfolgen. Ein wenig gewöhnungsbdürftig war für mich die Vorstellung des Reitens auf Drachen, da Drachen in unserem Kulturkreis eher dazu da sind, Jungfrauen und Schätze zu bewachen. Eragons sympatischer und humorvoller Drachen oder besser Drachin Saphira hat mit dem jungen heranwachsenden Kämpfer eine Reihe gefährlicher Abenteuer zu bestehen. Der Film ist auch gedanklich nicht flach, sondern hat das Flair eines echten Mythos.

Mir hat der Film gefallen. Ich werde ihn mir sicher noch einmal ansehen.

VG Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 13.01.08 um 22:17 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:21.01.08 03:39 IP: gespeichert Moderator melden


@ HARRY: Danke für das Lob, lieber HARRY! Ich hoffe nur, die bizarren Szenen und Wendungen aus meinem Roman EIN LÄCHELN IN DER DUNKELHEIT haben dir nicht zu sehr die weihnachtlichen Gefühlen zerfressen ...
MICHI
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:07.03.08 22:12 IP: gespeichert Moderator melden


Howdy!

da mich nach langer Zeit mal wieder ein Buch restlos begeistert hat und dieser interessante Thread leider hoffnungslos eingeschlafen ist, hier mal wieder eine Rezension von mir. Ich hoffe, es besteht überhaupt noch Interesse ...




BEUTEZEIT VON JACK KETCHUM (HEYNE)




Ist euch beim Lesen eigentlich schon einmal eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen? Nein, nein, ich möchte jetzt nicht eine Floskel aufführen. Ich meine, hat euch ein Buch einmal wirklich erschreckt? Die Kurzgeschichten von Clive Barker in den „Büchern des Blutes“ waren euch nicht zu hart? Thomas Harris´ Hannibal Lecter in „Das Schweigen der Lämmer“ nicht zu abartig? Die sexuellen Perversionen von meinem R. I. Frieden in „Ein Lächeln in der Dunkelheit“ nicht zu bizarr? Na dann habt Mut, viel Mut und lest Jack Ketchums „Beutezeit“, das mit Abstand brutalste Buch, welches der Verfasser dieses Artikels je gelesen hat.
Maine 1981: Drei junge Paare wollen eine ausgelassene Woche in einem einsamen Ferienhaus an der Küste, jenseits der Zivilisation, verbringen. Sie ahnen nicht, dass die Gegend von einer Gruppe von verwahrlosten Kannibalen bewohnt ist, für die Vergewaltigung, Folter und Mord so selbstverständlich ist, wie für den braven Amerikaner Hamburger, Cola und Johny Carson. Als die erste der Frauen vor den Augen der anderen nackt und gefesselt geröstet und verzehrt wird, ist es zum Weglaufen bereits viel zu spät. Die Großstädter müssen ihre Erziehung und Kultur vergessen und Feuer mit Feuer bekämpfen. In einer Nacht, die keine Gewinner in den Morgen schicken wird ...
„Besser gut geklaut, als schlecht erfunden ...“ wird so mancher Leser sagen. Schließlich erinnert die literarische Schlachtplatte sehr an Horrorfilme wie „Wrong Turn“ oder „The Descent“, aber weit gefehlt, denn das Buch ist von 1980! Man könnte eher sagen: Die Filme haben von Jack Ketchum geklaut.
Ketchum dürfte dem Fan von Horrorliteratur mittlerweile auch in Deutschland bekannt sein, denn sein „The Girl next Door“, bei uns leider etwas sinnentstellend als „Evil“ erschienen, schlug ein wie eine Bombe und wurde von euch, den Lesern, zum besten Buch des Jahres 2006 gewählt. Kein Wunder, denn kaum ein anderer Autor kann Sex und Gewalt derart anspruchsvoll zeigen. Nein, zu jeder Zeit ist die Gewalt nachvollziehbar. Ketchum zeigt sie nie um ihrer selbst Willen, sondern hält uns in seinen Büchern schonungslos einen Spiegel vor das Gesicht. Zeigt uns, wie die Welt wirklich ist. Das jeder von uns eine böse Seite in sich hat. Doch während diese bei einigen nur schlummert, regiert sie bei anderen.
Die Geschichte zum Roman „Beutezeit“ würde den Rahmen des Artikels sprengen. Sie ist fast so lang wie der Roman selbst und hat den offensichtlich immer noch erbosten Autoren zu einem ausführlichen Nachwort veranlasst. Es sei nur kurz gesagt, dass der Roman Anfang der 80ziger nur in einer unglaublich stark zensierten Version zu haben war. Kein Wunder eigentlich, wenn man bedenkt, was Ketchum alles detailliert schildert. Es wird vergewaltigt, verstümmelt, zertrümmert, geröstet und lebendig gefressen. Doch immer, aber auch wirklich immer, bleibt das Buch realistisch, die Charaktere abgründig und die Spannung konstant. Die bitterböse Schlussszene vollendet dieses Meisterwerk der geächteten Kunst perfekt. Ironie des Schicksals, dass diese literarische Schlachtplatte ausgerechnet in Deutschland, wo so mancher Film von selbsternannten Jugendschützern geschnitten wird, ungekürzt zu haben ist. Es fragt sich allerdings, wie lange noch ...
Der Horrorfan, der einmal Mut und Magen testen will, sollte ... muss diesen Roman kaufen. Das Lesevergnügen ist leider relativ kurz, denn eine derart brillante Geschichte kann man nicht mehr aus der Hand legen und hat sie binnen weniger Tage durchgelesen. Doch man wird noch lange an diese verstörende Geschichte denken. Sehr lange ...

Taschenbuch, 288 Seiten, 8,95 Euro. (MST)
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:09.03.08 20:11 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen Dank, Titanic500, dass du diesen Thread wieder hervorgeholt und gleich einen Beitrag geschrieben hast. Das macht mir Mut, eine eigene Neuentdeckung vorzustellen, und zwar eine Sammlung von Aphorismen des kolumbianischen Reaktionärs

Nicolás Gómez Dávila: Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruss streift . . . Aphorismen. Reclam. 2007. - 8,90 €

Davila, der den größten Teil seines Lebens in seiner 30.000 Bände umfassenden Bibliothek in Bogota verbracht hat, hat unsystematisch aphoristisch geschrieben. Sein Publikum waren eigentlich nur die, die ihn, meist an Sonntagen, besucht haben. Um die Verbreitung seiner Werke hat er sich nie gekümmert. Als sich 2004 Davilas 10. Todestag jährte, wurden er und seine Sprüche - "Das Leben ist die Guillotine der Wahrheiten." -, dank der Artikel in Spiegel, Focus und anderen Blättern, auch hierzulande bekannter.

Der Herausgeber der oben erwähnten Aphorismensammlung hat ausgewählte Sentenzen thematisch geordnet, so dass man problemlos je nach Interesse lesen kann. Und so finden sich dort Aphorismen über die Geschichte, den Geist, die Lebensalter, den Demokraten, das Christentum, die Moderne, die Technokratie usw.

Jetzt einige Kostproben:


"Die Vollkommenheit dessen, den wir lieben, ist keine Fiktion der Liebe. Lieben ist, im Gegenteil, das Privileg, eine Vollkommenheit zu bemerken, die anderen Augen unsichtbar bleibt." (S. 16)

">Aktualität< bezeichnet den Gipfel des Unbedeutenden." (S. 54)

"Jedes Thema, das in den Zeitungen die Runde macht, geht verdorben daraus hervor." (S. 92)

"Vorurteile verdummen nur den, der sie für Schlussfolgerungen hält." (S. 93)

"Die Zweifel des Meisters sind die Gewissheiten des Schülers." (S. 94)

"Der Katholik, den das Los der Kirche mit Besorgnis erfüllt, hat aufgehört, Katholik zu sein. (S. 113)

"Die Politiker sind in der Demokratie die Kondensatoren der Dummheit." (S. 13


Zu Davila gibt es auch eine deutschsprachige Biographie, und zwar von

Till Kinzel: Nicolás Gómez Dávila. Parteigänger verlorener Sachen. Edition Antaios. 2003. - 12,00 €


So long
Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 09.03.08 um 20:46 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:10.03.08 02:48 IP: gespeichert Moderator melden


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Außerdem habe ich immer noch Hoffnung, daß mal ein Dritter oder gar Vierte aufkreuzen könnte ...
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:19.03.08 00:11 IP: gespeichert Moderator melden


Mal ein Tipp von mir:

"Die Spekulanten" von Stephen Frey

Der Autor ist Vizepräsident einer der größten Investmentbanken in Manhatten. Inhaltlich geht es um Betrug, Erpressung und die brutale Ausnutzung von Menschen bis hin zur totalen Menschenverachtung .... Eigentlich muss man nur die Nachrichten schauen (passt gerade perfekt; Thema: Börse und Banken)


Auf Wunsch von 353fan RS-Fehler verbessert. - Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 19.03.08 um 07:25 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:23.03.08 08:08 IP: gespeichert Moderator melden


"In diesen Zeiten des allgegenwärtigen Elends und der blinden Gewalt, der Naturkatastrophen und der ökologischen Desaster mag es unpassend und unschicklich erscheinen, über die Schönheit zu sprechen. Eine Provokation, beinahe ein Skandal. Doch gerade dadurch wird uns deutlich, dass die Schönheit - dem Bösen entgegengesetzt - ihren Platz am anderen Ende einer Wirklichkeit hat, der wir uns stellen müssen."

Mit diesen Worten beginnt das Buch von

Francois Cheng: Fünf Meditationen über die Schönheit. München: C. H. Beck. 2008. 156 Seiten

Francois Cheng, 1919 geboren und schon mit 19 Jahren nach Frankreich gekommen, unternimmt den mutigen Versuch, die Objektivität von Schönheit sowohl in der Natur als auch in der Kunst zu rehabilitieren. Mutig deshalb, weil das Zeitklima ja dazu tendiert, sämtliche Maßstäbe einzuebnen bzw. zu subjektivieren nach dem Motto: "Was dem enen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall."

Bemerkenswert an dem Buch ist, dass der Autor das Schöne wieder an das Wahre und Gute annähert, das Schöne gerade dem Bösen (!) gegenüberstellt, sich dabei auch mit dem falschen, dem verführerischen Schönen befasst und dass er, was dem Buch eine besondere Note gibt, auf das Kunstschaffen und die ästhetischen Theorien Chinas zurückzugreifen vermag.

Das Buch, das fünf Vorträge des Autors wiedergibt, ist selbst in der Übersetzung aus dem Französichen sprachlich gut zu lesen und zeugt von der großen Fachkenntnis und Sensibilität des Autors. Wer dem Thema des Schönen auf den Grund gehen möchte, wird dieses Buch sicher gerne lesen.

VG Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 23.03.08 um 08:27 geändert
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