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  BDSM in Weltliteratur
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 Autor Eintrag
Francesco
Fachmann

Hamburg




Beiträge: 66

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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:17.03.03 23:27 IP: gespeichert Moderator melden


möchte ein Drama der klassischen Literatur beisteuern: "Penthesilea" von Heinrich von Kleist. Beschreibt die Macht, die in der Unterwerfung liegt, benutzt dazu viele erotische Andeutungen. Geht um den Kampf/die Liebe zwischen der Amazonenkönigin Penthesilea und Achill beim Kampf zw.Griechenund Trojanern.
Eine - Kulturkritikern zufolge - sehenswerte Aufführung läuft derzeit in einem Züricher Theater.
Ich gehorche meiner Frau und bin mit ihr trotzdem auf Augenhöhe!
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Fabian
Gast


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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:19.03.03 13:45 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Francesco,

sehr schöner Hinweis auf eine klassische Verbindung zwischen SM und Weltliteratur.

"Ein rasendes und außerordentliches Stück ist von Kleist die Penthesilea. Sie hat ihm bei Goethe das Genick gebrochen, aber ist gräßlich schön geblieben ..." (A. Döblin, Der deutsche Maskenball, 1921)

Viele Grüße .... Fabian
(Diese Nachricht wurde am 19.03.03 um 13:45 von Fabian geändert.)
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Nachtigall
Stamm-Gast



fatal error in reality.sys - reboot universe (Y/N)?

Beiträge: 3281

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  Re: BDSM in Literatur Datum:22.03.03 09:03 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

da hier jetzt schon so viele Beispiele aus der der "allgemeinen Belletristik" aufgetaucht sind, möchte ich noch ein Beispiel erwähnen, dass mir anlässlich einer Bemerkung von Why-Not wieder einfiel:

In Joanne K. Rowling´s "Harry Potter und der Feuerkelch" startet Hermine Granger eine Befreiungsaktion für die in Hogwarts beschäftigten Hauselfen. Leider reagieren die aber nicht ganz, wie erwartet - sie finden Hermines Vorschläge sogar anstößig, wollen weder befreit, noch bezahlt werden und auch kein Urlaubsrecht etc. - sie sind "von Natur aus" Sklaven...!!! Fand ich damals, als ich es las, sehr bemerkenswert.

Liebe Grüße
Anja
... sehr glückliche Besitzerin und KH des süßen CD Monika (Gugl-Gugl)

***
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mister
___†___


Tränen sind die Sprache der Seele. Wer keine Tränen mehr hat, hat im Herzen keinen Regenbogen

Beiträge: 1702

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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:22.03.03 09:29 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen
Das Buch SPARTACUS von H. FAST handelt über die Verwerflichkeit der Römischen Sklavengesellschaft. Auch das sollte mal erwähnt werden
Viele Grüße Michael
Mister

Unser mister ist im Januar 2005 verstorben. Mit ihm ist eine gute Seele in diesem Forum verloren gegangen. In seinem Andenken werden dieser User und alle seine Beiträge uns erhalten bleiben.
Wir werden ihn nicht vergessen.


Gib der Liebe eine Chance
Autor der Geschichten:Verschollen, Die Träume des John Darell, Die Wikingersaga, Entführt
Diskussionen zu "Entführt" bei Danielle: storry - Entführt von mister - S & M gibt`s das?
Verkuppelt, Glatteis , Hochzeit

Kurzgeschichten: Die Rache mit dem Keuschheitsgürtel, Nur ein Freundschaftsspiel , Das dritte Treffen, Kurzgeschichten von Mister, Ein Sommerta...ere Geschichten
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Fabian
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:22.03.03 18:50 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

nachfolgend stehen Links zu den Texten einiger Autoren, auf die in diesem Thread schon hingewiesen worden ist:

Baudelaire:Les Fleurs du Mal (Die Blumen des Bösen)
Duras: Der Liebhaber
Musil: Verwirrungen des jungen Törleß

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Fabian
Gast


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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:29.03.03 17:31 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

das Hohelied der Liebe aus dem Alten Testament macht richtig Lust.


Viele Grüße .............. Fabian
(Diese Nachricht wurde am 29.03.03 um 17:31 von Fabian geändert.)
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Fabian
Gast


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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:09.04.03 12:58 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

im Roman "Fabian" (1931) von Erich Kästner, den ich schon einmal weiter oben zitiert habe, findet sich folgende Stelle, die mehrere klassische Versatzstücke SM / DS enthält: dominante/sadistische Frau, devoter Ehemann, Ehevertrag, Voyeurismus ...... aber lest bitte selbst! Die Stelle befindet sich im zweiten Kapitel und trägt die Überschrift: "Ein Rechtsanwalt hat nichts dagegen"

"Im Fahrstuhl war ein Wandspiegel. Fabian zog das Taschentuch und rieb die roten Flecken aus dem Gesicht. Die Krawatte saß schief. Die Schläfe brannte. Und die blasse Blondine sah auf ihn herunter. »Wissen Sie, was eine Megäre ist?« fragte er. Sie legte den Arm um ihn. »Ich weiß es, aber ich bin hübscher.«
Am Türschild stand: Moll. Das Dienstmädchen öffnete. »Bringen Sie uns Tee.«
»Der Tee steht in Ihrem Zimmer.«
»Gut. Gehen Sie schlafen!« Das Mädchen verschwand im Korridor.
Fabian folgte der Frau. Sie führte ihn geradenwegs ins Schlafzimmer, schenkte Tee ein, stellte Kognak und Zigaretten zurecht und sagte mit einer umfassenden Geste: »Bediene dich!«
»Mein Gott, ein Tempo haben Sie am Leibe!« »Wo?« fragte sie.
Er überhörte das. »Sie heißen Moll?«
»Irene Moll sogar, damit Leute mit Gymnasialbildung etwas zu lachen haben. Setz dich. Ich komme gleich wieder.«
Er hielt sie zurück und gab ihr einen Kuß.
»Na, es wird ja langsam«, meinte sie und entfernte sich. Er trank einen Schluck Tee und ein Glas Kognak. Dann musterte er das Zimmer. Das Bett war niedrig und breit. Die Lampe gab indirektes Licht. Die Wände waren mit Spiegelglas bespannt. Er trank noch einen Kognak und trat ans Fenster. Vergittert war es nicht.
Was hatte die Frau mit ihm vor? Fabian war zweiunddreißig Jahre alt und hatte sich nachts fleißig umgetan, auch dieser Abend begann ihn zu reizen. Er rank den dritten Kognak und rieb sich die Hände.
Er betrieb die gemischten Gefühle seit langem aus Liebhaberei. Wer sie untersuchen wollte, mußte sie haben. Nur während man sie besaß, konnte man sie beobachten. Man war ein Chirurg, der die eigene Seele aufschnitt.
»So, nun wird der kleine Junge geschlachtet«, sagte die Blondine. Sie trug jetzt einen Schlafanzug aus schwarzen Spitzen. Er trat einen Schritt zurück. Sie aber rief »Hurra!« und sprang ihm derart an den Hals, aß er die Balance verlor, kippte und samt der Dame auf den Fußboden zu sitzen kam.
»Ist sie nicht schrecklich?« fragte da eine fremde stimme.
Fabian blickte verwundert hoch. Im Türrahmen stand, mit einem Pyjama bekleidet, ein dürrer großnasiger Mensch und gähnte.»Was wollen Sie denn hier?« fragte Fabian.
»Entschuldigen Sie, mein Herr, aber ich konnte nicht wissen, daß Sie mit meiner Frau bereits durchs Zimmer kriechen.«
»Mit Ihrer Frau?«
Der Eindringling nickte, gähnte verzweifelt und sagte vorwurfsvoll: »Irene, wie konntest du den Herrn in eine so schiefe Lage bringen! Wenn du schon wünschst, daß ich mir deine Neuerwerbungen anhaue, kannst du sie mir wenigstens gesellschaftsfähig präsentieren. Auf dem Teppich! Das wird dem Herrn sicher nicht recht sein! Und ich schlief so schön, als du mich wecktest ... Ich heiße Moll, mein Herr, bin Rechtsanwalt und außerdem«, er gähnte herzzerreißend, »und außerdem der Gatte dieser weiblichen Person, die sich auf Ihnen breitmacht.«
Fabian schob die Blondine von sich herunter, stand
auf und ordnete seinen Scheitel. »Hält sich Ihre Gattin einen männlichen Harem? Mein Name ist Fabian.«
Moll kam auf ihn zu und reichte ihm die Hand. »Es freut mich, einen so sympathischen jungen Mann kennenzulernen. Die Umstände sind ebenso gewöhnlich wie ungewöhnlich. Das ist Ansichtssache. Aber falls Sie der Gedanke beruhigt: ich bin daran gewöhnt. Nehmen Sie Platz.«
Fabian setzte sich. Irene Moll rutschte auf die Armlehne, streichelte ihn und sagte zu ihrem Mann:
»Wenn er dir nicht gefällt, brech ich den Kontrakt.«
»Aber er gefällt mir ja«, antwortete der Rechtsanwalt.
»Sie reden über mich, als wär ich ein Stück Streuselkuchen oder ein Rodelschlitten«, meinte Fabian.
»Ein Rodelschlitten bist du, mein Kleiner!« rief die Frau und preßte seinen Kopf gegen ihre volle, schwarz vergitterte Brust.
»Himmeldonnerwetter!« schrie er. »Lassen Sie mich gefälligst in Ruhe!«
»Du darfst deinen Besuch nicht ärgern, liebe Irene«, erklärte Moll. »Ich werde mit ihm in mein Arbeitszimmer gehen und ihm dort alles Wissenswerte mitteilen. Du vergißt, daß er die Situation als merkwürdig empfinden muß. Ich schicke ihn dir dann wieder herüber. Gute Nacht.« Der Rechtsanwalt gab seiner Frau die Hand.
Sie stieg in ihr niedriges Bett, stand betrübt und einsam zwischen den Kissen und sagte: »Gute Nacht, Moll, schlaf gut. Aber red ihn nicht tot. Ich brauch ihn noch.«
»Ja, ja«, antwortete Moll und zog den Gast mit sich fort.

Sie nahmen im Arbeitszimmer Platz. Der Rechtsanwalt zündete sich eine Zigarre an, fröstelte, legte eine Kamelhaardecke über die Knie und blätterte in einem Akten bündel.
»Mich geht zwar die Sache nichts an«, begann Fabian, »aber was Sie sich von der Frau bieten lassen, steigt auf Bäume. Werden Sie oft von ihr aus dem Bett geholt, um die Liebhaber zu taxieren?«
»Sehr oft, mein Herr. Ursprünglich erwirkte ich mir diese Begutachtung als verbrieftes Recht. Nach dem ersten Jahr unserer Ehe setzten wir einen Kontrakt auf, dessen Paragraph 4 lautet: >ie Vertragspartnerin verpflichtet sich, jeden Menschen, mit dem sie in intime Beziehungen zu treten wünscht, zuvor ihrem Gatten, Herrn Doktor Felix Moll, vorzuführen. Spricht sich dieser gegen den Betreffenden aus, so ist Frau Irene Moll angewiesen, unverzüglich auf die Ausführung ihres Vorhabens zu verzichten. Jedes Vergehen gegen den Paragraphen wird mit einer hälftigen Kürzung der finanziellen Monatszuwendung geahndet.< Der Kontrakt ist sehr interessant. Soll ich ihn extenso vorlesen?« Moll holte den Schreibtischschlüssel aus der Tasche.
»Bemühen Sie sich nicht!« Fabian wehrte ab. »Wissen möchte ich nur, wieso Sie auf den Gedanken verfielen, einen solchen Kontrakt überhaupt aufzusetzen»Meine Frau träumte so schlecht.«
»Wie?«
»Sie träumte. Sie träumte entsetzliche Dinge. Es war offensichtlich, daß ihre sexuellen Bedürfnisse proportional der Ehedauer zunahmen und Wunschträume erzeugten, von deren Inhalt Sie, mein Herr, sich glücklicherweise noch keine Vorstellung machen können. Ich zog mich zurück, und sie bevölkerte ihr Schlafzimmer mit Chinesen, Ringkämpfern und Tänzerinnen. Was blieb mir übrig? Wir schlossen einen Vertrag.«
»Meinen Sie nicht, daß eine andere Behandlung erfolgreicher und geschmackvoller gewesen wäre?« fragte Fabian ungeduldig.
»Zum Beispiel, mein Herr?« Der Rechtsanwalt setzte sich aufrecht.
»Zum Beispiel: pro Abend fünfundzwanzig hintendrüber?«
»Ich hab s versucht. Es tat mir zu weh.«
»Das kann ich gut verstehen.«
»Nein!« rief der Rechtsanwalt, »das können Sie nicht verstehen! Irene ist sehr kräftig, mein Herr.«
Moll senkte den Kopf. Fabian zog eine weiße Nelke aus der Schreibtischvase, steckte die Blume ins Knopfloch, erhob sich, lief im Zimmer umher und rückte die Bilder gerade. Vermutlich hatte es dem alten langen Kerl auch noch Vergnügen gemacht, von seiner Frau übers Knie gelegt zu werden.
»Ich will gehen«, sagte er. »Geben Sie mir den Hausschlüssel! «
»Ist das Ihr Ernst?« fragte Moll ängstlich. »Aber Irene erwartet Sie doch. Bleiben Sie, um des Himmels willen! Sie wird außer sich geraten, wenn sie sieht, daß Sie gegangen sind! Sie wird denken, ich hätte Sie weggeschickt. Bleiben Sie, bitte! Sie hat sich so darauf gefreut. Gönnen Sie ihr doch das kleine Vergnügen!«
Der Mann war aufgesprungen und packte den Besucher am Jackett. »Bleiben Sie doch! Sie werden es nicht bereuen. Sie werden wiederkommen. Sie werden unser Freund bleiben. Und ich werde Irene in guten Händen wissen. Tun Sie s mir zu Gefallen.«
»Vielleicht wollen Sie mir auch noch ein sicheres Monatseinkommen garantieren?«
»Darüber ließe sich reden, mein Herr. Ich bin nicht unvermögend.« "

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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:11.04.03 10:08 IP: gespeichert Moderator melden


Ich muß nochmal nach-joyceln, obwohl der Übervater der Postmoderne schon erwähnt wurde. Im Ulysses (Im Lotus Eaters-Kapitel) holt Leopold Bloom einen Brief vom Postamt, der unter seinem Pseudonym "Henry Flower, Esq." hinterlegt ist. In diesem Brief versucht eine Dame, mit der Bloom offenkundig in so etwas wie dem damaligen Äquivalent zu einer Email-Affäre steht, seinen S/M-Wünschen nachzukommen. Was dann so klingt:

>>

Zitat

Dear Henry,

I got your last letter to me and thank you very much for it. I am sorry you did not like my last letter. Why did you enclose the stamps? I am awfully angry with you. I do wish I could punish you for that. I called you naughty boy because I do not like that other world. Please tell me what is the real meaning of that word. Are you not happy in your home you poor little naughty boy? I do wish I could do something for you. Please tell me what you think of poor me. I often think of the beautiful name you have. Dear Henry, when will we meet? I think of you so often you have no idea. I have never felt myself so much drawn to a man as you. I feel so bad about. Please write me a long letter and tell me more. Remember if you do not I will punish you. So now you know what I will do to you, you naughty boy, if you do not wrote. O how I long to meet you. Henry dear, do not deny my request before my patience are exhausted. Then I will tell you all. Goodbye now, naughty darling. I have such a bad headache. today. and write by return to your longing

Martha.

P.S. Do tell me what kind of perfume does your wife use. I want to know.

>>



(Quelle: http://www.robotwisdom.com/jaj/ulysses/lotus.html)

Gar köstlich ist auch die Nausikaa-Episode (http://www.robotwisdom.com/jaj/ulysses/nausikaa.html),
wo wir Bloom am Strand antreffen, wie er einer Gruppe junger Damen zusieht und sich dabei selbst... eben *erröt* tut was Keuschheitsgürtelträger nicht können )) ... Und
das Ganze in der Sprache viktorianischer Liebesromane.

bl
(Diese Nachricht wurde am 11.04.03 um 10:08 von beitlamed geändert.)
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Fabian
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:11.04.03 13:29 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo beitlamed,

schöne Hinweise zu James Joyce, dem "Übervater der Postmoderne"! Ich habe mal schnell deinen beiden Links Beine gemacht.


Joyce Lotus
Joyce Nausikaa

(Diese Nachricht wurde am 11.04.03 um 13:29 von Fabian geändert.)
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verve
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:06.05.03 23:33 IP: gespeichert Moderator melden


Hi,

ich weiß nicht ob s schon einer erwähnt hat. Die GOR Reihe von John Norman gehört zwar trotz Verfilmung nicht zur Weltliteratur hat aber unzählige BDSM Bezüge. Ich denke drei der 26 Bücher beschreiben detailiert das Leben "unfreier" Frauen auf Gor, während die restlichen 23 nur kurze Bezüge zu dem Thema aufweisen.

Mit Thomas oder sogar Heinrich Mann kann sich John Norman aber keinesfalls messen, literarisch jedenfalls nicht.

Beste Grüße

Verve
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Fabian
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:19.05.03 19:04 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

hier gibt es eine enzyklopädische Liste zu Romanen, Sachbüchern u.a.m. mit BDSM-Hintergrund.
(Diese Nachricht wurde am 19.05.03 um 19:04 von Fabian geändert.)
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:23.05.03 08:08 IP: gespeichert Moderator melden


Sorry, diese Post war für einen anderen Thread bestimmt!
(Diese Nachricht wurde am 23.05.03 um 08:08 von reddog geändert.)
Liebe Grüße vom Roten Hund
Detlef
Alles was Spaß macht ist entweder verboten, oder unmoralisch, oder es macht dick! (Orson Welles)
Die meisten Frauen benehmen sich so, als ob sie hübsch wären! (Oscar Wilde)

Meine Geschichten und Geklautes:
Malkia; C’est ça!; Das Seminar am Wochenende; Onkel Pauls Erbe; Es war einmal...; Die Indianerin; Anklage; Barbara; Wenn Frauen schon lügen...; Als Gott die Welt erschuf... und andere Fehler!
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:26.05.03 14:47 IP: gespeichert Moderator melden


Kleine Anfrage an alle!
In diesem Thread sind neben Links und Quellenangeben auch einige Gedichte enthalten!
Da diese, im Gegensatz zu Erzählungen oder Romanen oftmals nur versprengt in anderen Werken stehen, die nicht in unsere Kategorie fallen, könnte ich mir vorstellen, zwei neue Threads - mit eurer Hilfe - zu eröffnen!
1. Gedichte - Fundstücke
2. Eigenes

Was haltet ihr davon?
Es ist m..E. doch immer wieder schön, Gedichte zu lesen, neu zu entdecken!
Und ebenso schön wäre es doch, den mehr oder weniger gereimten Phantasien unserer Schreiberlinge nachzuhängen! Oder?
Die bisher hier zitierten Gedichte könnten doch als Einstieg in die Materie übernommen werden.
Es braucht ja nicht extra ein neues Board eröffnet zu werden, obwohl sich das vielleicht anböte!
Also, noch mal die Frage: Was haltet ihr davon?
Gruß
Detlef
(Diese Nachricht wurde am 26.05.03 um 14:47 von reddog geändert.)
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:31.05.03 13:17 IP: gespeichert Moderator melden


Anaïs Nin, 1903 - 1977, amerikanische Schriftstellerin, lebte in den Dreißiger Jahren in Paris, hatte dort intime Beziehungen mit Henry Miller (s.u.) und dessen Frau, worüber sie in freizügigen Tagebüchern berichtet: "Die Tagebücher der Anaïs Nin", 1979 - 82. Nin beeindruckt auch durch freizügige erotische Erzählungen in: "Das Delta der Venus", 1978 und "Die verborgenen Früchte", 1979.

Hier eine kleine Kostprobe aus "Delta der Venus":

"Die Pferde schwitzten und schäumten. Ein starker Geruch stieg von ihnen auf und durchdrang die Kleidung der beiden Reiterinnen. Leilas Körper schien immer leichter zu werden. Nervös fingerte sie an der Peitsche. Mit halb offenen Mündern galoppierten sie nun Seite an Seite, den Wind in ihren Gesichtern. Als Bijou ihre Oberschenkel an die Flanken des Pferdes drückte, erinnerte es sie daran, wie sie einmal auf dem Bauch des Basken gesessen hatte. Hinterher war sie aufgestanden und hatte sich auf seinen Brustkasten gestellt. Dabei war ihre fo***e genau im Blickfeld des Basken gewesen. Er hatte sie festgehalten und sich an dem Anblick geweidet. Ein anderes Mal war er auf allen vieren auf dem Boden gekrochen, und sie hatte sich rittlings auf ihn gesetzt und versucht, ihm durch den Druck ihrer Knie in seine Flanken Schmerz zuzufügen. Er hatte nervös gelacht und sie angefeuert weiterzumachen. Ihre Knie waren so kräftig wie die eines Mannes, der ein Pferd reitet. Es hatte den Basken in eine derartige Erregung versetzt, daß er mit einem Riesenständer im ganzen Zimmer herumgekrochen war."

Henry Miller, 1891 - 1980, schrieb 1934 den autobiographischen Roman "Wendekreis des Krebses", dt. 1953. "Miller ist wahrscheinlich der obszönste Schriftsteller der Weltliteratur. Mindestens übertrifft er auf diesem Gebiet die sehr beachtlichen Leistungen von Catull, Petronius, Boccaccio und Rabelais" (H. Read, in: Die zehnte Muse. 1957)

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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:22.08.03 22:22 IP: gespeichert Moderator melden


Ein Zitat, das jeder Top kennen sollte:

Und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt.

Aus dem "Erlkoenig" von Goethe ...

Wenn man es aus dem Zusammenhang reisst klingt es doch sehr ueberzeugend
private_lock - Les 3 côtés d'un SwItCh: TOP & sub

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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:02.12.03 18:07 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,

hier wieder ein paar neue Fundstücke:

SONETTE von Friedrich Schlegel,
(Philosoph, Kritiker und Dichter der Frühromantik)


jetzt in: Gedichte - Fundstücke und eigene

(Diese Nachricht wurde am 02.12.03 um 18:07 von Fabian geändert.)
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:02.12.03 18:10 IP: gespeichert Moderator melden


Wollust des Schmerzes

„Es gibt wenig Weiber, die die Wollust des Schmerzes, namentlich der Ruten und der Fetische kennen“, sagte sie. „Unter den unzähligen weiblichen Gefangenen, die vor den Komitats- und Stadthäusern (oder Rathäusern in den Dörfern) Karbatschenhiebe erhalten, gibt es kaum eine, die sich vor dieser Strafe nicht fürchtete.
Ich habe jetzt nur zwei Frauenzimmer gefunden, die diese Wollust erkannt hatten. Die eine war eine Lustdirne in Raab, die mehrere Diebstähle beging, einzig und allein darum, damit sie Karbatschenhiebe erhielte. Bei dieser war sogar die Öffentlichkeit und die damit verbundene Schande eine Wollust. Sie war stolz darauf, eine Hure genannt zu werden. Dennoch kreischte und jammerte sie, wenn sie die Hiebe erhielt, dann aber, als sie in ihre Zelle gebracht oder ganz entlassen wurde, was zumal bei kleinen Diebstählen, wenn das gestohlene Gut wiedergefunden wird, immer der Fall ist, entkleidete sie sich und betrachtete im Spiegel ihre geschundenen Hin-terbacken; sie spielte dabei mit den Fingern an ihrer Mu-schel und bei der Exekution, inmitten des schneidend-sten Schmerzes, hatte sie die wonnigsten Empfindungen. Auch hier in Pest habe ich ein solches Mädchen entdeckt; sie befindet sich auf dem Stadthause und erhält vierteljährlich dreißig Karbatschenhiebe. Sie kreischt aber niemals dabei, und ihr Gesicht drückt mehr Wollust als Schmerz aus. Hätten Sie Lust, dieses Mädchen zu sehen, während sie ihre Strafe erhält?“ [...]

aus: Wilhelmine Schröder, Aus dem Tagebuch der Mademoiselle S., Budapest 1851.



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Fabian
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:02.12.03 19:56 IP: gespeichert Moderator melden


Nachfolgend sind alle bislang genannten Autoren erotischer Literatur mit BDSM - Anteilen aufgelistet. Natürlich ist nicht alles Weltliteratur, aber über die Abgrenzung dazu ist oben an mehreren Stellen schon einiges gesagt worden ...

Baudelaire Mirabeau
Boccaccio Musil
de Goncourt Nin
de Sade Norman
Deforge Novalis
Duras Poe
Fast Proust
Goethe Rowling
Grande Sacher-Masoch
H. Mann Saint-Exupéry
Hauptmann Schiller
Heinrich Schröder
Homer Sienkiewicz
Joyce Skakespeare
Kafka H. Mann
Kästner Th. Mann
Kleist Thomas
London Tschechow
Maupassant Wilde
Miller Zweig

Nicht, dass jemand jetzt denkt, das wäre eine abschließende Bestandsaufnahme! Es wäre im Gegenteil sehr schön, wenn der eine oder andere Name hinzugefügt werden könnte. Und - wie schon gesagt - der Begriff „Weltliteratur“ kann ruhig sehr großzügig ausgelegt werden.



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beitlamed
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sleeping in the midday sun

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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:03.12.03 15:16 IP: gespeichert Moderator melden


Ich möchte nur ergänzen, daß der Erlkönig ja nicht nur in diesem einen Zitat ein wenig mehr als Queer ist... der ist als ganzes recht ... ähm... noncon.


bl
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  Re: BDSM in Weltliteratur Datum:20.02.04 19:43 IP: gespeichert Moderator melden


Ralf Kramp, Cup H, in: Ein Viertelpfund Mord. Hillesheim, KBV, 2003.


Ich weiß: Weltliteratur .... Ein Taschenbuch mit Kurzkrimis, noch nicht mal ein Jahr auf dem Markt, gehört doch nicht zur Weltliteratur!

Egal! Lust-/schmerzvoll ist die erste Story „Cup H“, gemeint ist die XXL-Größe eines BHs, in dieser kleinen Krimisammlung trotzdem. Sie schildert den Einbruch in ein Dessous-Geschäft in der Vorweihnachtszeit. Aber es kommt alles anders, als man als Leser/in denkt, denn der Einbrecher hat nicht mit der kräftigen, voluminösen Putzfrau gerechnet. Der Täter wird zum Opfer:

(Ein Ausschnitt):
„Sie hielt in der Tat meine Handgelenke umklammert. Allerdings war sie weder im Begriff, meine Hände in irgendeiner Form auf eine besonders appetitliche Stelle ihres Körpers zu pressen noch sie in anderer Form zu liebkosen oder zu massieren. Sie war damit beschäftigt, unter stetigem Zischeln und Geflüster etwas um meine Gelenke zu schlingen, das ich, je mehr ich meine Augen öffnen konnte, als das erkannte, was man einen Tanzgürtel nennt. Ein violettes, spitzenbesetztes Etwas, von dem die Knopfbänder für die Strümpfe herabbaumelten und das sich mir tief ins Fleisch grub.
Irgendetwas steckte in meinem Mund und etwas anderes spannte über meinen Wangen. Als ich den Kopf bewegte, konnte ich schemenhaft weitere Strapsbänder unterhalb von meiner Nase baumeln sehen. Ein Knebel aus feinster cremefarbener Spitze hinderte mich daran, in dem Moment loszuschreien, in dem sich mein Gesichtskreis erweiterte und sich aus dem Nebel meiner Umnachtung die Gestalt meiner geheimnisvollen Schönheit herausschälte.
Der Duft, der mir in die Nase stieg, war alles andere als der von karibischer Kokosmilch. Es war Schweiß. Herber, süß-saurer Schweißgeruch, der aus dicht behaarten Achseln drang.
Sie war groß, mächtig und unglaublich fett. Selbst als sie vor mir kniete und unter Ächzen und Schnaufen die Spaghettiträger eines Bikinis um meine Fußgelenke schnürte, sah sie im Halbdunkel aus wie ein Berg. Ich sah ihre teigigen, zitternden Arme, die aus ihrer Kittelschürze he~ orwuchsen, ihren feisten Nacken, sah das dunkle Haar, das sie zum Knoten gebunden hatte und von dem sie sich immer wieder die eine oder andere fettige Strähne aus dem Gesicht strich. Im Hintergrund lag der Schrubber, ganz offensichtlich die Waffe, mit der sie mich außer Gefecht gesetzt hatte.
Als sie die Schlinge um meine Füße zuzog, durchzuckte mich ein Schmerz, und mir entfuhr, gedämpft durch meinen Knebe1, ein leiser Schrei.

Sie blickte auf.
Dicht unter der knolligen, kleinen Nase, direkt über der Oberlippe kräuselte sich der Flaum des beeindruckendsten Damenbartes, den ich je gesehen hatte. Am Kinn erkannte ich kleine Borsten. Ich stöhnte erneut auf. Dieses Mal allerdings nicht vor Schmerz. Ihr Mund verzog sich augenblicklich zu einem Grinsen, das auf vielerlei Arten gedeutet werden konnte.

Eine Putzfrau hatte mir meinen Bruch versaut. Wenn das die Runde machte, hätte ich für die nächsten paar Jahre unter den Kollegen den Vogel abgeschossen.

Die Putzfrau erhob sich. Ich hörte Gelenke knacken, ich sah, wie sich ihre gewaltige Silhouette aufrichtete und fast völlig das kleine, mattgraue Rechteck des hinter ihr liegenden Schaufensters verdeckte. Sie stemmte die Hände in die Seiten und seufzte schwer.
Sie sagte: »Arschkarte jezogen, wa?« Und dann kicherte sie. Eine rheinische Frohnatur.
Ich machte den Versuch, mit ein bisschen Zappelei und mit ein paar melodiös aneinander gereihten Vokalen darum zu betteln mich loszubinden, oder mir wenigstens den Knebel aus dem Mund zu nehmen. Ich bin nicht klaustrophobisch veranlagt, aber zusammengeschnürt wie eine Kohlroulade fühle ich mich unwohl. Dazu kam ein Gedanke, der plötzlich irgendwo in meinem Hinterkopf Gestalt annahm:
Wenn sie jetzt stolperte und nach vorne fiele, dann ...
Der Knebel, nur den Knebel raus, und ich könnte meine Überredungskünste einsetzen. Ich kann das gut. Frauen mögen es, wenn ich erzähle.
»Armes Würstchen«, sagte die Walküre und ich sah eine Reihe gelber Zähne in der Höhe über mir. Das von unten hinauf scheinende, rötliche Licht meiner am Boden liegenden Taschenlampe gab ihr etwas Höllisches. »Dat haste dir so jedacht, wa?«
Bind mich los, lass mich reden und atmen! »Strapsejeil, wa? Biste so ,n Perverser? Ziehste so wat selber an oder wat haste hier jewollt?« Und sie hob sehr langsam einen ihrer Füße, die in - das glaubt mir alles sowieso kein Mensch! - die in dunkelbraunen Socken und Birkenstocklatschen steckten. Der Fuß kreiste für einen Moment über meinen Füßen, wanderte hoch, bis sie ihn über meinem Unterkörper positioniert hatte, und dann senkte er sich langsam, bis er schließlich auf meinem besten Stück ruhte.
»Un?« Sie verstärkte den Druck. »Tut sich da wat? Macht dich dat alles an hier?«
Da tut sich überhaupt nichts! Da ist etwas klein und verängstigt und versucht sich zu verkriechen!
Ich spürte, wie mir buchstäblich der kalte Angstschweiß auf die Stirn trat. Was war, wenn sie jetzt ihr Gewicht verlagerte... nur ein bisschen mehr nach vorne
»Ooooh, ist der kleine Piephahn müde?« Sie verschränkte die Arme und schüttelte mit gespieltem Bedauern den Kopf. Aus meinem Blickwinkel sah sie aus wie der Golem, wie das
Monster des Dr. Frankenstein, wie ein überlebensgroßes Michelinmännchen ... nein -weibchen. Nur noch viel, viel fetter.
Als sie den Fuß mit einem Ruck wegnahm, entspannte sich mein Körper.
Sie bummelte scheinbar ziellos umher, bis sie schließlich neben der kaffeebraunen Papp-Latina zu stehen kam, die mich vorhin noch so beeindruckt hatte. Abschätzig ließ sie den Blick von oben nach unten an ihren Kurven entlanggleiten. Schließlich packte sie sie und trug sie zu mir herüber. Sie hielt sie locker mit einer Hand fest, und ich erkannte, dass ihre Fingerkuppen auf beiden Seiten der Taille der braunen Schönheit hervorguckten.
»Dat isset, wat dich anmacht? Biste deswejen hier?«, fragte der Berg patzig. »Nä, nä, nä, Liebelein. Da isset ja kein Wunder, dat de keinen hochkriegst. Dat is doch en Fliejenjewicht. Dat is doch en Handtuch. Nix dran, kein Arsch, kein Busen. Nur Haut un Knochen. Wat du brauchs, is wat anderes, glaub et mir, Kerlchen.« Und sie presste die ausgestreckte Hand einfach zusammen, dass der Schönen mit leisem Knistern die Hüfte zerschrumpelte, bis ihr Oberkörper nach vorn klappte und zu Boden segelte. Ich sah noch ihr Lächeln, das ungebrochen strahlte, bis sie mit dem Gesicht nach unten auf dem fleckigen Teppichboden lag.
Den Unterleib warf die Wuchtbrumme hinter sich. Er schwebte zu den Bademoden und blieb schief auf einem Metallständer mit Tangas liegen.
»Die liebe Tante zeicht dir jetz mal, wie so wat wirklich aussehen muss. Pass emal auf.«
Es war, als sei ich in den Albtraum von Russ Meyer geraten. Das alles hier war doch inszeniert! Vielleicht war es ein mieser Scherz, den sich meine Kollegen mit mir erlaubten. Dieses Monstrum konnte doch unmöglich echt sein. Keine Frage, wenn ich noch ein paar Minuten tapfer aushielte, würde jemand hervorspringen und »Uberraschung« rufen und würde sie wieder wegsperren, zurück in irgendein Versuchslabor, von dem man sie ausgeliehen hatte.

Aber das Grauen hatte gerade erst begonnen.“


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