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Mike Orca
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  Erwischt! Datum:18.12.15 23:30 IP: gespeichert Moderator melden


Vorab: Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, nie (wieder) mit dem Posten einer Geschichte zu beginnem, bevor ich mit dem Schreiben fertig bin. Jetzt werde ich meinen guten Vorsatz doch vergessen. Das bedeutet: Ich kann bei dieser Story auf Anregungen und Kritik reagieren. Dafür gibt es keine Garantien, dass die Geschichte nicht früher oder später ins Stocken kommt oder völlig versandet. Auch bitte ich um Verständnis, wenn sich ein paar Fehler mehr eingeschlichen haben als bei den Geschichten, die ein Korrektorat und Lektorat gesehen haben.


Kapitel 1
Elisabeth lag auf ihrem Bett und schaute mit verheulten Augen aus dem Fenster. Der kühle Nieselregen, der aus tiefhängenden Wolken sanft auf ihren Balkon plätscherte, passte hervorragend zu ihrem Gemütszustand. Seit ihr Kartenhaus aus Lügen vor zwei Tagen eingestürzt war, fühlte sie sich genauso grau und hässlich wie das Novemberwetter, das draußen herrschte, obwohl es in Wirklichkeit Mitte April war. Sie war nicht bei irgendeinem banalen Fehler erwischt worden, sondern bei dem unverzeihlichsten Fehltritt, den man sich nur denken konnte: Sie war fremdgegangen, und das auch noch mit zwei Männern gleichzeitig.
Den Blick ihres Freundes Holger im Moment der Wahrheit würde sie im Leben nicht mehr vergessen können. Fast zehn Monate hatte sie die schreckliche Geschichte von dem heißen Abend in Mailand mit ihrer besten Freundin Johanna, den drei Flaschen Prosecco und Paolo sowie Vincenzo geheim halten können. Letztlich musste Johanna doch geplaudert haben, wahrscheinlich wie so oft nach ausgiebigem Alkoholkonsum – ganz zurechnungsfähig waren sie im Suff beide noch nie gewesen.
Eigentlich hatten sie sich das Wochenende in der italienischen Metropole nur gegönnt, weil Holger zu einem Junggesellenabschied nach Amsterdam eingeladen gewesen war. Man hätte meinen können, Johanna und sie selbst hätten es beim Shoppen und einigen Besichtigungen belassen, während die Männer über die Stränge schlugen. Doch während Holger allen Versuchungen durch seine Kumpels, billige Drogen und noch billigere Nutten widerstanden hatte, waren die Frauen in einem Eiskaffee von zwei knackigen Italienern eingeladen worden, und das Verhängnis hatte seinen Lauf genommen.
Am zweiten Abend in Mailand war man zu viert im Hotelzimmer von Elisabeth und Johanna gelandet. Ihre Freundin hatte den heißen Typen erklärt, sie sei katholisches Mädchen und es beim Blasen belassen, während sie selbst für die beiden solcherart bestens vorbereiteten Herren nacheinander bereitwillig die Beine breit gemacht hatte.
Seitdem war sie von ihrem schlechten Gewissen und der Angst vor der Entdeckung geplagt worden. Vor 48 Stunden war die Bombe dann endlich geplatzt. Holger hatte sie ganz ruhig gefragt, ob sie ihm etwas über zwei freundliche Bekannte namens Paolo und Vincenzo zu erzählen hätte.
Sie war erst knallrot und dann kreidebleich geworden, unfähig, auch nur einen einzigen klaren Satz zu formulieren. Er hatte sich ihr Gestammel einige Sekunden angehört und dann nur gefragt:
„Es stimmt also?“
Ein schuldbewusstes Schluchzen, ein beschämtes Nicken, und schon war die fast zwei Jahre andauernde Beziehung zu ihrer großen Liebe zu Ende gewesen. Holger hatte schweigend die wenigen Sachen gepackt, die er in ihrer Wohnung gehabt hatte, und war gegangen.
„Du bist eine tolle Frau und ich hätte dich gerne geheiratet, aber ich würde dir nie wieder trauen können. Mach es gut, trotz allem!“, waren seine Abschiedsworte gewesen, und die schmerzten immer noch fürchterlich.
Seitdem war keine Stunde vergangen, in denen sie sich nicht entweder mit Vorwürfen gequält oder darüber nachgegrübelt hatte, wie sie Holger trotz allen zurückgewinnen könnte. Wie sie es auch betrachtete: Jedes Mal kam sie zu demselben Schluss, der sich schon auf dem Rückflug von Mailand nach Köln aufgedrängt hatte. Es gab einen Weg, auf dem sie es versuchen konnte, doch der schien lang und steinig, aber eine bessere Idee wollte ihr einfach nicht kommen.
Ewig konnte sie auch nicht warten, soviel war klar. Montag war sie aufgeflogen, und wenn sie bis zum Wochenende nicht versuchte, die Sache wieder in Ordnung zu bringen, dann musste sie es später auch nicht mehr probieren. Seufzend setzte sie sich auf, putzte die Nase und schlurfte zu ihrem Kleiderschrank, in dem die einzige Lösung für ihre Probleme verborgen war.
Sie räumte den Stapel mit ihren Sportsachen zur Seite und kramte den Stoffbeutel hervor, in dem sie ihren Keuschheitsgürtel vor Holger versteckt hatte. Natürlich hätte diese stählerne Fessel für ihren Unterleib den Seitensprung verhindern können, wenn sie ihn damals in Mailand schon besessen hätte. Leider war ihr erst am Morgen danach klar geworden, was für eine riesige Dummheit sie sich geleistet hatte.
Die Recherchen zum Thema Keuschheitsgürtel hatte sie bereits auf dem Rückflug begonnen. In den ersten Tagen zu Hause war das Gefühl von Scham und Reue so stark gewesen, dass sie ohne Zögern einen Termin bei einem Hersteller vereinbart hatte. Knapp sechs Wochen nach dem Trip nach Mailand war der Keuschheitsgürtel geliefert worden, der sie vor weiterem Fremdgehen bewahren sollte.
Natürlich erzählte sie ihrem Freund kein Sterbenswörtchen von ihrer neuen Unterwäsche. Holger war ein völlig normaler, grundsolider junger Mann, der auf jeden Fall Fragen gestellt hätte, wieso seine selbstbewusste Freundin plötzlich auf die seltsame Idee kam, sich einen Keuschheitsgürtel zu kaufen.
Dafür nutzte sie mit großer Konsequenz jeden Abend, den sie nicht gemeinsam in ihrer oder seiner Wohnung verbrachten, um sich an den Keuschheitsgürtel zu gewöhnen. Da sie genau wie Holger beruflich stark engagiert war, gab es fast jede Woche einen oder mehrere Abende, an denen für sie oder ihn Geschäftsessen mit Kunden oder Dienstreisen anstanden. Elisabeth erlaubte sich in Bezug auf den Keuschheitsgürtel keine Schwächen, um bloß nicht wieder in Versuchung zu geraten.
So brauchte sie nur wenige Wochen, um sich so weit an ihren Tugendwächter zu gewöhnen, dass sie ihn immer dann tragen konnte, wenn keine Entdeckung durch Holger drohte. Natürlich hatte sie den Keuschheitsgürtel bisher nur stunden- oder tageweise getragen und dabei nie den Schlüssel abgegeben, aber grundsätzlich wusste sie schon sehr genau, was es im Alltag bedeutete, sich nicht mehr überall berühren zu können.
Jetzt war also der Fall eingetreten, die sie bisher nur als theoretische Möglichkeit gesehen hatte: Holger hatte sie erwischt und wusste, dass er seiner Freundin nicht bedingungslos vertrauen konnte. Bisher hatte der Keuschheitsgürtel nur dazu dienen sollen, allzu enge Kontakte zu fremden Männern unmöglich zu machen. Jetzt, so lautete Elisabeths Plan, sollte er ihrem Exfreund beweisen, dass sie ihren Fehler zutiefst bereute und alles tun würde, um sein Vertrauen zurückzugewinnen und sich eine zweite Chance zu verdienen.

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thomas
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  RE: Erwischt! Datum:19.12.15 10:24 IP: gespeichert Moderator melden


........ein sehr guter Anfang. Freue mich auf Fortsetzung !

Gruß

Thomas
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Gummimike Volljährigkeit geprüft
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Immer Elastisch bleiben.Gummi find ich gut!

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  RE: Erwischt! Datum:20.12.15 06:25 IP: gespeichert Moderator melden


Sehr Interessanter Anfang.
Also hatte Elisabeth mit den Männern doch GV und nicht nur OV?
Bin mal gespannt wie der Exfreund auf ihren KG reagiert.
Er könnte ja zuerst das Entrüstet ablehnen, sich aber Bedenkzeit erbeten um dann die Schlüsselgewalt zu übernehmen.
Don´t Dream it! BE IT!!!
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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:20.12.15 22:44 IP: gespeichert Moderator melden


Also zog sie sich aus und legte den Keuschheitsgürtel an. Zum Glück war sie beim Kauf nicht zu geizig gewesen und hatte ein sehr teures Modell gewählt, das ihr die Keuschheitsgürtel-Designerin persönlich empfohlen hatte, als sie nach dem besten und bequemsten Gürtel zum permanenten Tragen gefragt hatte.
Im Vergleich zu preiswerteren Alternativen zeichnete sich Elisabeths Keuschheitsgürtel durch eine besonders weiche, individuell angepasste Silikonpolsterung des Taillenbands und vor allem des Schrittblechs aus. Dadurch hatte es selbst bei ihrem bisherigen Rekord von 62 Stunden Einschluss ohne Pause, aufgestellt bei einer dreitägigen Dienstreise im Februar, keine einzige kritische Druckstelle gegeben.
Die perfekte Silikonpolsterung zwischen dem Schrittblech und ihrem Körper bot allerdings nicht nur einen sehr ordentlichen Tragekomfort, sondern sorgte zugleich für ein Höchstmaß an Sicherheit. Der Silikoneinsatz war wie eine längliche Schüssel geformt und lag am Schambein, den großen Schamlippen und dem Damm fest an, ohne das Lustzentrum auch nur zu berühren. Somit war der Zugang nicht nur für männliche Fortpflanzungsorgane blockiert, sondern auch für schlanke Damenhände. Kein Finger erreichte die entscheidenden Stellen und selbst der Einsatz eines kräftigen Vibrators verpuffte beinahe wirkungslos.
Im Augenblick war dieser kleine Nachteil jedoch Elisabeths geringste Sorge. Wenn sie Holger mit dem Keuschheitsgürtel versöhnen und zurückgewinnen könnte, dann musste sie sich um ein befriedigendes Sexualleben keine Sorgen machen. Holger war ein hervorragender Liebhaber, der ihre erotischen Bedürfnisse genau kannte und ihr in der Vergangenheit fast nach Belieben zu einem grandiosen Orgasmus nach dem anderen verholfen hatte.
Elisabeth hatte heute zwar früh Feierabend gemacht, aber jetzt musste sie sich trotzdem sputen, wenn sie vor Holgers Tür darauf warten wollte, dass er wie an jedem Mittwoch um kurz nach acht Uhr vom Volleyballtraining nach Hause kommen würde. Also zog sie zu ihrem Keuschheitsgürtel halterlose Strümpfe, einen schwarzen Spitzen-BH und ein knielanges Kleid mit weitem Rock an.
Da der Abend zwar mild, aber immer noch regnerisch war, verzichtete sie auf Pumps und wählte stattdessen ihre roten Gummistiefel sowie einen Regenmantel aus schwarzem Lack, wobei sie den Gürtel so fest wie möglich band, um ihre Taille zu betonen. Sie selbst fand die Kombination aus Rock und Nylonstrümpfen mit Gummistiefeln und Regenmantel zwar ein wenig merkwürdig, aber sie war sich fast sicher, dass Holger sie gerne in ihren Regensachen sah, und praktisch war es sowieso.
Zu Fuß brauchte sie nur zehn Minuten bis zu seiner Wohnungen und traf Punkt acht Uhr ein, wie sie es geplant hatte. Wie erhofft war Holger noch nicht zu Hause. Elisabeth stellte sich darauf ein, einige Minuten auf der Straße stehen zu müssen, doch Holger verspätete sich. Geduldig wartete Elisabeth erst eine viertel Stunde und dann eine halbe – von Holger keine Spur.
So langsam baute sich in Elisabeth eine Mischung aus Sorgen und Ärger auf. War ihm ausgerechnet heute etwas passiert? Wenn nicht, warum ließ er sie so lange im Regen stehen? Trotzig rammte Elisabeth ihre Fäuste in die Manteltaschen und beschloss, ihm noch eine weitere halbe Stunde zu geben.
Eine halbe Stunde kann sehr lang werden, wenn man im Regen steht und sich fragt, ob der Mann, auf den man wartet, den Abend mit seinen Mannschaftskameraden in einer Kneipe verbringt oder mit einer anderen Frau. Diese Überlegungen brachten Elisabeth wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Sie hatte es verbockt und Holger war ihr keine Rechenschaft mehr schuldig. Vielleicht hockte er ihretwegen an einem schmierigen Tresen und kippte einen Doppelkorn nach dem anderen, um zu vergessen? Verstanden hätte sie es. Selbst für einen Bordellbesuch lieferten ihr Verhalten in Mailand und die Lügen danach die beste Entschuldigung. Sie war die reuige Sünderin und würde hier ausharren, egal, wie lange es auch dauern mochte.
Letztlich hatte Elisabeth Glück, denn Holger hatte es bei zwei kleinen Kölsch nach dem Sport belassen. Gegen halb zehn kam er heim und traf vor seiner Haustür auf die Frau, die ihn einfach so zwischendurch betrogen hatte und es dann geschafft hatte, ihren Seitensprung monatelang geheim zu halten.
„Stehst du hier schon lange rum?“, fragte er sie und wusste dabei nicht recht, ob er sich nur wundern oder auch ärgern sollte. Was wollte sie denn noch von ihm?
„Nur anderthalb Stunden“, entgegnete sie und lächelte ihn zaghaft an, „aber ich will unbedingt mit dir reden und wäre auch bis morgen früh hier stehen geblieben, wenn es nötig gewesen wäre!“
Holger sah ihr prüfend ins Gesicht und schüttelte den Kopf.
„Na gut, meinetwegen“, meinte er dann nach kurzem Nachdenken. „Was hast du mir zu sagen?“
„Können wie vielleicht rein gehen?“, bat Elisabeth und platschte mit den Gummistiefeln ein wenig in der großen Pfütze herum, in der sie stand. „Besonders gemütlich ist es hier nicht.“
„Ich glaube kaum, dass es ein gemütliches Gespräch wird, also passt das schon. In meine Wohnung lade ich eine untreue Exfreundin jedenfalls normalerweise nicht mehr ein.“
Elisabeth senkte den Kopf und auch die hängenden Schultern zeigten deutlich, dass sie auf einen anderen Gesprächsverlauf gehofft hatte.
„Du hast Recht, ich habe es nicht anders verdient. Um es kurz zu machen: Ich habe mich in Mailand benommen wie das letzte Flitchen und dich mit zwei Männern betrogen. Das kann ich nie wieder ungeschehen machen, aber es tut mir aufrichtig Leid und ich bitte um Verzeihung. Ich liebe dich und werde alles tun, was du von mir verlangst, um dich nicht endgültig zu verlieren.“

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danijelle Volljährigkeit geprüft
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es gibt viele Menschen die über mich urteilen, aber nur wenige Menschen die mich wirklich kennen (Michael Schumacher)

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  RE: Erwischt! Datum:22.12.15 13:01 IP: gespeichert Moderator melden




möchte ich auch mal mit zwei Männer gleichzeitig fremdgehen!

Aber ich bring ja nicht mal einen her, zum festgehen!

Spaß beiseite - sehr guter Auftakt, dass schreit nach mehr!!!

Danijelle




Juristen wissen alles, nur leider selten etwas ganz genau




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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:22.12.15 21:58 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Thomas,
vielen Dank für die positive Rückmeldung!

Hallo Gummimike,
die Story ist im Kopf nur ganz grob vorgezeichnet, aber die nächsten 2-3 Fortsetzungen sind geschrieben und an konkreten Ideen für weitere Teile mangelt es auch nicht - alles nur eine Frage der verfügbaren Zeit. Die Reaktion des Ex kommt demnächst - garantiert.

Hallo Danijelle,
was für ein unkeuscher Wunsch! Wie gut, dass es Keuschheitsgürtel nicht nur in der Phantasie gibt, da kann man bei Bedarf einen Riegel vorschieben. Freut mich auf jeden Fall sehr, dass der Auftakt (auch) Lesern gefällt, die selbst gerne und gut schreiben.

Ansonsten möchte ich die Pause bis zum nächsten Teil - wäre der 24.12. Recht? - für ein wenig Werbung in eigener Sache nutzen. Es gibt von mir ein eher kurzes E-Book (Mittelaltermarkt zu Wassenberg) sowie einen Roman (Nur eine Woche) zu kaufen - falls der Eine oder die Andere Langeweile hat und gerne mehr von mir lesen möchte, ohne tagelang auf die nächste Fortsetzung zu warten.

Viele Grüße, Mike Orca
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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:24.12.15 08:31 IP: gespeichert Moderator melden


Liebe Leserinnen und Leser, Frohe Weihnachten! Um das Warten auf die Bescherung zu verkürzen, kommt hier die nächste Fortsetzung bzw. der dritte Teil des einleitenden Kapitels.

„Hm“, war die einzige spontane Antwort von Holger. Elisabeth traute sich nicht, ihm ins Gesicht zu blicken, während er über eine Antwort nachdachte. Würde er sie hier im Regen endgültig verlassen, oder gab es noch Hoffnung?
„Ich finde, deine Erklärung könnte ruhig etwas ausführlicher sein. Außerdem würde es mir leichter fallen, dir eine demütige Bitte um Verzeihung abzunehmen, wenn du dich dazu auf die Knie bemühen würdest!“
Verwirrt blickte Elisabeth auf und sah Holger prüfend in die Augen. Meinte er das wirklich ernst? Im diffusen Licht der Straßenbeleuchtung und einiger Leuchtreklamen konnte sie seine Mimik zwar nicht sehr gut deuten, aber von dem schelmischen Lächeln, das früher immer um seinen Mund gespielt hatte, wenn er sie aufzog, war heute keine Spur zu sehen.
Also kam Elisabeth zu dem Schluss, dass ihr betrogener Freund es genau so meinte, wie er es formuliert hatte. Das hatte er nicht bloß so dahergesagt, das war eine Forderung! Sollte sie sich tatsächlich so sehr erniedrigen und ihn mitten auf dem Bürgersteig auf den Knien um Verzeihung bitte? Jederzeit konnte jemand vorbeikommen und zum Zeugen ihrer absoluten Demütigung werden – war es das, was er wollte? Sie zauderte, wand sich, suchte nach einem Ausweg wie eine Maus in der Lebendfalle.
„Das verstehst du also unter „Ich werde alles tun, was du verlangst“, meine untreue Betty?“
Das saß. Er hatte etwas verlangt und sie musste sich entweder fügen, oder die letzte Chance auf eine Versöhnung war schon im Ansatz dahin. Ohne ein Wort des Protestes kniete sie sich zu Holgers Füßen in der Pfütze hin und sah zu ihm auf.
„Alles bedeutet alles, auch wenn es mir noch so schwer fällt. Was genau willst du jetzt von mir hören?“
„Die Wahrheit wäre ein guter Anfang“, bemerkte Holger trocken. „Bitte in klaren Worten und ohne falsche Scham oder peinliche Umschreibungen. Ein erigierter Penis ist kein Liebestängel und eine feuchte Scheide keine Lustgrotte. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
Das hatte er, und so war Elisabeth gezwungen, den Verlauf des fatalen Dates zu viert ohne Beschönigung zu schildern:
„Johanna und ich waren ja an einem Freitag nach Mailand geflogen und hatten schon am ersten Abend in einem Kaffee zwei gutaussehende Männer getroffen: Paolo und Vincenzo. Beide sind ein wenig kleiner als du, schlank und muskulös. Paolo ist Taxifahrer und Vincenzo verkauft in einem Museum Eintrittskarten. Wir haben ein Gläschen zusammen getrunken, geplaudert und ein wenig geflirtet – mehr nicht.
Johanna hat sich dann wohl die Telefonnummer von Vincenzo geben lassen. Jedenfalls haben die beiden uns am Samstagabend zum Essen eingeladen. Es gab Tortellini mit einer phantastischen Sauce und Prosecco, sehr viel Prosecco sogar. Nach dem Essen, so gegen elf Uhr Nachts, haben die beiden Herren uns dann zum Hotel zurück gebracht. Während ich uns an der Hotelbar noch ein weiteres Fläschchen besorgt habe, hat Johanna die beiden eingeladen, mit auf unser Zimmer zu kommen.
Ich schätze, den Rest kannst du dir denken, oder?“
„Kann ich schon, aber ich würde es doch lieber von dir hören. Also, wie ging es weiter?“
Elisabeth seufzte, aber es half alles nichts; sie musste auch den schlimmen Teil erzählen.
„Jo und ich waren schon mehr als angeheitert, als wir mit unseren Verehrern auf unserem Doppelbett landeten. Johanna fand Vincenzo interessanter als Paolo und ist ihm fast sofort an die Wäsche gegangen. Keine fünf Minuten später hatte sie ein Kondom in der Hand und dann seinen Penis im Mund. Danach kam der Spruch, den ich ihr im Leben nicht mehr vergessen werde: „Ich bin ein katholisches Mädchen, una ragazza cattolico. Ich darf nur blasen!“ Besoffen wie ich war habe ich dann angeboten, den zweiten Teil zu übernehmen. Rock hoch, Höschen runter, aufs Bett knien und den Arsch rausstrecken – alles Weitere hat Vincenzo schnell und hart erledigt.
Während er es mir noch besorgt hat, war Johanna nicht untätig und hat Paolo genauso auf Touren gebracht wie seinen Freund. Keine zwei Minuten nach Vincenzos Orgasmus hatte ich den zweiten steifen Penis zwischen den Beinen. Nach einer viertel Stunde war alles vorbei und meine Lover haben sich verdrückt. Einen Orgasmus haben die beiden Herren weder Johanna noch mir verschafft. Letztlich muss ich Johanna sogar noch dankbar sein, dass sie wenigstens an Kondome gedacht hat, denn ich hatte die Kontrolle total verloren und hätte alle beide auch ohne Gummi rangelassen.
Am Sonntag folgten dann ein mörderischer Kater sowie die Erkenntnis, wie beschissen man sich fühlt, wenn man seinen Freund betrogen hat – es war mein erster und einziger Seitensprung während einer festen Beziehung. Reicht das jetzt?“
Holger nickte zustimmend. „Ja, doch, das reicht definitiv“, stellte er fest. „Und jetzt?“
Elisabeth rutschte auf den Knien ein Stückchen näher zu Holger, beugte sich vor und küsste seine nassen Schuhe. „Bitte verzeih mir! Mach mit mir, was du willst, schlag mich, bestraf mich – aber schick mich nicht weg! Ich werde dich nie wieder betrügen, da kannst du absolut sicher sein!“
Holger streckte nur die Hand aus und half ihr wieder auf.
„Ich gebe zu, das hat sich ehrlich angehört“, gestand er der durchweichten Sünderin zu. „Allerdings fürchte ich, dass wir beide ein gewaltiges Problem haben, wenn es darum geht, ob ich mir in Bezug auf dich jemals wieder absolut sicher sein kann. Ich meine, wenn du mich wirklich magst, dann hast du mich ja wohl kaum nach reiflichen Überlegungen betrogen. Ich versuche jetzt einfach mal, dir zu glauben, und dann hast du schlicht und einfach im Rausch so sehr die Kontrolle verloren, dass du für jeden aus dem Höschen gehüpft wärest, der zufällig in den Nähe und geil war, oder?“
Beschämt stimmte Elisabeth zu. „In dem Moment war mir wirklich alles Recht, das kann ich nicht abstreiten. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass der Alkohol mich derart hemmungslos machen könnte, aber so war es leider. Wenn einer von den beiden sich statt für meine Muschi für den Hintereingang interessiert hätte – die zweite Entjungferung hätte ich in der Situation so sicher akzeptiert, wie ich mich nüchtern bisher immer dagegen gesträubt habe.“
„Und wie stellst du es dir dann vor, dass ich dir wieder vertrauen soll?“
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, zitierte Elisabeth eine alte Weisheit. „Ich vertraue mir selbst nicht mehr und erwarte das natürlich auch von dir nicht. Deshalb habe ich die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass ich dir nie wieder untreu werde, falls du mich noch willst. So, wie ich mir das vorstelle, werde ich in Zukunft einfach keine Gelegenheit mehr für einen weiteren Seitensprung bekommen.“

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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:26.12.15 21:01 IP: gespeichert Moderator melden


„Du meinst, ich soll dich irgendwie rund um die Uhr überwachen?“, erkundigte Holger sich ungläubig. „Das ist doch eine völlig unrealistische Spinnerei!“
„Nein, du hast mich falsch verstanden. Es geht nicht um lückenlose Kontrolle, sondern darum, dass ich auch als einzige Frau auf einer einsamen Insel voller geiler Männer keinen Blödsinn mehr machen kann. Fällt dir keine Möglichkeit ein, wie man die Treue einer Frau quasi erzwingen könnte?“
Holger dachte kurz nach und zuckte dann nur mit den Schultern. „Man könnte die Frau theoretisch einsperren, aber das scheint mir nicht die Lösung zu sein, die dir vorschwebt. Nein, keine Ahnung!“
„Einsperren ist schon ein guter Ansatz, aber es muss ja nicht gleich die ganze Frau sein, die sich hinter Schloss und Riegel befindet. Es reicht völlig, den Unterleib zu verschließen; das Zauberwort heißt „Keuschheitsgürtel“, und ehe du fragst: Ja, so etwas gibt es heute noch!“
Die Überraschung war Holger selbst bei dem schlechten Licht unschwer anzusehen.
„Du meinst, wir sollen für dich einen echten Keuschheitsgürtel besorgen, den du dann tragen würdest?“
Holger kratzte sich am Kopf. „Nun ja, wenn ich alle praktischen Aspekte ausblende, hört sich das nach einer guten Idee an. Wenn so ein Teil eng genug anliegt, um Unfug zu verhindern, dann muss ich mich vielleicht wirklich nicht mehr mit der Angst vor einem weiteren Lover quälen.“
Elisabeth fand die Entwicklung auf einmal sehr ermutigend. Sie hatte es nicht nur geschafft, Holger zum Reden zu bringen, er schien einen Keuschheitsgürtel sogar für eine realistische Option zu halten. Außerdem hatte er gerade „wir“ gesagt – das war definitiv ein sehr gutes Zeichen. „Jetzt bloß nicht locker lassen oder schwach werden“, feuerte Elisabeth sich selbst an, „zieh deinen Plan einfach durch und sieh zu, was dabei herauskommt!“
„Das musst du dann wirklich nicht mehr“, bestätigte Elisabeth. „Moderne Keuschheitsgürtel sind wirklich sehr sicher, und die praktische Seite wäre allein mein Problem. Ich habe mir die Suppe schließlich selbst eingebrockt, also soll es dich nicht kümmern, wie ich damit klar komme. Was hältst du von dem Angebot? Ich biete dir an, meine Treue ab jetzt sicherzustellen und zu nachzuweisen, indem ich einen Keuschheitsgürtel trage – wenn du mich noch willst.“
„Immer? Verdient hättest du es wirklich, aber ich bezweifele, dass du einen Keuschheitsgürtel länger als ein paar Stunden am Stück aushalten würdest. Außerdem kenne ich dich gut genug, um mir die endlosen Diskussionen vorstellen zu können, die dann auf mich zukämen: Zur Arbeit ist doch kein Keuschheitsgürtel nötig, heute Abend mag ich nicht, morgen will ich zum Sport und so weiter und so fort!“
Elisabeth musste schlucken. Genau darauf hatte sie spekuliert, denn wirklich nötig war ein Keuschheitsgürtel ja wirklich nur, wenn sie einen Abend ohne Holger verbringen wollte oder musste. In fast allen anderen Situationen war er wenigstens aus ihrer Sicht überflüssig und lästig, aber grundsätzlich konnte sie ihren Keuschheitsgürtel natürlich trotzdem tragen. Allerdings wusste das im Moment nur sie und nicht ihr Verhandlungspartner, und darauf hatte sie sich verlassen.
Dummerweise war ihr absolut klar, wie sehr Holger Diskussionen mit zickigen Frauen hasste. Es half alles nichts, hier war ein weiteres großes Zugeständnis unvermeidbar, wenn sie diesen Bürgersteig nicht als Single verlassen wollte. Elisabeth holte tief Luft und verkündete mit weitaus mehr Überzeugung, als sie tief im Inneren verspürte:
„Immer, wenn du es willst. Du bekommst den Schlüssel und ich füge mich und trage den Keuschheitsgürtel so oft und so lange, wie du es für nötig hältst.“
„Interessant“, bemerkte Holger nur und Elisabeth meinte, ein erstes feines Lächeln zu erkennen. „Wenn du dich mit dem Thema schon so gründlich auseinandergesetzt hast, dann hast du bestimmt auch schon gegoogelt, wo man heutzutage so einen Keuschheitsgürtel kaufen kann und was der Spaß kosten würde, oder?“
„Ehrlich gesagt, habe ich mich unmittelbar nach Mailand darum gekümmert. Ich wollte eine Wiederholung unbedingt vermeiden und außerdem auf das vorbereitet sein, was jetzt am Montag tatsächlich passiert ist. Ich besitze schon seit September einen maßgefertigten Keuschheitsgürtel und habe ihn seitdem fast immer getragen, wenn wir nicht zusammen waren.“
„Ist nicht wahr! Oder doch? Also wenn das stimmt, dann könnte ich wetten, dass du den Keuschheitsgürtel angezogen hast, bevor du dich auf den Weg zu mir gemacht hast. Stimmt’s?“
Ein nervöses Lächeln huschte über Elisabeths Gesicht.
„Du hast Recht, wie immer. Ja, ich trage gerade meinen Keuschheitsgürtel, und ohne den passenden Schlüssel kommt keiner an mich dran.“
„Wie aufregend“, bemerkte Holger, und sein leicht süffisanter Tonfall entging Elisabeth nicht. „Gehe ich Recht in der Annahme, dass du den Schlüssel in deiner Wohnung sicher verwahrst? Wäre ja wirklich blöd, diesen ganz speziellen Schlüssel zu verlieren, oder wie siehst du das?“
„Und ob das blöd wäre, aber ich habe den Schlüssel trotzdem dabei, genauer gesagt die Schlüssel – es gibt zwei davon. Ich meine, falls mein Vorschlag für dich akzeptabel ist, dann vermute ich mal, dass du die Schlüssel zu meinem Keuschheitsgürtel so schnell wie möglich haben möchtest.“
„Worauf du wetten kannst“, stellte Holger trocken fest und streckte die Hand aus. „Dann mal her mit den Schlüsseln! Ich habe zwar noch keine Ahnung, wie das mit uns beiden weitergehen soll, aber ohne die Schlüssel geht es keinen Millimeter weiter, so viel steht fest.“

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thomas
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  RE: Erwischt! Datum:27.12.15 12:30 IP: gespeichert Moderator melden


Sehr schöne Geschichte,die sich auch klasse entwickelt-bitte weiter so.

Gruß

Thomas
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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:30.12.15 18:13 IP: gespeichert Moderator melden


Natürlich hätte Elisabeth es deutlich vorgezogen, die Schlüssel frühestens nach einer echten Versöhnung zu übergeben, aber so würde es offensichtlich nicht laufen. Sie hatte zwar das blöde Gefühl, ein wenig die Kontrolle über den Ablauf zu verlieren, aber solange die Richtung weitgehend stimmte, war dagegen wenig einzuwenden.
Also kramte sie den kleinen Schlüsselring mit den beiden einzigen Schlüsseln für ihren Keuschheitsgürtel aus der Handtasche hervor und reichte ihn dem Mann, den sie betrogen hatte.
„Hier hast du die Schlüssel zu meiner Befriedigung, wie du es verlangt hast. Ich hoffe, du weißt zu würdigen, was ich da gerade für dich tue. Ich habe dir gesagt, ohne die Schlüssel kommt keiner an mich ran und das gilt von diesem Moment an auch für mich selbst. Mein Sexualleben liegt im wahrsten Sinne des Wortes in deiner Hand. Ich hoffe, du weißt, wie du mit dieser Verantwortung umzugehen hast!“
„Keine Sorge, dazu fällt mir bestimmt etwas Passendes ein“, erwiderte Holger leichthin. „So, und jetzt möchte ich den Keuschheitsgürtel gerne sehen, denn so ganz kann ich das alles immer noch nicht glauben.“
„Gerne. Können wir jetzt bitte hoch gehen? Vielleicht magst du ja den Schlüssel gleich mal ausprobieren?“
„Nein, ich habe dir doch eben schon gesagt, dass ich dich heute Abend nicht in meine Wohnung lasse. Vor einer Stunde warst du nur noch eine Ex, die mich belogen und betrogen hat. Glaubst du wirklich, ein Stück Metall und ein paar warme Worte reichen aus, um das so schnell zu vergessen?“
„Aber wo soll ich dir denn dann den Keuschheitsgürtel zeigen?“, fragte Elisabeth verwirrt nach.
„Na hier, auf der Straße!“, verlangte Holger.
„Du spinnst ja“, entfuhr es Elisabeth. „Ich lege auf offener Straße doch keinen Striptease für einen Mann hin, der mich noch nicht einmal in seine Wohnung lassen will!“
„Deine Entscheidung“, gestand Holger ihr zu, und seine Stimme hörte sich auf einmal eiskalt an. „Ich habe dich nicht um diesen Besuch gebeten und auch nicht um das kleine Geschenk, das du mir gerade gemacht hast. Du kannst entweder machen, was ich von dir verlange, oder du lässt es bleiben. Denk aber bitte nicht zu lange nach – ich bin müde und will ins Bett.“
Mit so viel Härte hatte Elisabeth nun wirklich nicht gerechnet. Sie kannte Holger als besonders lieben und zuvorkommenden Menschen, zu dem so ein Verhalten einfach nicht passen wollte. Irgendetwas war anders als früher. Sie spürte einen gewaltigen Drang, ihm zu widersprechen wie fast immer in den letzten beiden Jahren und so lange zu diskutieren, bis sie ihren Willen bekam. Gleichzeitig war da aber auch eine eindringlich warnende Stimme in ihrem Kopf, die ihr den dringenden Rat gab, Holger nicht zu provozieren. Ihre Verhandlungsposition war nach dem aufgedeckten Betrug sowieso schon ziemlich schlecht gewesen, und im Augenblick der Schlüsselübergabe hatte sie sich noch deutlich verschlechtert.
„Ich erkenne dich kaum wieder“, flüsterte sie und band den Gürtel des Regenmantels auf. Dann öffnete sie auch den Reißverschluss, holte tief Luft und hob den Saum ihres Kleides so weit an, dass der Keuschheitsgürtel darunter hervor blitzte.
„Nun ja, du scheinst wirklich ein bemerkenswertes Talent dafür zu haben, Geheimnisse vor mir zu bewahren. Sehr vorausschauend, was den Kauf des Keuschheitsgürtels betrifft, aber viel sehen kann ich so nicht. Wenn du so nett wärest, den Rock bis zur Taille anzuheben? Ach, übrigens, es ist keine schöne Überraschung, wenn man erkennt, wie lange und gründlich man belogen worden ist. Nicht nur in Bezug auf den Seitensprung, sondern auch, wenn ich an das Thema Keuschheitsgürtel denke.“
Elisabeth fürchtete, im Dunkeln zu leuchten, so sehr war ihr das Blut in den Kopf geschossen. Es war unendlich peinlich, wie sie mit gerafftem Rock vor Holger stand, und seine harschen Vorwürfe machten alles noch viel schlimmer.
„Bring es endlich hinter dich“, wies sie sich selbst zurecht und entblößte ihren Unterleib so weit, wie es ging. Holger hockte sich vor sie und inspizierte den Keuschheitsgürtel in aller Ruhe. Prüfend fühlte er, wie eng der Gürtel über der Hüfte und vor allem rund um die Scham anlag. Der enge Sitz war wirklich erstaunlich, kein Finger passte unter die gut gepolsterten Stahlbleche.
„Ein Keuschheitsgürtel von „Security in Steel“ und dann gleich das Modell „Forever“ – ich fasse es nicht“, murmelte er und stand dann wieder auf. „Umdrehen! Ich möchte, dass du dich bückst und den Rock zusammen mit dem Mantel dabei so weit hebst, wie es nur geht, damit ich auch die Rückseite in Augenschein nehmen kann.“
Elisabeth hatte inzwischen Tränen der Scham und Demütigung in den Augen, aber Holger schien das nicht im Mindesten zu stören. Offensichtlich erwartete er, dass Elisabeth auch diese Schmach ertragen würde, und er hatte seine ehemalige Freundin richtig eingeschätzt.
Leise schniefen drehte Elisabeth sich um und präsentierte ihr Gesäß samt Keuschheitsgürtel in der geforderten Position. Holger folgte mit einem Finger dem Verlauf des Schrittbandes vom Taillenband bis zum Po.
„Sehr sexy, vor allem das hier“, stellte er fest und tippte mit dem Zeigefinger ganz kurz in das Zentrum der großen Öffnung im Schrittband, die eigentlich für den Stuhlgang gedacht war. Elisabeth zuckte zusammen wie von der Tarantel gestochen und fuhr zu Holger herum.
„Reicht das jetzt endlich?“, fauchte sie ihn an und richtete dabei ihr Kleid.
„Für den Moment reicht mir das, in der Tat“, gab Holger kühl zurück. „Ich habe mich vom ordnungsgemäßen Zustand der Vorrichtung überzeugt und bin sehr zufrieden mit dem, was ich gesehen habe. Eigentlich hatte ich das Kapitel in meinem Leben, in dem du die wichtigste Rolle gespielt hast, schon für abgeschlossen gehalten, aber vielleicht habe ich mich da getäuscht.
Ich kann dir im Moment noch rein gar nichts versprechen, was eine gemeinsame Zukunft betrifft, dazu kam das alles gerade viel zu plötzlich. Das einzige, worauf du dich verlassen kannst, ist folgendes: Ich werde in Ruhe darüber nachdenken, ob und wie das Tragen des Keuschheitsgürtels dabei helfen kann, die Basis für eine gemeinsame Zukunft wieder zu stabilisieren.
Außerdem werde ich sehr gründlich darüber nachdenken, was für eine Fortsetzung unserer Beziehung spricht und was dagegen. Genau so, wie es vor deinem Abenteuer in Mailand war, wird es auf keinen Fall wieder werden, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass wir einen anderen, im Idealfall sogar besseren Weg für uns finden.
Schließlich verspreche ich dir, gut auf die Schlüssel zu deinem Paradies aufzupassen. Ich bin morgen und Freitag dienstlich in München. Mein Flieger soll um kurz nach sechs in Köln-Bonn landen. Ich schlage vor, dass du Freitag um auch zu mir kommst. Bis dahin habe ich meine Gedanken bestimmt schon soweit sortiert, dass wir in Ruhe reden können, und dann sehen wir weiter.“
Er nahm Elisabeth kurz in den Arm und drückte sie, allerdings ohne ihr den früher obligatorischen Kuss zu geben.
„So, ich muss ins Bett, denn morgen wird für mich ein anstrengender Tag. Ich wünsche dir eine gute Nacht. Hoffentlich ist der Keuschheitsgürtel einigermaßen bequem, denn selbst wenn ich wollte, könnte ich dich frühestens übermorgen befreien. Sieh einfach zu, wie du ohne Schlüssel zurechtkommst. Wenn du wirklich zu mir zurück willst, dann wird der Keuschheitsgürtel sowieso dein ständiger Begleiter werden. Gute Nacht, Betty!“
Elisabeth stand da wie vom Donner gerührt. Nur mit Mühe brachte sie eine zaghaftes „Gute Nacht!“ über die Lippen, während Holger sich einfach umdrehte und sie stehen ließ. Wenigstens winkte er ihr von der Haustür aus noch zum Abschied zu, aber zu mehr war er ganz offensichtlich nicht bereit.
Wie betäubt starrte Elisabeth noch einen Moment auf die Tür, die hinter Holger und den Schlüsseln zu ihrem stählernen Gürtel ins Schloss gefallen war, dann drehte sie sich um und trottete mit hängenden Schultern nach Hause. Was sollte sie bloß von Holgers Reaktion halten?

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thomas
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  RE: Erwischt! Datum:31.12.15 14:51 IP: gespeichert Moderator melden


Hehehehe,das hat sie jetzt davon.Die ersten beiden Tage Keuschheitsgürtel OHNE Schlüssel sind ihr schon mal sicher und was es heisst eben keinen Schlüssel zu haben und nicht gerade rein-und raussteigen zu können wie sie will,wird sie feststellen.
Die Geschichte ist super Mike,spornt Kopfkino und Phantasie an-freu mich auf die Fortsetzung.
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stephanson
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  RE: Erwischt! Datum:31.12.15 15:17 IP: gespeichert Moderator melden


Mir gefällt die Geschichte richtig gut. Ich hoffe es geht bald weiter
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Mike
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  RE: Erwischt! Datum:01.01.16 20:11 IP: gespeichert Moderator melden


Tolle Geschichte, interessant und spannend geschrieben. Freue mich schon auf die Fortsetzungen
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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:02.01.16 17:38 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo thomas, stephanson und Mike,
vielen Dank für die positiven Rückmeldungen. An die Leser, denen in den nächsten beiden Teilen vielleicht zu wenig passiert: Keine Angst, es bleibt nicht so ruhig. Wir sind ja noch im 1. Kapitel - zuerst braucht diese Geschichte eine Basis.


Gut, er hatte ihr die Chance gegeben, ihr Verhalten zu erklären, sich zu entschuldigen und den Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft zu formulieren. Auch die Sache mit dem Keuschheitsgürtel hätte deutlich schlechter laufen können, denn er hatte sie schließlich weder ausgelacht noch für pervers oder verrückt erklärt.
Andererseits war sie nicht annähernd an den Punkt gekommen, ihm in einer tränenreichen Versöhnungsszene in die Arme zu sinken, um dann vom Keuschheitsgürtel befreit den besten Sex aller Zeiten mit Holger zu genießen. Ob es überhaupt dazu kommen würde, war noch völlig offen. Das einzige, was sie eindeutig erreicht hatte, war der Einschluss in einen ausgesprochen sicheren Keuschheitsgürtel, zu dem sie plötzlich keinen Schlüssel mehr hatte.
„Ich glaube, du bist eine ziemlich dumme Gans“, erklärte sie sich selbst den Verlauf des Abends. Keine Frage, sie hatte das bekommen, was einer untreuen und verlogenen Person zustand, aber das machte die Sache kaum besser. Zu Hause angekommen grübelte Elisabeth noch eine Weile darüber nach, was aus ihr, Holger und dem Keuschheitsgürtel werden könnte. Am meisten störte sie das Gefühl, etwas ganz wesentliches nicht mitbekommen zu haben. Irgend etwas von dem, was Holger gesagt oder getan hatte, war ihr komisch vorgekommen, aber sie kam einfach nicht darauf, was es war. Sie hatte dieses Gefühl nicht oft, aber wenn, dann störte es wie ein Steinchen im Schuh oder Pojucken – man konnte es zwar gut aushalten, aber nur ganz schlecht ignorieren. Nach einiger Zeit siegte zum Glück die Müdigkeit doch noch über das komische Gefühl und die wild kreisenden Gedanken, sodass Elisabeth einschlafen konnte.
Der Donnerstag begann mit den kleinen und großen Herausforderungen, die ein Keuschheitsgürtel für jede Trägerin bereithält. Zum Glück war Elisabeth es ja schon gewöhnt, mit dem Keuschheitsgürtel auf die Toilette zu gehen, zu duschen und sich so anzuziehen, dass im Büro niemand etwas von ihren höchst ungewöhnlichen und peinlichen Unterhöschen bemerken würde.
Daher verlief der Arbeitstag fast normal, zumal sie als Sales Managerin in einem mittelständischen Unternehmen wie an jedem Tag fast pausenlos mit Kundentelefonaten, Mails und internen Meetings beschäftigt war. Es blieb einfach keine Zeit, sich gedanklich mit Beziehungsstress auseinander zu setzen oder sich über einen Keuschheitsgürtel aufzuregen. Ab und an drückte oder klemmte er an der einen oder anderen Stelle, aber das war Elisabeth nach monatelangem Training schon so gut gewöhnt, dass es sie kaum ablenkte.
Erst nach Feierabend rückte Elisabeths gleichermaßen neue wie unklare Situation wieder in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit. Schon auf dem Heimweg fasste sie den Entschluss, endlich das überfällige Gespräch mit Johanna zu führen, deren mangelnde Diskretion an Elisabeths prekärer Situation nicht ganz unschuldig war. Also tauschte Elisabeth nur schnell ihren Hosenanzug im Business-Look gegen eine bequeme Jogginghose und ein verwaschenes T-Shirt, bevor sie sich auf ihr Sofa lümmelte und Johannas Nummer wählte.
„Elisabeth hier. Hallo Johanna!“
„Hallo Elli, wie geht es dir? Du hast bestimmt seit einer Wochen nichts von dir hören lassen!“
„Keiner ist krank oder gestorben, aber ansonsten geht es mir ziemlich beschissen. Holger ist weg.“
„Schon wieder so eine blöde Dienstreise? Ein wenig Ehrgeiz ist ja nicht schlecht, aber ich finde, Holger arbeitet viel zu viel.“
„Ach Jo, du hast ja keine Ahnung! Wenn es nur wieder für ein, zwei Tage wäre, würde ich mich nicht beklagen, aber er ist weg wie weg, hoffentlich nicht für immer.“
„Du meinst, der ist abgehauen? Einfach so? Das ist doch nun wirklich nicht seine Art!“
„Ich würde eher sagen, er hat mit mir Schluss gemacht. Allerdings nicht einfach so. Johanna, Holger weiß von Mailand!“
„Ach du Scheiße! Hast du ihm etwa dein Herz ausgeschüttet und gebeichtet? Meine armer Schatz, so etwas tut ein kluges Mädchen nie im Leben, da waren wir beide uns doch immer einig!“
„Ich hab kein Wort verraten, das kannst du mir glauben. Aber als er mich gefragt hat, ob ich ihm etwas von Paolo und Vincenzo zu erzählen habe, da wusste ich, dass es aus ist mit der Lügerei.“
„Das kann doch nicht wahr sein! Woher kann dein Freund das bloß erfahren haben, wenn du die Klappe gehalten hast?“
„Meine Liebe, das ist eine sehr gute Frage. Denk doch bitte mal ganz scharf nach!
„Elisabeth, du glaubst doch nicht etwa, dass ich Holger etwas verraten habe? Niemals, ich schwöre!“
„Und sonst?“
„Jenny ist die Einzige, mit der ich überhaupt über meinen Teil der Geschichte gesprochen habe. Genau kann ich mich zwar nicht erinnern, weil wir uns beim dritten oder vierten Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt über Affären im Urlaub unterhalten haben, aber deinen Namen habe ich auf keinen Fall erwähnt, da bin ich hundert Prozent sicher.“
„Aber von Paolo und Vincenzo könnte die Rede gewesen sein?“
„Möglich …“
„Liebe Johanna, wie du eigentlich wissen müsstest, hat Jenny einen Bruder Frank, der rein zufällig seit Jahren in der gleichen Mannschaft wie Holger Volleyball spielt. Wenn du Jenny geflüstert hast, dass Du mit einer Freundin beim Urlaub in Italien eine heiße Nacht mit Paolo und Vincenzo verbracht hast, dann ist völlig klar, wie die Geschichte Holger zu Ohren gekommen ist. Auch wenn mein Name nie erwähnt worden ist: Fotos von der Nacht auf Facebook wären die einzige Art gewesen, mit noch höherer Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden.“
„Oh mein Gott, du hast bestimmt Recht. Ich habe meiner besten Freundin die Beziehung versaut, weil ich mal wieder mein dummes Maul nicht halten konnte! Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Elli, das kann ich ja nie wieder gutmachen!“
„Stimmt. Allerdings fände ich es nicht richtig, dir jetzt die Schuld für den ganzen Schlamassel zu geben. Ich hätte in Mailand einfach nur „Nein!“ sagen müssen, und alles wäre in Ordnung. Ich habe unsere beiden hübschen Italiener ran gelassen und jetzt muss ich den Preis dafür bezahlen. Ist nicht schön, aber fair.“
„Elli, ich kann gar nicht sagen, wie toll ich deine Einstellung finde. Wenn ich irgendetwas tun kann, um dir zu helfen, dann sag sofort Bescheid. Ich bin dir eine Menge schuldig, und die Zeit nach einer Trennung ist immer übel, das wissen wir beide.“
„Danke, Jo, du bist halt meine beste Freundin. Wenn ich einfach so oder in der Beziehung mit Holger Hilfe brauche, dann zähle ich fest auf dich. Ich habe übrigens noch ein wenig Hoffnung, dass ich mit Holger nur eine Krise habe und die Trennung nicht endgültig ist. Wir haben uns gestern unterhalten und dabei vielleicht einen Weg gefunden, wie es doch gemeinsam weitergehen könnte.“
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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:05.01.16 19:29 IP: gespeichert Moderator melden


„Du meinst, Holger wird dir verzeihen? Sei mir jetzt bitte nicht böse, wenn ich dir da ein paar Illusionen rauben muss, aber das funktioniert leider nur ganz selten. Er mag dich bestimmt immer noch, aber ohne Vertrauen wird es unheimlich schwer, zusammen zu bleiben.“
„Johanna, ich habe keine Illusionen, was das Thema Vertrauen nach einem Seitensprung angeht. Trotzdem haben wir eine Lösung für dieses Problem gefunden, die tatsächlich funktionieren könnte. Ich will dich nicht auf die Folter spannen und da du sowieso nicht darauf kommen wirst, kann ich es dir auch gleich verraten: Falls wir überhaupt ein Paar bleiben, dann werde ich von jetzt an einen Keuschheitsgürtel tragen.“
„Liebelein, du bist verrückt. Ich kann ja sogar noch verstehen, wenn Holger einen Keuschheitsgürtel zur Bedingung macht, aber du kannst dich unmöglich auf so einen absurden Einfall einlassen!“
„Der Gedanken an einen Keuschheitsgürtel war so ziemlich der erste, den ich am Sonntagmorgen in Mailand unter der Dusche gehabt habe. Es wäre nicht das Geringste passiert, wenn ich damals so eine Vorrichtung zwischen den Beinen gehabt hätte und es kann nie wieder etwas Vergleichbares passieren, wenn ich von jetzt an einen Keuschheitsgürtel trage, solange ich nicht bei Holger bin. Johanna, die Idee mit dem Keuschheitsgürtel stammt von mir!“
„Unglaublich! Ich meine, dass Holger schon vor mehr als einem Jahr der Meinung war, Ehebrecherinnen und Ehebrecher sollten am Besten in Keuschheitsgürtel gesperrt werden, daran habe ich mich sofort erinnert, als du das Thema angeschnitten hast. Aber wenn du das tatsächlich für eine mögliche Lösung hältst und der Vorschlag von dir kommt, dann könnte Holger sich wirklich damit anfreunden. Habt ihr euch schon schlau gemacht, wie so ein Teil in echt aussieht?“
„Holger hat wirklich schon einmal laut über Keuschheitsgürtel nachgedacht? Wusste ich gar nicht! Na ja, ist auch egal, mein Angebot steht so oder so und ich muss warten, ob Holger sich darauf einlässt. In echt sieht ein moderner Keuschheitsgürtel übrigens sehr schick und sexy aus, aber auch beängstigend stabil und sicher, wenn man ihn wirklich tragen soll.“
„Elisabeth, ich hatte das gerade eben noch für einen schlechten Witz gehalten, aber es scheint dir ja Ernst zu sein. Pass bloß auf, dass du nicht schon wieder etwas unüberlegtes tust! Versprich mir bitte, dass du gründlich nachdenkst, bevor du dir wirklich einen Keuschheitsgürtel besorgst.“
„Jo, darüber habe ich nach Mailand gründlich nachgedacht. Dann habe ich mich entschieden, heimlich einen Keuschheitsgürtel gekauft und mich daran gewöhnt, ihn immer dann zu tragen, wenn Holger nicht bei mir war. Ich habe nie wirklich geglaubt, dass sich so ein Abenteuer dauerhaft verheimlichen lässt, wenn zwei Plaudertaschen wie wir daran beteiligt waren. Also wollte ich vorbereitet sein und jetzt bin ich froh, dass ich ausnahmsweise einmal vorausschauend gehandelt habe.“
„Und Holger weiß inzwischen davon? Trägst du etwa schon einen Keuschheitsgürtel?“
„Seit gestern. Ich habe mich eingeschlossen, bevor ich zu Holger gegangen bin und habe ihm alles erzählt. Es wurde ziemlich peinlich. Ich durfte nicht in seine Wohnung, sondern wurde auf der Straße abgefertigt. Immerhin hat er mich angehört, allerdings erst, als ich vor ihm auf die Knie gegangen bin.“
„Auf der Straße?“
„Ja, genau, im strömenden Regen auf dem Bürgersteig vor seinem Haus. Dann musste ich ihm an Ort und Stelle alles zeigen. Jetzt fällt es mir auch wieder ein, was mich gestern so irritiert hat: Holger hat den Keuschheitsgürtel sorgfältig untersucht und dabei eine Bemerkung in seinen nicht vorhandenen Bart gemurmelt, die ich nur halb verstanden habe. Ich glaube, er hat auf Anhieb erkannt, was für ein Keuschheitsgürtel-Modell ich trage. Wahrscheinlich hat er wirklich schon über einen Keuschheitsgürtel für mich nachgedacht und gegoogelt, was es da so gibt, bevor ich davon angefangen habe.“
„Meine arme Elli, wenn du bei deinem Holger wirklich dermaßen offene Türen oder Tore eingerannt hast, dann gnade dir Gott“, warf Johanna ein. „Das könnte in der nächsten Zeit ziemlich hart für dich werden!“
„Fürchte ich auch“, gab Elisabeth zu. „Als das überstanden war, hat er mir die Schlüssel für den Keuschheitsgürtel abgenommen und mich dann wie einen begossenen Pudel stehen lassen. Morgen darf ich wieder zu ihm kommen und dann wird er mir sagen, ob es für mich eine Zukunft mit ihm gibt und wie er sich das vorstellt.“
„Meine Güte, dass du so weit gehen würdest, um Holger zurück zu gewinnen, hätte ich nicht gedacht. Klar war es dein Fehler, aber trotzdem. Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl bei dem, was du mir da gerade erzählst. Der Holger, den ich kenne, war doch immer so ein zurückhaltender, fast weicher Typ. Auf einmal tritt er so bestimmt und hart auf? Bist du sicher, dass er dich noch liebt, oder will er sich nur an dir rächen?“
„Ich hoffe nicht, aber das werde ich sehen. Im Moment muss ich einfach ganz kleine Brötchen backen, wenn ich wieder an ihn rankommen will, aber das muss ja nicht für alle Zeiten so bleiben. Eine Weile halte ich den Keuschheitsgürtel ohne Probleme aus und wenn er auf die Idee kommt, er müsse mir zur Strafe da Po versohlen, dann werde ich auch das verkraften. Holger ist kein brutaler Mann, so schlimm wird es schon nicht werden. Und früher oder später gewinnen wir Mädchen immer, das wissen wir doch beide!“
„Ach Elli, wahrscheinlich hast du Recht. Wahrscheinlich wickelst du ihn in ein paar Wochen wieder um den kleinen Finger und bis Weihnachten steckt er im Keuschheitsgürtel und du hast die Schlüssel!“
„Schon möglich …“
Damit war das Wichtigste gesagt. Natürlich brauchten die beiden Freundinnen noch eine weitere Stunde, bevor sie sich eine gute Nacht wünschten, aber so war es bei ihnen ja immer. Elisabeth hatte es jedenfalls gut getan, ihre ganze verzwickte Lage in Ruhe zu bequatschen und dabei die eigenen Ziele genau zu erkennen: Erst die Lage durch die scheinbare Bereitschaft zur Unterwerfung stabilisieren und dann nach und nach die Kontrolle zurückgewinnen. Der Freitagabend konnte kommen!

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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:07.01.16 20:57 IP: gespeichert Moderator melden


Kapitel 2
Also es dann soweit war und sie sich für das Neustart-Date fertig machte, war es dann allerdings mit der Ruhe doch wieder vorbei. Elisabeths Nerven flatterten. Von Schmetterlingen im Bauch konnte keine Rede sein, es waren vielmehr Spatzen oder ganze Tauben. Wie würde Holger sich entscheiden? Bekam sie eine zweite Chance oder endgültig den Laufpass?
Bei einer dermaßen richtungsweisenden Begegnung durfte sie auf gar keinen Fall etwas falsch machen, vor allem nicht im ersten Moment. Ihr Auftritt musste einfach perfekt zu seiner Stimmung passen – eine fast unlösbare Aufgabe, wenn man die Stimmungslage so schlecht einschätzen konnte wie Elisabeth an diesem Abend. Schon die Frage nach dem Outfit war heikel. Sollte sie es kühl und distanziert in einem dezenten Büro-Look versuchen oder lieber sportlich-leger? Erwartete er eine verführerisch gekleidete Elisabeth? Oder würde er glauben, der Keuschheitsgürtel hätte sie schon nach zwei Tagen in eine läufige Hündin verwandelt, wenn sie sich sexy anzog?
Es war zum Verzweifeln. Als sie sich schließlich für die siebte oder achte Variante entschieden hatte, lag ungefähr der halbe Inhalt ihres Kleiderschranks auf dem Bett. Wirklich zufrieden war sie mit ihrem Aussehen immer noch nicht, aber mit einem nicht zu kurzen schwarzen Rock und einem einfachen hellen T-Shirt konnte sie eigentlich nicht völlig falsch liegen.
Pünktlich auf die Minute klingelte Elisabeth bei Holger. Während sie auf das Öffnen der Tür wartete, fiel ihr auf, dass es ihr früher nicht ein einziges Mal gelungen war, eine Verabredung ohne Verspätung einzuhalten. Nie hatte Holger geschimpft. Seine Geduld und Nachsicht waren schier endlos gewesen. Er war so ein vorbildlicher Partner gewesen und sie hatte für eine einzige heiße Nacht alles aufs Spiel gesetzt – wie konnte man nur so undankbar und leichtsinnig sein?
Noch ehe Elisabeth mit diesen Überlegungen fertig war, hörte sie den Summer der Haustür, trat in und ging zu Holgers Wohnung in Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses. Die Tür stand einen Spalt breit offen, also trat sie ein.
„Holger?“
„Hallo Elisabeth, komm rein! Ich bin im Wohnzimmer.“
Der Empfang machte Elisabeth unsicher. Holger stand nicht an der Tür wie eine Wache, die gnädig gestimmt sein muss, um überhaupt Einlass in die Burg zu gewähren, was ein gutes Zeichen war. Andererseits hielt er es offensichtlich nicht für nötig, sie an der Tür zu begrüßen, und das kam ihr irgendwie unpassend vor.
Mit zitterigen Fingern hängte sie ihre Jacke an die Garderobe und ging zu ihrem Freund oder Exfreund – so genau ließ sich das in diesem Moment nicht sagen. Nach einer kurzen Umarmung zur Begrüßung kam Holger direkt zur Sache.
„Elisabeth, eine Frage muss ich jetzt sofort loswerden: Bist du hier, weil du die Schlüssel zurück haben willst, oder möchtest du zu mir zurück?“
Elisabeth atmete erleichtert aus, denn offensichtlich sah Holger immer noch einen anderen Weg als die endgültige Trennung. Ihre Antwort kam wie aus der Pistole geschossen:
„Lieber Holger, ich möchte auf jeden Fall zu dir zurück. Alles, was ich dir vorgestern gesagt habe, gilt auch heute noch: Ich bereue meinen Fehltritt und werde alles in meiner Macht stehende tun, damit wir zusammen bleiben. Seit vorgestern habe ich den Eindruck, dass dazu nicht nur Reue nötig sein wird sondern auch irgendeine Art von Buße. Es wäre mir lieber, wenn ich mich irre, aber ich werde tun, was nötig ist, damit du mir verzeihst.“
„Wunderbar, das ist genau die Reaktion von dir, die ich erwarte und auf die ich gehofft habe. Nun gut, dann zieh dich jetzt bitte aus. T-Shirt, Rock und BH kommen auf jeden Fall weg, der Slip auch, wenn du über dem Keuschheitsgürtel einen angezogen hast. Falls du wieder Halterlose trägst, bleiben die und die Schuhe an. Strumpfhosen mag ich nicht. Wenn du eine trägst, ziehst du die bitte auch aus und bringst sie direkt in den Müll.“
Elisabeth holte tief Luft und setzte zu einem heftigen Protest an. Sie wollte sich jetzt nicht ausziehen und die Sache mit der Strumpfhose ging schon gar nicht! Das war allein ihre Entscheidung und ging ihn überhaupt nichts an! Noch bevor sie das erste Wort herausbrachte, klappt sie den Mund allerdings wieder zu. Ging ihn das wirklich nichts an?
Wenn er nun mal keine Strumpfhosen mochte, dann war das Tragen von Strumpfhosen einer der Punkte, die sie von der aus Holgers Sicht idealen Partnerin unterschieden. Da sie ihn unbedingt zurückgewinnen wollte, war es bestimmt klüger, vorerst nicht über solche Kleinigkeiten zu diskutieren, sondern seine harmlosen Wünsche zu erfüllen. Schließlich war der Winter vorbei, da reichten Halterlose oder Strapse aus. Bis zum Herbst war noch viel Zeit, auf jeden Fall genug, um ihren Seitensprung abzubüßen und dann nach und nach wieder die Kontrolle zu erlangen.
„Du siehst lustig aus, wenn du den Karpfen machst und dabei kein Wort herauskommt. Was meinst du, hast du jetzt lange genug nachgedacht, meine kleine Betty?“
Elisabeth ignorierte die Anrede „kleine Betty“, die bei Holger kein echter Kosename war, sondern eher „kleine, dumme Betty“ bedeutete, und senkte nur in einer Geste der Zustimmung und Unterwerfung den Kopf. Dann setzte sie seine Anweisung endlich um und zog sich bis auf den Keuschheitsgürtel völlig aus, auch ihre Strumpfhose und den Slip.
„Es geht doch“, stellte Holger zufrieden fest. „Jetzt wirst du zwei oder drei Löcher in die Strumpfhose reißen und sie dann in der Küche in den Müll werfen.“
Holger beobachtete, wie Elisabeth mit sich rang, wobei sein Gesichtsausdruck an einen Kater erinnerte, der mit einer gefangenen Maus spielt. Er konnte es natürlich nicht wissen, aber sie hatte sich extra für diesen Abend eine neue, besonders feine Strumpfhose angezogen, die ihr sehr gut gefiel. Das Ausziehen war ihr nicht schwer gefallen, aber die zweite Anordnung ging deutlich weiter: Holger war offensichtlich der Ansicht, dass sie diese Strumpfhose weder morgen noch an eine anderen Tag wieder brauchen würde.
Stumm und doch unübersehbar unter Protest stach sie mit einem ihrer langen Fingernägel mehrere Löcher in das hauchzarte Nylongewebe und zerfetzte anschließend die schöne Strumpfhose.
„Zufrieden?“, schnaubte sie trotzig und rauschte in die Küche, um die Reste in den Mülleimer zu pfeffern.

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Der L.
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  RE: Erwischt! Datum:07.01.16 21:59 IP: gespeichert Moderator melden


Schöne Fortsetzung, jetzt kommt Fahrt in die Story.
Für meinen Geschmack nur etwas zu kurz...
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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:12.01.16 18:52 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Der L.,
vielen Dank für die Blumen. Das mit "Fahrt in der Story" ist aus Autorensicht ein gewisses Problem. Einerseits soll natürlich möglichst in jeder Fortsetzung etwas Neues, Außergewöhnliches passieren. Andererseits führt das entweder zu (sehr) kurzen Geschichten, oder nach wenigen Teilen ist das Maximum dessen erreicht, was in einem echten Leben an Fetisch und SM unterzubringen ist. Natürlich spricht nichts gegen extreme und / oder unrealistische Phantasien, schon gar nicht in einer Geschichte, aber wenn man eine Story nicht in diese Richtung entwickeln will, dauert es halt etwas länger, bis Sub total gummiert und verschlaucht von der Decke baumelt ...
Was den Wunsch nach längerne und / oder häufigeren Fortsetzungen betrifft: Ich finde es ja auch schade, dass ich nebenbei noch einer anderen Arbeit nachgehen muss und die Schreiberei mich nicht ernährt, aber der Erlös aus meinen käuflichen Werken reicht bisher noch nicht für die eine Schale Reis am Tag, die dem wahren Künstler eigentlich reichen sollte. Also geht es nur langsam weiter - aber immerhin geht es weiter. Viel Spaß mit dem nächsten Teil!

„Aber sicher“, entgegnete Holger gelassen. „Ich habe nicht verlangt, dass du meine Anweisung gut findest oder sie mit einem strahlenden Lächeln ausführst, also hast du dir nichts vorzuwerfen.“
So hatte Elisabeth das definitiv noch nicht gesehen. Es wäre ja wohl eher an ihr gewesen, ihm Vorwürfe zu mache, aber Holger war offenkundig anderer Ansicht. „Es ist deine Buße, denk daran!“, ermahnte sie sich lautlos und konzentrierte sich wieder auf Holger. Der erlaubte ihr, auf dem Sofa Platz zu nehmen, wies sie an, den Mund zu halten und setzte dann zu einem langen Monolog an.
Die nächste halbe Stunde eröffnete Elisabeth eine ganz neue Sicht auf die letzten beiden Jahre mit Holger. Der Mann, der ihr noch vor einer Woche so vertraut erscheinen war, hatte sich für schnörkellose Ehrlichkeit im Guten wie im Bösen entschieden, was zu einigen überraschenden und teilweise auch unangenehmen Erkenntnissen führte.
Einige Punkte standen bei Holger auf der Habenseite, vor allem die grundsätzlich ähnlichen Wertvorstellungen. Sie stammten beide aus intakten Familien und hatten ein tolles Verhältnis zu beiden Elternpaaren, ihren zwei Geschwistern und seiner Schwester. Holger war schon zweifacher Onkel und auch Elisabeth würde voraussichtlich in wenigen Wochen zum zweiten Mal Tante werden.
Sie hätten beide gerne selbst Kinder bekommen, aber er war unfruchtbar, während bei ihr jede Schwangerschaft aus medizinischer Sicht höchst riskant, ja lebensgefährlich geworden wäre. Dieses gemeinsame Schicksal der Kinderlosigkeit verband, und umso wichtiger war ihnen der enge Kontakt zu den beiden lebhaften Familien, aus denen sie stammten.
Als weitere Gründe für eine gemeinsame Zukunft zählte Holger auf, dass sie in Bezug auf Alter, Bildung, politische Ansichten und sonstige Interessen so gut zusammen passten, als hätte sie der Computer eines Dating-Portals zusammen gebracht und nicht eine zufällige Begegnung am Rosenmontag in Köln.
„Einige nicht ganz unwichtige Argumente habe ich mir für den Schluss aufgehoben. Du siehst einfach toll aus. Ich mag deine langen dunklen Haare, deine sexy Kurven und deine schlanken Beine. Ich liebe deinen Humor und dein bezauberndes Lächeln genauso wie deine leuchtenden Augen, wenn du glücklich bist. Von daher müsste ich ein Idiot sein, wenn ich dich wegschicken würde.“
Soweit konnte Elisabeth nur zustimmen, denn die genannten Punkte sah sie ganz genauso: Sie und Holger passten wirklich perfekt zusammen. Dann kam allerdings der weniger erfreuliche Teil von Holgers Bilanz und der hatte es wahrlich in sich. Eben noch hatte Elisabeth geglaubt, nicht mehr ganz so nervös sein zu müssen und die vielzitierten Schmetterlinge im Bauch zu fühlen. Jetzt kam es ihr mit jeden Satz stärker vor, als würden die Schmetterlinge und der restliche Mageninhalt sich zu einem Klumpen formen und langsam einfrieren.
„Wenn ich unser Sexualleben bewerten soll, dann reicht es jedenfalls nicht für ein juristisches Prädikatsexamen. Nicht sehr gut oder gut und auch nicht voll befriedigend, eher knapp befriedigend bis ausreichend. Von dir ist in zwei Jahren noch kein erotischer Wunsch und keine Idee gekommen. Du stehst permanent auf der Bremse, wenn ich andere Vorschläge mache als „Ich oben“, „Du oben“ oder „Löffelchen“. Ich habe aber auch Lust auf Oralverkehr, deinen süßen Arsch, Fesselspielchen, ein wenig SM, Latex, Lack oder Leder, Korsetts, verbundene Augen und noch viel mehr, was man zu zweit so anstellen kann. Kurz und knapp: Ich bin bisher in Bezug auf Erotik nicht auf meine Kosten gekommen, und das wird sich ändern – entweder mit dir oder mit irgendeiner anderen Frau.“
Dann kam Holger zum eigentlichen Anlass der Trennung und ihres Keuschheitsgürtels. Er hatte sexuell vieles vermisst, aber Besuche im Swingerclub oder sonstige Kontakte zu möglichen Sexualpartnern außer Elisabeth standen bisher nicht auf seiner Wunschliste. Er wäre seiner Partnerin nie im Leben untreu geworden und hatte das auch von Elisabeth erwartet – ihr doppelter Seitensprung war für ihn eine fürchterliche Enttäuschung gewesen.
„Ich könnte noch etliche Details aufzählen, die mir nicht passen und die sich bei uns ändern sollten, aber das ist nicht so wichtig und wird sich mit der Zeit ganz von selbst ergeben, wenn wir unsere Beziehung in der Form neu starten, wie ich es wünsche. Jetzt habe ich lange genug geredet. Was hast du dazu zu sagen?“
Elisabeth starrte ihn eine Weile an und versuchte zu begreifen, was er ihr gerade eröffnet hatte. Vor einer Stunde hatte sie noch geglaubt, dass ihre einmalige Untreue als einziges Problem zwischen ihnen stand und dafür wäre der Keuschheitsgürtel eine ungewöhnliche, aber akzeptable Lösung gewesen. Jetzt taten sich wahre Abgründe auf. War sie sexuell wirklich so eine völlige Niete?
„Holger, das habe ich nicht gewusst, ehrlich. Du hast nie etwas gesagt, wenn ich auf einen Vorschlag ein wenig zurückhaltend reagiert habe. Vielleicht war ich wirklich zu vorsichtig, wenn es um Experimente im Schlafzimmer ging, aber darüber kann man doch in Ruhe reden, wenn es für dich so wichtig ist!“
„Meine liebe kleine Betty, wir hätten bis letzte Woche über alles Mögliche und Unmögliche reden können, wobei das nicht ganz einfach ist, wenn bei der Frage nach einem Rock oder einer Leggins aus Latex von „perversem Schweinkram“ die Rede ist und das Thema „blasen“ mit „nie im Leben“ abschließend besprochen ist.
Ab sofort läuft es anders: Ich fordere und du gehorchst oder du kannst gehen. Ich hasse fruchtlose Diskussionen mit einer zickigen Freundin und werde sie nicht mehr zulassen. Du bekommst die Gelegenheit, deine Meinungen und Gefühle in angemessener Form mitzuteilen, aber das ist dann auch schon alles. Das mit der gleichberechtigten Partnerschaft hast du dir endgültig versaut. Du brauchst einen Herrn mit einer starken Hand und keinen jederzeit kompromissbereiten Softie, soviel habe ich begriffen.“
„Was bedeutet das für mich“, erkundigte sich Elisabeth zaghaft. „Wenn du Lust auf Analverkehr hast, dann nimmst du mich einfach von hinten? Was ist, wenn ich mich in so einem Moment füge und dich danach dafür hasse?“
„Dann habe ich einen schlimmen Fehler gemacht. Ich verlange, dass du mir vor allem im erotischen Bereich die Führung überlässt, aber damit habe ich natürlich auch die Verantwortung. Wir sind uns hoffentlich einig, dass du einiges abzubüßen hast, aber mein Ziel ist ein gemeinsames Leben, das für uns beide perfekt ist und nicht nur für mich. Ich werde nicht mehr von dir verlangen, als du geben kannst. Im Zweifelsfall werde ich dir immer eine Alternative anbieten, wenn es darum geht, deine Grenzen zu testen und zu erweitern. Ich glaube, mit einem Beispiel verstehst du es am besten. Steh auf und komm her!“

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Der L.
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  RE: Erwischt! Datum:13.01.16 10:53 IP: gespeichert Moderator melden


Wieder eine sehr schöne Fortsetzung, gefällt mir sehr gut!
Auf Schläuche von der Decke und vollkommen unrealistische Stories stehe ich gar nicht. Aber ein bissel Action muss schon sein
Kann es sein, dass Du etwas sadistisch veranlagt bist? Gerade da aufzuhören, wo es so spannend wird, ist schon ganz schön fies...

Grüße
Der L.
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Mike Orca
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  RE: Erwischt! Datum:15.01.16 18:54 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Der L.,
wenn man ein ganz klein wenig sadistisch veranlagt ist UND sich zu Hause nicht austoben kann (die Herrin im Haus wäre not amused), dann müssen halt die Romanfiguren und / oder die Leser dran glauben. Ein bisschen Spass muss sein - auch für mich.

Elisabeth zauderte einen winzigen Moment, gehorchte dann aber. Holger hatte sie vollkommen verunsichert. Er schien so völlig verändert, als hätte er einen starken Zaubertrank eingenommen, der ein Hündchen in einen Wolf verwandelt hatte.
„So, jetzt beuge dich bitte über die Lehne von meinem Sessel und versuche, mit den Händen an die vorderen Beine zu kommen.“
Elisabeth gab sich redlich Mühe, aber es klappte nicht ganz – ihre Arme waren zu kurz. Elisabeth drehte den Kopf und schielte zu Holger hoch, der schräg hinter ihr stand.
„Ich könnte noch weiter nach vorne rutschen, aber dann komme ich mit den Füßen nicht mehr auf den Boden. Soll ich es trotzdem probieren?“
„Nein, bleib so!“, verlangte Holger. Dann griff er in die Hosentasche und zeigte ihr einige Stücke Paketschnur.
„Ich werde jetzt deine Hände und Füße an die vier Beine des Sessels binden. Die Schnur ist fest genug, so dass du dich richtig gefesselt fühlen wirst, aber sie ist nicht sehr dick. Wenn du mit Kraft an den Fesseln zerrst, wird die Schnur also auf jeden Fall reißen. In Ordnung?“
„Meinetwegen“, ergab sich Elisabeth in ihr Schicksal und ließ ihre Gliedmaßen festbinden.
„Fertig“, verkündete Holger. „Wie fühlst du dich?“
„Reichlich blöd“, gestand die Gefesselte. „Ich finde die Position total peinlich und ich komme mir wehrlos und ausgeliefert vor. Muss das sein?“
„Ich denke schon. Ich habe hier einen wunderbar exponierten Hintern, der zu einer Frau gehört, die ihren Freund belogen und betrogen hat. Was denkst du, was ich aus dieser Situation machen sollte?“
„Du kannst mich züchtigen oder von hinten nehmen“, wisperte die Sünderin. „Ich hätte beide Strafen verdient!“
„Stimmt, so sehe ich das auch. Aber da wir heute gerade erst anfangen, überlasse ich dir die Auswahl. Such dir etwas aus!“
„Sei mir nicht böse, Holger, aber heute möchte ich lieber den Po versohlt bekommen als das andere. Reich das?“
Ängstlich suchte sie seinen Blick und hoffte, dass ihr Schlimmeres erspart bleiben möge.
„Eine gute Wahl“, lobte Holger zu ihrer Erleichterung. „Wenn es Recht ist, verzichten wir heute auf Rohrstock, Gerte oder Peitsche und fangen ganz simpel mit der bloßen Hand an“, bot er dann an. Nur zu gerne stimmte Elisabeth zu und war überzeugt, vergleichsweise glimpflich davonzukommen.
Als langjähriger Volleyballspieler hatte Holger eine kräftige Schlaghand und wäre durchaus in der Lage gewesen, Elisabeth eine heftige Abreibung zu verpassen. Die Gelegenheit war einmalig günstig und es juckte ihn gewaltig, Elisabeth gleich bei der ersten Züchtigung so lange zu schlagen, bis sie ihren Seitensprung wirklich bereute.
Allerdings konnte es ihm dann passieren, dass sie schon während oder spätestens nach der Aktion zur der Erkenntnis kam, dass eine Trennung für sie doch die bessere Option war. Er war sich seiner Sache zwar im Grunde sicher – Elisabeths Verhalten hatte ihn schon länger zu der Vermutung gebracht, dass sie eine devote Ader hatte, zu der nur noch der richtige Zugang fehlte. Trotzdem konnte zu viel Ungestüm eine Menge Schaden anrichten und das nicht nur bei dem eher unfreiwillig dargebotenen Gesäß.
Also nahm er sich zusammen und bearbeitete Elisabeths Kehrseite nur so lange, bis eine satte Rötung erreicht war und Elisabeth unruhig wurde. Einen letzten, kräftigeren Schlag gönnte er sich noch, wodurch er seinem treulosen Opfer einen ersten leisen Schrei entlockte. Dann ließ er von ihr ab und erkundigte sich ganz höflich:
„Liebe Elisabeth, meinst du, für heute hat das gereicht, um dich deine Untreue bereuen zu lassen? Wenn du dich unterfordert fühlst, können wir natürlich auch gerne weiter machen!“
Hastig versicherte die Gezüchtigte ihrem betrogenen Freund, dass sie die Strafe für gleichermaßen angemessen wie ausreichend hielt.
„Das finde ich auch“, bemerkte Holger und machte sich daran, die Fesseln zu lösen. „Es war natürlich nur ein erster kleiner Schritt auf deinem Weg in die Rolle, die ich für dich vorgesehen habe, aber es war auf jeden Fall ein sehr guter erster Schritt.“
Er half Elisabeth auf, die sich sofort die brennenden Backen rieb.
„Wie meinst du das mit dem ersten Schritt?“
„Vielleicht sollten wir das bei einem Glas Bier oder Wein besprechen. Ich möchte ein Pils. Du darfst dir auf den Schreck ein Glas Wein holen, wir müssen ja nicht gleich mit Leitungswasser aus einem Hundenapf anfangen.“
Vor einer Woche wäre Holger noch ganz selbstverständlich selbst in die Küche gegangen, um Gläser und Getränke zu holen. Jetzt zwang er sich dazu, stattdessen im Sessel Platz zu nehmen und gespannt abzuwarten, wie Elisabeth reagieren würde.
Die hätte zwar nur zu gerne ein paar passende Worte dazu gesagt, etwa dass der feine Herr sich doch gefälligst Hauspersonal zulegen möge, falls er eine Bedienung bei Tisch wünsche, aber sie traute sich nicht. Holgers gesamtes Verhalten in den letzten beiden Tagen war für sie so fremd und überraschend, dass sie seine Reaktionen überhaupt nicht mehr einschätzen konnte. Vielleicht hätte er über einen schlagfertigen Spruch gelacht wie früher und sich selbst bedient. Dummerweise war es genauso gut denkbar, dass er eine spitze Bemerkung als zickig bewertet hätte – mit möglicherweise gravierenden Folgen für ihren roten Popo. Vorsichtshalber widersprach sie nicht, sondern besorgte die Getränke, wie es von ihr verlangt wurde.
Holger bedankte sich immerhin für das Bier und sagte Elisabeth dann, sie dürfe sich auf das Sofa setzen. Dann stellte er eine einfache und doch furchtbar komplizierte Frage:
„Wie fühlst du dich?“
Daraus entwickelte sich ein langes und intensives Gespräch über Dominanz und Unterwerfung, SM-Praktiken und Fetisch-Neigungen. Elisabeth lebte zwar nicht hinter dem Mond und war auch nicht als Klosterschülerin groß geworden, aber große Gedanken über die erotischen Möglichkeiten jenseits des völlig Alltäglichen hatte sie sich noch nie gemacht. Gut, sie hatte sich mit ihren Freundinnen „Shades of Grey“ im Kino angeschaut und die coolsten Sprüche von allen rausgehauen, aber das war nur Spaß gewesen. Natürlich wusste sie, was eine Domina war und dass manche Leute Latex und Leder sexy fanden, aber das betraf andere Menschen und nicht sie selbst.
Die Erkenntnis, dass es dem lieben, zuvorkommenden Holger ganz offensichtlich gefiel, sie auf der Straße knien zu lassen und sie zu schlagen, machte ihr schwer zu schaffen. Noch verwirrender war eine Tatsache, die sie erst nach dem dritten Glas Wein gestand: Der Einschluss in den Keuschheitsgürtel, die Demütigung beim Treffen vor zwei Tagen und auch die Fesseln und Schläge gerade eben schienen ihr nicht nur als Strafe für ihr Verhalten angemessen, es erregte sie auch noch, so behandelt zu werden.


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