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  Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk
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nowalic
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Schwabenländle


Je länger ich über manche Dinge nachdenke, umso häufiger bin ich nicht mehr meiner Meinung.

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:23.06.06 08:39 IP: gespeichert Moderator melden


@ Roger_Rabbit:
Zitat
Lassen wir die Politiker und Beamten sich doch selber regieren und verwalten!

Damit wäre ja geradezu der ewige Wunschtraum der Politiker und Beamten erfüllt.
Merke: Politiker und Beamte brauchen kein Volk (außer einmal alle 4 Jahre für ein kleines Kreuzchen).
Ansonsten sind Politik und Verwaltung so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass der so genannte "Bürger" eigentlich sowieso nur stört.
Und wach wird man so in old Germany auch nicht. Im Gegenteil: endlich kann man in Ruhe endlos träumen.


@folssom:
Zitat
der eine will den Aufschwung kaputt machen, hat aber Arbeit und kann dabei sogar im KG-Board schreiben

liest sich ja ganz toll, dieser Satz und ist im Grunde auch gar nicht so unrichtig.
Allerdings zur Klarstellung: Meine Arbeitszeit beginnt um 8 Uhr und endet offiziell um 17 Uhr. In dieser Zeit erledige ich den anfallenden Routinekram, den ich halt bewältigen muss, egal, wie lange es dauert.
Und danach, sowie in der Regel jeden Samstag von 10 bis 18 Uhr beginnt der 2. Teil meiner Arbeitszeit, in der Besprechungen, Ortstermine, Planungsmaßnahmen, Übungen, Schulungen usw. anfallen, die eben nur außerhalb der regulären Arbeitszeiten möglich sind. So gesehen komme ich zur Zeit auf eine Wochenarbeitszeit von rund 60 bis 70 Stunden (natürlich ohne Lohnausgleich), so dass ich überhaupt kein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich (übrigens auf meinem privaten Computer und auf meinem privaten Internetkonto) täglich eine Viertelstunde im KG-Forum stöbere.

Ansonsten: du hast Recht. Hier herrscht wirklich eine "tolle Stimmung".
Sie entspricht genau der Stimmung, die in diesem unserem permanent verarschten Volke herrscht und
es ist nur schade, dass vermutlich kaum einer unserer Volkszertreter je davon erfahren oder sich je darum scheren wird.

Zitat
Werdet Politiker und macht es besser!

Wie bereits berichtet, hab ich genau das mal versucht. Aber so viel Arroganz, Ignoranz und schlechten Charakter, wie man dazu braucht, bringe ich leider nicht auf.
Und wenn du hier schreibst, dass es uns in Deutschland noch immer "verdammt gut geht", dann ist das ein Verdienst, den wir und unsere Eltern/Großeltern uns durch unserer eigenen Hände Arbeit geschaffen haben und dessen wir uns in keiner Weise schämen müssen.
Und wenn es viele andere Nationen in der Welt gibt, denen es miserabel ergeht, dann denk mal drüber nach, inwieweit dies großenteils auf die Machenschaften internationaler Großkonzerne und nimmersatter Ausbeuterstaaten zurück zu führen ist.
Vielleicht gibt dir zu denken, dass viele dieser armen Länder eigentlich gar nicht arm sein müssten, weil sie vielfach durch ihre Bodenschätze und Rohstoffreserven eigentlich zu den reichsten Ländern der Welt gehören müssten (wenn man sie nur ließe).
Aber mit dieser Bemerkung schaffst du ja genau die ideelle Basis, auf der unsere Volkszertreter denken und glauben, dass man uns auch in der Zukunft noch viel mehr als bisher melken kann und muss. An den Plänen dazu arbeitet man ja bereits mit allem Hochdruck.

Damit wir endlich mal wieder merken, wer die Herren sind, in diesem unserem Lande!

Gruß
nowalic
Nach meinem schwarzen Freitag vom 2.9.2004 freiwillig und dauerhaft eingeschlossen; zuerst im inzwischen verschrotteten CB3000 und 1 Jahr zeitweise im CB6000 (auch schon verschrottet). Seit Anfang 2008 dauerhaft im "Schlaffi" aus massivem Edelstahl.
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bluevelvet Volljährigkeit geprüft
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Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:25.06.06 09:07 IP: gespeichert Moderator melden


Wenn wir mal die Herren im Lande wären! Wir werden von einem Kartell aus Wirtschaft, Politik, Medien und Justiz beherrscht, die schamlos an einem Strang ziehen. Dass dies dem Verfassungsauftrag von Gewaltenteilung und Gemeinwohlverpflichtung widerspricht, interessiert diese Kreise nicht. Im Moment werden wir über die Vokabel "Sanierungsfall Deutschland" auf die nächste Runde der Umverteilung von unten nach oben, genannt Reformen, eingestimmt.

Verfolgt man relativ regelmäßig den Nachrichtenfluss, so fällt auf, dass fast täglich jemand aus dem oben genannten Machtkartell die angebliche Alternativlosigkeit der gegenwärtigen Reform-, sprich: Umverteilungspolitik beschwört. Offenbar soll verhindert werden, dass über Alternativen auch nur nachgedacht wird! Dabei korrespondiert die Häufigkeit der Beschwörungsrituale sichtlich mit dem Ausmaß an Angst innerhalb des Machtkartells vor Alternativen zur gegenwärtigen Umverteilungspolitik.

Denken wir also genau diese Alternativen!

Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 25.06.06 um 09:14 geändert
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hink
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:29.06.06 19:30 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Bluevelvet,
Du schreibst von Umverteilung. Das hört sich an, als ob jemand die Absicht hätte, den Anderen etwas wegzunehmen. Das ist sicher nicht richtig. Keiner hat die Absicht, den anderen etwas wegzunehmen. Die Vorstände von den Konzernen sind alles herzensgute Menschen, nur wir brauchen doch Wachstum, nichtwahr. Das muß doch unbedingt sein, das sieht doch wohl jeder ein, oder? Und das willst du kaputt machen? Ich muß schon sagen, du bist reichlich undankbar! Wobei es naturgemäß um das Wachstum der Einkommen von Aktionären, Aufsichtsräten und Vorständen geht, ich will nicht mißverstanden werden.
Das muß sein, es muß, es muß!!!

Es müssen Kosten gesenkt werden, das ist doch auch klar, oder? Und am einfachsten ist es natürlich, Personalkosten zu senken, da muß man am wenigsten nachdenken. Und das geht nun mal nicht ohne Verringerung des Menschenmaterials, will sagen des Humankapitals ab. Wenn du diese Herren fragst, aber wo sollen die denn hin? Dann sagen sie ganz kummervoll: „Ich würde ja gerne anders handeln, aber ich kann nicht, es gibt einfach die Sachzwänge... Es tut mir ja selber so leid.“ Man ist versucht, ein Taschentuch heraus zu holen, um sie zu trösten.
Mir ist schon vor Jahrzehnten aufgefallen, daß von Ausbeutung gesprochen wurde und von Unterdrückung etc. Das aber setzt voraus, daß man einen Gegner überhaupt wahrnimmt. Das ist aber gar nicht der Fall. Für die Herrschaften gibt es ganz einfache „Sachzwänge“: Wenn ich innerhalb der nächsten zwei Jahre nicht den Gewinn steigere, bin ich den Job los, was scheren mich da irgendwelche anderen Leute? Das ist die Krankheit und das Problem der anonymen Konzerne. Sie gehören niemandem, also ist es egal, ob der Laden pleite geht, oder nicht. Niemand trägt irgendwelche Verantwortung. Es gibt kaum Posten, in denen so wenig Verantwortung getragen wird, wie in den Vorständen unserer Großkonzerne. Aber diese herrschen letztlich und bestimmen die Politik
Es ist sowieso auffällig, wie viel Vermögen sich in den Händen einzelner in den letzten Jahrzehnten gebildet haben, auch in den Händen von Popstars, Sportlern etc. Auch hier treibt die Gigantomanie Blüten.
Es entsteht ein immer größeres Proletariat (Hartz IV etc.). Die Frage ist nur, wie lange die Gesellschaft das tragen kann.
Es ergibt sich also, daß wir uns letztlich in einer Art neuen „Klassenkampf“ wieder finden. Der Kommunismus als Gefahr ist weg, der Kapitalismus kann sich ungehemmt ausdehnen. (Der Kommunismus war am besten für die, die ihn nicht gehabt haben.)
Die Frage ist wie führen wir diesen Klassenkampf? Ob man will oder nicht, es ist einfach so. Waffen sind sicher nicht das geeignete Mittel. Langfristig wird es wahrscheinlich dazu kommen, wenn sich nichts ändert.
Es bleiben nur zwei Mittel: Agit-Prop und die Verweigerung.
Also ich bleibe dabei: Konsumverweigerung.
Wenn jemand sagt, ach das hat ja doch keinen Einfluß, dann frage ich ihn, warum er als einzelner zur Wahl geht, er hat doch auch nur eine Stimme, gegen die anderen Millionen. Also braucht er das ja auch nicht zu tun.

@Why-Not
zum Thema Müll: Da kann man am ehesten ansetzen. Der sogenannte „Restmüll“ wird doch, objektiv gesehen, kaum gebraucht.
Glas -> Glascontainer
Plastik -> Plastikcontainer
Papier -> Papiertonne
Küchenabfälle -> Biotonne
Also?
Es gibt nur noch ein paar Kleinigkeiten, die dann noch in den Restmüll gehören.
Ich beobachte zum Beispiel in unserem Haus, daß die Mülltonen immer randvoll und auch voller abgeholt werden. Wenn man in die Tonnen schaut, findet man fast nur Zeug, was nicht da rein gehört. Glasflaschen, Dosen Plastik ja sogar Zeitungen, obwohl direkt daneben eine blaue Papiertonne steht. Es liegt also an den Leuten selber.
Es muß also so etwas, wie ein Bewußtsein entstehen, und schon sind wir im Jargon von den 68ern.

Also, ich bleibe dabei, das einzige, das wirken kann, ist Verweigern, lästig werden, im Wege stehen, Reklame verweigern, sich nicht mehr dem Konsumterror aussetzen.
(Konsumterror: Damals hat man davon geredet, alle haben darüber gelacht, zu recht. Heute redet keiner mehr davon, aber wir haben ihn dafür jetzt in voller Schönheit.)
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masophilus Volljährigkeit geprüft
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:30.06.06 07:34 IP: gespeichert Moderator melden


Es gibt eine alte Weisheit. Erst Hirn und dann den Mund/Hände einschalten.

Das gilt insbesondere für hier. Aber wenn man nur Unvollständiges oder auch gar nix weiß, ist es nur natürlich eine Art BILD-Zeitungs-Polemik hier zu veröffentlichen.

Also zurück zum ersten Satz: Erst denken und dann schreiben.

masophilus

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von masophilus am 30.06.06 um 07:35 geändert
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hink
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:30.06.06 13:52 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Masophilus,
Du bist ja noch arroganter als ich, das ist schon eine reife Leistung.
Nebenbei: Worauf bezieht sich deine Äußerung?
Es ist eine Menge zu diesem Thema geschrieben worden.
Aber so eine Äußerung hat den enormen Vorteil, daß man sich mit dem Unsinn nicht befassen muß, und dann als der Allergrößte da steht.
Also tiefsinniges Schweigen ist die bessere Methode, sein Wissen zu verbergen, ich weiß, aber wir anderen Dummen haben leider diesen Weg nicht gewählt, dazu sind wir halt zu dumm, man möge es uns nachsehen.
Und wahrscheinlich, wird es auch so bleiben, weil, du wie ich vermute, uns nicht an deinen Weisheiten teilhaben lassen wirst.
Wirklich schade.
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Bulli31
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:30.06.06 18:52 IP: gespeichert Moderator melden


(Änderungen in blauer Farbe.)

Ökonomie ist zu komplex, um sie auf emotionalem Wege zwischen Tagesschau und Wetterkarte zu erfassen.
Ich habe 2 Jahre Wirtschaftslehre in der Realschule bei einer SPDlerin hinter mir. Die Errungenschaften der SPD und der Gewerkschaften konnte ich dir damals auswändig vorbeten.
Dann habe ich 1 Jahr Wirtschaftslehre bei einem Alt-68er hinter mir, der sich normalerweise während des Unterrichts für 20 Minuten in eine Zigaretten- und Kaffeepause verabschiedete. Kapiert habe ich nichts.
Erst während des Studiums, als wir von einem Unternehmensberater unterrichtet wurden, habe ich angefangen die Ökonomie zu verstehen. Der Typ konnte den Zusammenhang zwischen der ökonomischen Basis, dem staatlichen Umverteilungsversuchen und der Wirkung auf Arbeitsmarkt und Gesellschaft sehr deutlich machen. Teilweise hatte er es mit Firmenchefs zu tun, die ähnlich wenig verstanden hatten, wie wir Studenten.
Gegenargumente konnte er manchmal auf mathematischen Wege hinwegfegen. Ach, was sage ich. Pulverisiert hat er sie.


Ein kleiner Merksatz zum Thema Arbeitsplätze in der Basis der Ökonomie:
Monetärer Fluss ins Inland = Arbeitsplätze im Inland.
Monetärer Fluss ins Ausland = Arbeitsplätze im Ausland.

Der Monetäre Fluss wird von den Kunden erzeugt, die sich im Inland meist als "unterbezahlte arme rechtlose Arbeitnehmer" präsentieren.
Wenn die Marxschen Theorien wirklich richtig wären, so könnte kein Arbeitnehmer irgendetwas kaufen. Damit ist die marxistische und die kommunistische Herangehensweise an den sozialen Kapitalismus, der auf dem Kunden als Kapitalflusslenker basiert, nicht sinnig oder schlüssig.

Der Staat hat, quasi als Gimmik, auf die Basis-Ökonomie ein Umverteilungssystem errichtet, das aber lange nicht an die Leistungs- und Durchsetzungsfähigkeit der Basis herankommt.

Ein Teil des Umverteilungssystems ist die Konsumsteuer (in der BRD die Mehrwertsteuer). Sie garantiert, dass von jedem Produkt, also auch den importierten und denen in den Marktsegmenten mit niedrigen Gewinnspannen, zumindest die Konsumsteuer (in der BRD 19 % Aufschlag) in der inländischen Ökonomie verbleiben.

Es ist ein Mährchen, dass der aktuelle monetäre Fluss in der jetzigen Ökonomie genauso eine Wirkung auf die Konjunktur hat, wie damals, während des Wirtschaftswunders.
Das Wirtschaftswunder basierte auf einem fast zu 100 % im Inland ablaufenden monetären Flusses.

Damals, 1960 haben die Bürger die inländischen Produkte gekauft, weil sie die billigsten waren. Sie setzten sich gegen das Modediktat durch und kauften Qualität, die 10 Jahre lang halten sollte. Die Firmen blieben im Inland, weil sie sich hier von den Bürgern unterstützt fühlten. Von dem monetären Fluss blieb, z. B. beim Fernseher geschätzte 90 % im Inland.

Heutzutage, 2006 kaufen die Bürgerinnen und Bürger ausländische Produkte, weil sie die billigsten sind. Sie folgen dem Modediktat und kaufen Produkte die nur eine oder zwei Modesaisons halten. Die Firmen verlassen das Inland, weil ihnen die Kunden durch ihr Verhalten an der Kasse zeigen, dass sie die im Inland produzierten Produkte nicht kaufen wollen. Die Firmen fühlen sich durch die Arbeitnehmer bedrängt mehr Lohn zu zahlen, werden aber von den Kunden aus diesem Grund abgelehnt. Den Arbeitgeber sieht sich in einer Mischung von Angriff und Ablehnung und will nur noch weg.
Von dem monetären Fluss bleibt, wieder beim Fernseher, geschätzte 20 % im Inland, wenn er beim Fachhändler gekauft wurde.
Wenn der Fernseher bei einem ausländischen Versandhandel bestellt wird, sogar nur geschätzte 1 % (Die Kosten für den Paketdienst im Inland).

Das Beispiel Fernseher wurde natürlich _ohne_ Mehrwertsteuer betrachtet, weil ich mich nicht auf ein spezielles Land beziehen wollte, sondern allgemein auf Länder, die 1960 eigene Fernseherproduktionen im Inland hatten, wie FRG, Frankreich, Niederlande).

Die Mehrwertsteuer versucht einen Ausgleich zwischen inländischer Produktion und Importen zu gewährleisten. Von 1 % monetärem Fluss in Deutschland kann sich der Staat nicht ernähren.
Heutzutage gehen 80 % bis über 99 % des Preises (ohne Mwst.) direkt oder indirekt ins Ausland. Um dieses wieder auf das Niveau von 90% im Jahr 1960 zu bringen, müsste eine neue Steuer in Höhe von 700% bis 890% auf den Verkaufspreis (ohne Mwst) geschlagen werden. Das ist aber mit den europäischen Vereinbarungen nicht realisierbar.

Seien wir alle froh und glücklich, dass die Mehrwertsteuererhöhung nur 3 % beträgt, aber wir dürfen nicht hoffen, dass die drei Prozent etwas bringen.

Belgien, z. B. hatte niemals eine nationale Hifi- oder Fernseherproduktion (sie hingen an französischen und niederländischen Herstellern, die ihre Firmengewinne im Ausland versteuerten). Deshalb war die Steuer auf dieses Produktsegment immer besonders hoch. Quasi als Ausgleich für die Importabhängigkeit und die fehlenden Steuern aus Firmengewinnen.


Marx war ein sehr charismatischer Mensch, der aber den Punkt weit außer Acht gelassen hat, dass "Das Proletariat", das ich mal als "unterbezahlte Arbeitnehmer" übersetze, auch gleichzeitig "Kunde", "Wirtschaftslenker", "Bürger" und "Gesellschaft" ist. Außerdem ... ich kenne keinen Arbeitnehmer, der sich nicht unterbezahlt fühlt.

Der Arbeiter bei OpOpel sagt: "AdAdidas ist zu teuer, ich kaufe lieber Fälschungen."
Der Arbeiter bei AdAdidas sagt: "OpOpel ist zu teuer, ich kaufe lieber einen PePeugeot."
Beide gehen zum Finanzdienstleister und kündigen ihre Verträge bei der AlAllianz, weil die HeHelvetia billiger ist."

Eines aber eint sie. Sie fühlen sich unterbezahlt und ihre Entscheidungen machen Menschen im Inland arbeitslos.

"Du bist Kunde" ... und Kunden kaufen heute kaum noch "Made in Germany".

Ich möchte auf die Werke von BrBrecht hinweisen, in denen er kritisch darauf aufmerksam machte, was die Einzelperson für die Gesellschaft bedeuten und wie Massen an Einzelpersonen das Große und Ganze gestalten.

Im Speziellen empfehle ich die Fabel mit dem grauen Elefanten.

BrBrecht war nicht doof, nur konnte er niemals zugeben, dass er die Ökonomie ansatzweise verstanden hat. Sonst wäre er vermutlich als Kapitalistenschwein bezeichnet worden.


Wirtschaftslehre ist harte Zahlenrechnung. Mit Gefühlsmäßigem Verständnis kann man da kaum etwas machen.
Leider apellieren die großen Medien nur an Gefühle und leider gehen die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Gewerkschaftlerinnen und Gewerkschaftler, nach ihrem Gefühl.
Dummerweise meldet sich bei Letzteren ihr Gefühl nur, wenn es um mehr Lohn geht oder die Kündigung zu befürchten ist.
Ein Kundenverlust von 1.000.000 Kunden hat die AlAllianz-Mitarbeiter zumindest vollkommen emotionslos gelassen. Wenn man dann davon ausgeht, dass die Kunden meist mehrere Verträge bei der Versicherung am Laufen hatten ... unverständlich.


Vielleicht kann man das so schreiben:
Wer Importware kauft, zerstört inländische Arbeitsplätze.

Oder:
Wer ideologisch bedingt überabstrahiert, erzeugt systematische Logikfehler.


Die Bürger kommen bei verwirrenden Informationen gar nicht weiter.

Durch die Verwirrungstaktik werden die Bürgerinnen und Bürger jedoch gezwungen emotional zu entscheiden, was bei Entscheidungen über die wirtschaftliche Zukunft vollkommenen Blödsinn produziert. Dazwischen hängen dann noch die Wir-Machen-Alles-Besser-Alt-68er, die sich, inzwischen im oder nahe dem Rentenalter, hemmungslos in eine ideale Welt wegträumen, und die Kacke ist am Dampfen.

Ende der 90er Jahre sagte eine Alt-68erin zu mir: "Der Staat ist so reich, da kann er die paar DM für den Schulbus doch übernehmen". Zu dem Zeitpunkt hatten die öffentliche Hand, bezogen auf meine Stadt etwa 49000 DM Schulden PRO PERSON, aber sie dachte anscheinend, dass Schulden = Reichtum bedeuten. Sie war vollkommen verwirrt, als ich ihr erklärte, dass die staatlichen Organisationen für das Wohlergehen in ihrer Familie (Oma, Opa, Mutter, Vater, 2 Kinder) insgesamt 294 000 DM Schulden gemacht hatten.
Sie hat mich für dumm erklärt, aber das ist nunmal das Los von Menschen, die sich in der Ökonomie einigermaßen auskennen. Man wird mit emotionalen Reaktionen konfrontiert, wo eigentlich eine interessierte Nachfrage nach den rechnerischen Grundlagen kommen sollte.
In diesem Jahr hat man das Problem mit der Pro-Kopf Verschuldung auch in der Öffentlichkeit erkannt und ich fand erste Berichte darüber im Politikteil der Tageszeitung, den sowieso kaum jemand liest. Leider jedoch mit den niedrigen Bundesdurchschnitt-Zahlen und nicht mit Gemeinde-Individualverschuldung meines Ortes.

Die emotional-ideologische Beschäftigung mit der Ökonomie hat Frau Thatcher in UK schon in den 80ern mit Bravour abgeschafft. Selbst Lafontaine ist so begeistert von den Ergebnissen ihrer Reform, dass er die Lohnentwicklung nach der Thatcher-Reform als leuchtendes Beispiel für Deutschland propagiert. Die harten Einschnitte in den Jahren während der Reform hat er natürlich nicht als leuchtendes Beispiel für Deutschland propagiert. *grins*


Gegen die Wirtschaftsflaute, die Grund für die Staatlichen Einsparungen ist, vorgehen ... kann die Politik nicht. Nur die Bürger können das.

Die Politik kann sich ja kaum daherstellen und sagen: "Kauft nichts aus dem Ausland!" oder ähnlich. *grins*
Sie kann z. B. sagen "Je niedriger die Binnenkonjunktur, destdo höher werden die Steuern".


Der Bürger in der BRD hat die Macht alles falsch zu machen.
Die Kehrseite des Rechtes eine mündige Bürgerin / ein mündiger Bürger sein zu dürfen, ist die Verpflichtung sich täglich zu informieren, damit die Bürgerin / der Bürger keine Fehler macht.

Die Politik in der BRD sagt schon länger "Binnenkonjunktur ankurbeln" oder "Binnennachfrage stärken", was soviel heisst wie "Kauft mehr ´Made in Germany´!". Ähnliches tun alle Regierungen der sogenannten "Ersten Welt".

Aber die deutschen Bürger hören nicht auf ihre Politiker.

Deutlicher kann die deutsche Politik aber auch nicht werden, weil sie sonst geschichtlich vorbelastete Frasen nutzen müsste.
Australien z. B. hat genau das gleiche Problem mit hohem Konsumgüterimport. Das Land ging Mitte der 90er mit Sprüchen wie "Warum nichts australisches?" gegen die Misere vor. Bei uns wäre eine solche Werbekampagne undenkbar.

Ich denke, dass wir auf Warengruppen, die überwiegend importiert werden müssen, etwa 40 % Mehrwertsteuer aufschlagen sollten, solange der Großteil der Bevölkerung unter Ökonomie nur das staatliche Ausgleichssystem versteht.


@hink:

Hmm, du versuchst mit Konsumverzicht auf ein Problem zu reagieren, dass erst durch Konsumverzicht der Gesellschaft gegenüber den inländischen Produkten entstanden ist (DU bist Gesellschaft).

Finde ich echt nicht besonders logisch.

Du kennst doch das Gesetz. Nur 20 % der Weltbevölkerung versorgen 80 % der Weltbevölkerung. Ziel der Gesellschaft muss es sein, die Quote der Beschäftigten im Inland weit über 20 % zu bringen, dafür aber die Beschäftigungsquote im Ausland zu verringern.



Wenn du Arbeitsplätze im Inland sichern willst, kannst du das bei deiner Konsumverweigerung nur schaffen, wenn du aus zweiter Hand kaufst. Keine schlechte Idee übrigens.
Eine grundsätzliche Konsumverweigerung schadet zwar den Arbeitsplätzen im Ausland, nützt aber auch nicht den Arbeitsplätzen im Inland. Der Staat funktioniert, so wie ich das gehört habe, nur bei Arbeitslosenquoten von unter 1 Millionen.

Wenn du (Du bist Wirtschaftslenker) der inländischen Gesellschaft etwas gutes tun möchtest, schließe deine Versicherungen einfach bei einem überwiegend im Inland beheimateten Unternehmen mit überwiegend inländischen Aktionären ab, und du tust mehr für den inländischen Arbeitsmarkt, als du glaubst.


@all:
Nochmal zur Erinnerung das, was man wirklich mal in einer ruhigen Stunde durchdenken sollte:
Monetärer Fluss ins Inland = Arbeitsplätze im Inland.
Monetärer Fluss ins Ausland = Arbeitsplätze im Ausland.

Das ist für mich die Basis für alle Wirtschaftssysteme egal ob Kapitalismus oder Kommunismus, egal ob Monarchie, Demokratie oder Diktatur, egal ob Europa, Afrika oder Australien.

Doch beachtet das Beispiel mit dem Fernseher. Keine dieser Flusskomponenten kommt in der globalisierten Wirtschaft alleine daher. Es gibt nur Mischformen. Das einzig durch den Kunden steuerbare, ist die Auswahl aus einer Gruppe gleichwertiger Produkte mit ihrer pro Produkt individuellen Gewichtung in der Mischung der monetären Flüsse.

Die Kundin / der Kunde entscheidet durch die konsumierten Produkte, wo der Geldfluss endet, der mit dem Bezahlen an der Kasse beginnt.
Mit der Übergabe des Geldes an die Kassiererin / den Kassierer ist _besiegelt_, welcher Arbeitsplatz in welchem Staat und welcher Stadt mit wieviel Anteil an dem übergebenen Geld teilfinanziert wird.

Wer in Deutschland eine Schale handgepulte Krabben kauft, verbessert die Rolle der marokkanischen Krabbenpulerinnen und macht sie häufig zum finanzstärksten Ernährer der Familie. Das entzündet in Marokko den Geschlechterkampf um Gleichberechtigung. Gleichzeitig erhöht dies die Terrorgefahr, weil sich der Mann durch die "Reichen Länder" entehrt fühlt.
Wer maschinengepulte Krabben kauft, unterstützt den deutschen Maschinenbau, sowie die russischen Stahlerzeuger, die Niederländische Schraubenindustrie, die Hamburger Aluminiumerzeuger, die Philipinischen und Chinesischen Elektronikbauteilefabriken usw.

Die Kundinnen und Kunden (DU bist Kunde) entfalten ihre Macht durch die Wahl des konsumierten Produkts.
Leider merkt die durchschnittliche Kundin / der durchschnittliche Kunde nichts davon.

Der Kundin / dem Kunden wird einfach nur Einkaufsspaß vorgegaukelt, wo hochbrisante nationale und internationale Sozial- und Wirtschaftspolitik drin ist.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Bulli31 am 02.07.06 um 23:57 geändert
Viele Grüße
bulli

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:02.07.06 12:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Hink.

Nenn es arrogant, ich nenn es weiterhin Schwachsinn.

Wenn Du mal in Ruhe nachliest, welchen Schwachsinn Du und Deine Kollegen hier verzapft haben , dann wirst Du merken, daß mein Einwand durchaus gerechtfertigt ist.

Ich überlegte mir durchaus, ob ich hier überhaupt etwas posten sollte, denn die ganze Diskussion ging von Anfang an in die falsche Richtung. Konsumverzicht, Schimpfen auf Politiker und andere. Was ist daran okay? Das sind doch, ganz einfach gesagt, Latrinenparolen aus der BILD-Zeitung. Nicht mehr und nicht weniger. Und das soll ich dann noch ausdrücklich kommentieren.

Ich habe vielleicht kein BWL-Studium; das brauche ich dafür bestimmt nicht, um diesen "Schwachsinn" ad absurdum zu führen.

Aber falls es Dich interessiert: Ich arbeite im Handel, habe hier im internationalen Einkauf zu tun. Ich habe für mein Unternehmen im Ausland gearbeitet, kenne also auch andere Länder. Habe jede Menge ausländische Bekannte (Europa), die in ihren Ländern und auch in Deutschland sich auskennen. Und zu guter Letzt: Aufgrund meiner bisherigen Ausbildungen habe ich auch Kenntnisse in VWL und BWL ( bin nämlich u.a. Handelsfachwirt).

Aber jammer schön weiter, denn jeder bekommt nur das, was er auch gewählt hat!

masophilus
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nowalic
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:03.07.06 14:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo masophilus,
Zitat
Das sind doch, ganz einfach gesagt, Latrinenparolen aus der BILD-Zeitung


Du irrst gewaltig. Beim Anfang dieses Thread handelt es sich keinesfalls um Latrinenparolen und schon gar nicht um solche aus der Bild-Zeitung, sondern vielmehr um einen fast schon verzweifelten Versuch wenigstens ein paar Bewohner unseres Staates so weit in Rage zu bringen, dass sie endlich begreifen, was unsere deutsche Parteien-Diktatur mit ihnen anstellt. Und dass sie endlich mal ihren (wohl noch immer zu sehr) wohlgenährten Arsch aus dem Sessel heben und den von ihnen gewählten (oder auch nicht gewählten) Volkszertretern so lange auf den Wecker gehen, bis diese endlich begreifen, dass sie das Fass langsam zum Überlaufen bringen.

Auf die Zeitungen (einschließlich des von dir erwähnten Machwerks) können wir uns nämlich schon lange nicht mehr verlassen. Außer einem ein wenig bissigen und kaum ernst gemeinten Kommentar im "Thema zum Tage" unternehmen diese nämlich garnichts, um Politikern endlich den nötigen Respekt vor dem Volk beizubringen.
Und genau das ist es, was ich erreichen will: Es wird höchste Zeit, dass die Politiker und Abgeordneten endlich wieder das respektieren, was das Volk will und von ihrer vermaledeiten Parteien-Diktatur endlich wieder zu einer vernünftigen Politik zum Wohl des Volkes zurück kehren.

Aber wenn ich das mit meinen Beiträgen nicht schaffen kann: vielleicht schafft es ja unsere Kandesbunzlerin mit der jetzt verkündeten Erhöhung der Krankenkassen-Beiträge (alles zum Wohle des Großkapitalismus, versteht sich) ??
Oder schlucken wir das auch wieder ohne Murren und Knurren ?

Dabei wäre das alles gar nicht notwendig. Wir haben nämlich genug Geld im Land. Wir müssten nur ein bisschen darauf aufpassen, dass der Teil davon, den wir selbst dringend brauchen, auch tatsächlich im Land verwendet wird und nicht "per Gießkanne" in der ganzen Welt herum verplempert wird. Aber das ist wieder ein anderes Feld, zu dem man sich ja schon gar nicht mehr äußern darf.

Meint
nowalic
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:03.07.06 22:03 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

\"Warum nichts australisches?\"...Bei uns wäre eine solche Werbekampagne undenkbar.


Irrtum, bereits im Sommer 1983 wurde mein neuer Sportwagen einer großen deutschen Autofirma mit folgendem Aufkleber versehen ausgeliefert:
auf einem schwarz-rot-goldenem Hintergrund aufgedruckt die Worte,
"Deutsche Autos schaffen deutsche Arbeitsplätze"

Dieses geschah ohne vorherige Information und ich habe diesen Aufkleber, nach einigen Diskussionen in europäischen Nachbarländern, ganz schnell entfernt.

Gruß

PS.: Der Aufkleber befand sich an einem "Nischenmodell" das schon zu der Zeit zum größten Teil im Ausland gefertigt wurde.
Sarah
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Hallo nowalic,

Zitat

\"Und genau das ist es, was ich erreichen will: Es wird höchste Zeit, dass die Politiker und Abgeordneten endlich wieder das respektieren, was das Volk will...


Glaubst du wirklich, durch Konsumverzicht und Hasstiraden gegen Politiker (denen du pauschal Arroganz, Ignoranz und schlechten Charakter unterstellst) etwas in deinem Sinne verändern zu können?
Und das ausgerechnet durch posten in einem Keuschheitsgürtel-Forum, dessen politische Aussenwirkung m.E. nicht sehr groß ist.


Zitat

\"Zeigen wir unseren PolitikerInnen, wer in diesem Lande der Souverain ist\"


Hast du Probleme mit unserem Grundgesetz?

Gruß
Sarah
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nowalic
KG-Träger

Schwabenländle


Je länger ich über manche Dinge nachdenke, umso häufiger bin ich nicht mehr meiner Meinung.

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:04.07.06 08:16 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo folssom,

du hast Recht, es ist hier wirklich nicht der richtige Ort, um politisch etwas bewegen zu wollen. Aber WO in unserem Lande ist eigentlich noch ein richtiger Ort dafür?
Man muss eben versuchen, überall dort etwas zu bewegen, wo man überhaupt noch eine Möglichkeit hat, seine Meinung zu Gehör zu bringen, selbst wenn das ein KG-Forum ist. Schließlich lebt auch dieses Forum von Menschen, die eine politische Meinung haben und sich (vielleicht) ebenso wie ich darüber ärgern, dass sie zur Zeit nur noch abgezockt werden, während unsere Abgeordneten sich großzügig 30 % höhere Aufwandspauschalen (für noch komfortablere Werbe-Büro´s und noch mehr sinnlose "Dienstreisen" etc.) genehmigen.

Im übrigen bin nicht ich es, der Probleme mit dem Grundgesetz hat, sondern vielmehr scheinen unsere Politiker diese zu haben.
Schließlich steht im Grundgesetz (Artikel 21 Abs. 1) "Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit."
Es steht aber nirgends, dass sie das Recht haben, den politischen Willen des Volkes durch ihr eigenes politisches Meinungsdiktat oder Koalitionsbildungen zum Schaden des Volkes zu diktieren bzw. nach eigenem Gutdünken auszulegen oder zu beugen.

Wenn sie sich nur an das Grundgesetz halten würden, unsere Damen und Herren Volksvertreter, dann wäre ja alles in Ordnung.
Und genau diesen Zustand sollten wir alle mithelfen, wieder herzustellen.

Gruß
nowalic
Nach meinem schwarzen Freitag vom 2.9.2004 freiwillig und dauerhaft eingeschlossen; zuerst im inzwischen verschrotteten CB3000 und 1 Jahr zeitweise im CB6000 (auch schon verschrottet). Seit Anfang 2008 dauerhaft im "Schlaffi" aus massivem Edelstahl.
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:04.07.06 14:46 IP: gespeichert Moderator melden


Jetzt muss ich doch auch mal mein bescheidenen Senf, als politisch interessierter, allerdings auch ohne VWL/BWL-Abschluss (aber auch ohne BildzeitungsComments aka Latrinenpapier - bissel hart), Bildzeitungsleser bin ich auch nicht - noch nie gewesen, zum Besten geben.

Was momentan in Deutschland läuft und schon das seit einiger Zeit, nenn ich ganz einfach Demontage des Sozialstaats (Step by Step, damit es nicht allzu arg auffällt) und Umverteilung von unten nach oben. Ich denke in nicht allzulanger Zeit wird es nur noch ein ganz "unten", und ein ganz "oben". Die soziale. u. ökonomische Schere geht immer weiter auseinander. In der Mitte befinden sich dann die Leute, die sagen, ich bin mir selbst der nächeste (will heissen - hat noch ein Job, womit er mehr oder weniger noch sein Auskommen bestreiten kann und vielleicht auch noch etwas übrig bleibt für die absolut nicht mehr sicheren gesetzlichen Rente, oder wenn man selbst unverhofft kommt oft, bzw. immer öfters, von Arbeitslosigkeit betroffen wird), und diese Schicht wird ein Teufel tun gegen Missstände in diesem Staat aufzubegehren. So ist das und ist Fact! Würde ich wahrscheinlich auch nicht anders tun. Das erstmal einführend zum besseren Verständnis, warum viele noch mit ihrem "fetten gut genährten Hintern", sich nicht bewegen.

Bewegen tut sich erst dann was nennenswert, wenn es immer mehr "nach ganz unten verschlägt", und hiermit ihre bisherige halbwegs vernünftige Lebensgrundlage in Frage gestellt wird. Und ich sage, wenn das hier so weiter geht, wie bisher, geht die Schere immer weiter auseinander. Was passiert, wenn man den Winkel und Bogen überspannt Haben wir alle aufgepasst in der Schule? Ist Naturgesetz! Die Schere oder auch der Bogen geht entzwei. Ich hoffe alle interessierten konnten mir bishierher gedanklich folgen.

Der Ansatz von Nowalik ist komplett OK, stimme mit ihm auch überein. Was mich etwas wundert, das es gerade von einem kommt, der aus dem doch noch gut situierten Schwäbleländle kommt ...

Und ob das hier ein Forum für solcherlei Diskussion ist? - OK hierüber lässt sich streiten. Aber warum eigentlich nicht.

Stellt Euch vor ihr wäret von einem auf den anderen Tag arbeitslos. Keine neue adäquate Arbeit gefunden nach 365 Tagen (ohne grosse Finanzeinbussen versteht sich), dann schnappt die HartzIV-Falle zu. Aus die Maus!

Heisst Ergo am Monatsende nur noch etwas über 300 Euro zum Leben.... Upsss, nix mehr da für einen teuren KG, oder sonstigen Fetish/BDSM-Vergnüglichkeiten - Das heisst die totale Einschränkung. Kein Konsum mehr, will heissen auch kein Umsatz und Gewinn mehr für kl. Nischen- und KleinUnternehmen, die ein rel. teures Marktsegment bedienen (preiswerter geht nicht, weil nur zu kl. Klientel). Heisst Ergo jeder hier interessierte an KG/Fetish/BDSM, der mal sein Einkommen verliert, bzw. auf ein minimum reduziert worden ist, ist ein schmerzlicher Verlust für diese kl. Unternehmen. Ergo was ist die Folge Das ist dann eine negative Endlosspirale, die u.U. auch das Kleinunternehmen in die Pleite zieht. Und so weiter und so fort, da greift eines in das andere.

Desweiteren für den 1. Betroffenen, die Stromkosten, Versicherungen etc. laufen weiter. Ausserdem was steht da im Vordergrund? Sicher kein KG oder was weiss ich in der Richtung, sondern das Überleben. Ein Auto zu halten dürfte dann auch Luxus sein und vieles andere mehr.

Ich war schon in den verschiedensten Foren der grossen Parteien unterwegs, was da rumzensziert wird passt auf keine Kuhhaut mehr. Misslieliebiges und konträres an Meinungsäusserungen wird zumeist sofort gelöscht.

Und ich hab nichts gegen Politiker, nur etwas dagegen, wem sie wirklich dienen, nämlich in den meisten Fällen sich selbst zu ihrem eigenem Wohle und natürlich dem Kapital, aber nicht wirklich der Volksmasse. Es reicht gerade mal noch zur temporären Ruhigstellung insbesondere der völlig unzufriedenen Schicht "ganz unten". Und hiermit tun Sie noch gut daran, weil je mehr Sie streichen und repressieren (natürlich "unten" bei denen es am meisten weh tut - weil sie kaum noch etwas haben und sich kaum zur Wehr allen oder nur mit wenigen wirksam setzen können) um so mehr Unzufriedenheit kommt hoch und wird geschürt. Und das ist auch Naturgesetz, wenn der Mensch, als auch jedes Tier in seiner Lebensgrundlage bedroht wird, setzt es sich zu Wehr. Möchte den sehen der das nicht tut.

Nun genug zu meinen Ausführungen - sonst wird das hier noch wieder als unsachliche Polemik abgetan. OK es ist auch Polemik, aber sicher nicht auf Bildzeitungs/Regenbogenpresse-Niveau.

Aber abschliessend Nowalic - Du hast in Deinen Beitragen das alles voll richtig erkannt und umrissen. Ändern kann man aber erst was (das nicht hier), wenn genug es merken, das Sie nicht allein in Deutschland verarscht werden, es noch vielen mehr schlecht geht - vorher wird wie schon festgestellt nix passieren - und die Politiker können nach gut dünken ihrer wirklichen Auftraggeber nämlich des Kapitals schalten und walten wie sie wollen. Das ist kein Defitismus, sondern so, wie ich das und viele andere mittlerweile auch sehen. Und nicht zuguterletzt möchte ich erwähnen, das auch ultrarechte Kräfte versuchen, aus dieser Sache Profit zu schlagen, was ja nun wirklich niemand möchte. Ich jedenfalls nicht. Fertich.

PS: Das muss ich noch nachschieben...
Zusammenhang zw. Politik & Kapital, insbesondere Spitzenpolitik(er). Wenn ich Spitzenpolitiker wäre, mit einem gut dotierten Nebenjob im Aufsichtsrat, in einem grossem Konzern, würd ich mir den auch nicht gern versauen wollen, in dem ich was gutes für die da "unten" täte mal von einer notwendigen Ruhigstellung abgesehen, damit es nit zu doll da "unten" im Gebälk kracht. Da wäre ich doch blöd oder

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von xrated am 04.07.06 um 16:04 geändert
Aller Anfang ist schwer * Und wer Rechtschreib- und Grammatikfehler von mir findet darf sie entweder überlesen oder für sich behalten, da bin ich grosszügig
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masophilus Volljährigkeit geprüft
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Egal, wie tief man die Meßlatte an den geistigen Verstand eines Menschen legt - es gibt immer noch jemanden, der bequem drunter durchlaufen kann!

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:05.07.06 10:26 IP: gespeichert Moderator melden


Die Misere mit dem Sozialabbau fing doch in den 60er Jahren, als die damaligen Politiker meinten, sie müßten große Geldgeschenke machen. Und so ging das doch immer weiter mit dem Schmarren, da die Parteien immer nur die nächste Wahl vor Augen hatten und haben werden. Und Ihr, das blöde Stimmvieh, tut ihnen ja den Gefallen und wählt sie ja auch. Denn Nichtwählen ist auch eine Form von Zustimmung, da ich ein angestammtes Recht nicht nutze. Und was die Hartz4-Diskussionen und -Demonstrationen gebracht haben, weiß jeder. Außer Verkehrschaos wegen ein paar Ewigdemonstranten nix! Aber auch gar nix!!!

Daß die Entwicklung so nicht weiter gehen kann, zeigt sich doch an der demographischen Entwicklung unserer Bevölkerung. Immer noch mehr ältere Ältere und immer weniger Kinder. Wir brauchen ja zwischenzeitlich eine massive Zuwanderung, um die Schere überhaupt noch zu schließen. AHA!!! Solange uns aber materielle Werte weitaus wichtiger sind als soziale (sprich Familie) wird sich auch nix ändern.

Und die notwendigen Reformen, die wir brauchen, um den kompletten Kollaps zu vermeiden, hätten schon in den 60er Jahren gemacht werden müssen. Doch da sind wir wieder bei den Geschenken fürs Wahlvieh. Jetzt ist es reichlich spät für Euer Gejammer, denn das Kind ist in den Brunnen gefallen und kurz vor dem Ertrinken!

Und daß es uns Deutschen gutgeht, sieht man daran, daß eine IG Metall unverschämterweise 5% mehr Lohn fordert, unsinnige Pausen zum Heiligtum erklärt, und, und..., wo doch unsere Metallarbeiter kurz über der Sozialhilfe liegen und nicht wissen, wie sie ihre Urlaube, Zweit- und Drittwagen, und, und... finzanieren sollen. Zum Vergleich: Der Lohnabschluß im Einzelhandel beträgt 1% mehr, wobei das noch nicht mal sicher ist, da Betriebe, die das nicht stemmen können, ausscheren können. Letzte Erhöhung davor liegt aber 4 Jahre zurück.

Ich weiß, daß Ihr jeder auf seine Art sich überfordert fühlt mit den jetzigen Gegebenheiten. Aber ich gebe Euch mal einen guten Rat: Geht in das europäische Ausland, arbeitet dort ein Jahr und dann überlegt Euch mal, wie Ihr als "fette Made" im deutschen Speck leben könnt. Hört man die Niederländer, Skandinavier, Südeuropäer, usw. über ihre Lebensumstände jammern. Und deren Löhne sind niedriger, weitaus niedriger! Und die sozialen Standards sind bei weitem nicht so hoch wie bei uns. Und doch leben sie recht gern und gut.

Und wenn Ihr jetzt auf das böse Kapital schimpft. Was solls! Polemik! Jeder Unternehmer hat die Verpflichtung, das ihm anvertraute Kapital (Human- wie Finanzkapital) zu verwalten und zu mehren. Wenn er das in Deutschland nicht mehr kann, dann hat er die Verpflichtung, dies woanders zu tun! Schließlich sind wir keine Insel unter der Käseglocke, sondern sind in die weltweite Wirtschaft eingebunden (schließlich sind wir ja nicht umsonst Exportweltmeister).

Aber da Ihr ja alle auf Sprüche wie "Geiz ist geil" fliegt, braucht Ihr Euch nicht wundern, wenn das Kapital sich anpaßt und eben versucht, seine Produktion günstiger zu gestalten. Der Unternehmer, der das nicht tut, ist unfähig und handelt verantwortungslos.

Und was Hartz4 betrifft; das ist nun mal Sozialhilfe. also jammert nicht, wenn sie gering ausfällt. Jeder sollte den Anreiz haben, sich Arbeit zu suchen. Und Arbeit gibt es durchaus, nur kommt sie nicht zu uns, sondern muß aktiv gesucht werden. Und genau das wird es in nächster Zeit wieder brauchen: Eigenverantwortlichkeit wie in den Jahren nach WK 2. Denn dadurch hat Deutschland es geschafft, nicht durch Jammern auf höchsten Niveau.

masophilus

Und ich weiß von was ich rede, da ich diese Situationen durchaus selbst oft genug erlebt habe!

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von masophilus am 05.07.06 um 10:31 geändert
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Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:10.07.06 17:57 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat

Und was Hartz4 betrifft; das ist nun mal Sozialhilfe. also jammert nicht, wenn sie gering ausfällt. Jeder sollte den Anreiz haben, sich Arbeit zu suchen.


Bemerkenswert in Sachen "Anreize" ist doch, dass das Kapital dadurch angereizt werden soll, dass man ihm immer mehr gibt, während die unteren Schichten, die Arbeitslosen etc. durch die Drohung von Entlassungen, Kürzungen etc. "angereizt" werden sollen.

Ich finde, dass das Kapital seit etwa 25 Jahren derart angereizt wird, dass man schon fast befürchten muss, es sei gestorben!

Wenn ich lese, dass der Ackermann meint, jährlich 25 % Rendite haben zu müssen, kann ich nur sagen, dass ich ihm die im Interesse des Gemeinwohls auf 2,5 % zusammenstriche. Andersherum gesagt: Der Staat macht Schulden, damit diese Leute weiterhin ihre horrenden Gewinne einfahren können.

Mit dem Grundgesetz habe ich auch wenig Probleme, vor allem nicht mit den Paragraphen, die sich auf die Vergesellschaftung von Produktionsmitteln, die Sozialpflichtigkeit des Eigentums und die Schaffung gleicher Lebensbedingungen im ganzen Land beziehen. Ich weiß aber, wer mit diesen Paragraphen seine Probleme hat: die Ackermänner und die Schremppen.

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:10.07.06 19:53 IP: gespeichert Moderator melden


Wenn ich Euch so lese, bin ich froh, daß die Regierung es nicht geschafft hat, die Bundeswehr für innere Angelegenheiten gesetzlich einbinden zu können. Dann nämlich wären die Versuche, das Volk zum aufstehen zu bringen schon von der Seite unterbunden.
Gut finde ich, daß diese Diskussion auch in einem KG-Forum stattfindet.
Ärgern tut mich, daß Politiker über die gegenteilige Meinung hinweg entscheidet (siehe Volksabstimmung Hamburg, oder U-Bahn oder Schwebebahn etc.).
Der Verlust des Kontaktes zur Basis (dem Volk) dokumentiert sich immer krasser, in der Politik als auch in Unternehmen.
Somit führt es immer mehr zu Beschlüssen, die von Blindheit geschlagen sind.
Habe von einem Studiertem auch schon gehört, DL geht es garnicht soooo schlecht, des Geld ist da, müßte nur mal in die Richtigen Bahnen gelenkt werden.
Wieso werden erhobene Steuern für etwas völlig zweckentfremdet eingesetzt? Seht Euch mal unsere Straßen an.
Kindergärten, Schulen...usw. ebenso die Forschung.

Was in Amiland passiert, daß die Schere sich immer mehr öffnet zwischen dem Mob und den oberen 10tausend, entwickelt sich hier mit einer rasanten Arte schneller als dort (sind aber im Vorsprung, weil des dort schon länger geht).
Somit kann ich den Vermutungen folgen, daß all jene, welche es können, Ihr Schäflein ins Trockene bringen.
Von der Korruption in unserem Lande mal ganz abgesehen, oder dem extremen Lobbytum.

Nur langt es die Politiker auszutauschen?
Da müßen die ganzen Staatssekretäre wohl auch alle raus und erneuert werden.

Also, je mehr ich darüber nachdenke, es ist garkein Anfang oder Ende zu sehen, weil soviel zu tun und zu machen wäre....des Übersteigt meinen Kleingeist.
Vielleicht auch deshalb die Hilflosigkeit in der Politik.

Hatte auch schon nachgedacht in diese zu gehen, ABER (des ist wohl Fakt), bevor ich in der Position wäre, etwas zu bewirken, bin ich genauso ein A...och. Anders würdest Du ja nicht vorwärtskommen.
Naja....und ..eben....wo anfangen??

Ich glaube....DL muß wohl erst total am Boden liegen (wie es vielleicht auch das Ziel ausländischer Investoren ist) bevor es für Diese uninteressant wird und es sich berappeln kann (obwohl...dann wird es wieder interessant....man ist des ein blöder Kreislauf).

Dabei dachte ich, daß es schon längst Zeit ist, für Weltpolitik (weltregierung), aber die EU schafft des ja auch noch nicht mal.
Ich denke, wir haben unsere Kreuzung verpaßt....denke die Menscheit ist dem Untergang sacht und leise (oder auch laut) geweiht.
Ich will damit jetzt nicht zwingend Scharzmalen, aber mal ehrlich.....solange des Kapital nicht auch mal etwas menschlich wirtschaftlich denkt wird des nie etwas. (humanitärer ökologischer Kapitalismus....geile Wortkreation).
Klingt jetzt fast wie Marxismus.....aber irgend so ein Mittelding muß es wohl werden.
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Bulli31
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Das Morgen gehört denen, die sich heute darauf vorbereiten
¡Átame!

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:12.07.06 01:55 IP: gespeichert Moderator melden


Ganz ehrlich glaube ich, würde sich vermutlich niemand hier im Thread aufregen, wenn die Arbeitslosigkeit bei 100.000 Personen liegen würde und die Staatsverschuldung bei nur 100 Milliarden läge.

Darum ging ich davon aus, dass der Grund für diesen Thread in der hohen Arbeitslosigkeit und der Staatsverschuldung liegt. Entsprechend hatte ich meinen obigen Beitrag abgestimmt.

Ich bitte um Entschuldigung und werde ab jetzt auf einzelne Passagen der Beiträge eingehen.


> es ist hier wirklich nicht der richtige Ort, um politisch etwas bewegen zu wollen
Doch. Wenigstens ein wenig anschieben.
Ich finde es wichtig, dass politische Diskussionen geführt werden können.
Wie ihr an obigen Beitrag seht, glaube ich nicht, dass man VWL, Politik und BWL trennen kann. Ich glaube, dass man nur dann sinnvolle Politik erhält, wenn man sich um alle drei Themenbereiche und das Verhalten der Gesellschaft kümmert.
Die Zeit, in der man sich auf die Betrachtung differenzierter Einzelaspekte beschränken konnte, sind vorbei, weil jeder Einzelaspekt nach der Newtonschen Formel irgendwo in dem System VWL/Politik/BWL/Gesellschaft diverse Gegenreaktionen erzeugt, die man nicht ignorieren darf.
Die BRD hat einfach keinen Spielraum mehr für Experimente.


> Es wird höchste Zeit, dass die Politiker und Abgeordneten
> endlich wieder das respektieren, was das Volk will
Wie kann das Volk zeigen, was es will?
Von Lippenbekenntnissen lässt sich kaum noch ein Politiker hinter dem Ofen hervorlocken.
Morgens will der Bürger das, was er im Radio gehört hat, mittags will er das, was er in der Zeitung gelesen hat, und abends will er wieder was anderes.
Der Politiker kann sich also aussuchen, was er machen will.

Es ist wie bei der Erziehung von Kindern. Das Kind lernt das Leben durch das Mitmachen. Mit den Eltern zusammen machen. Sich mit den Eltern in Konkurrenz stellen, nicht alleine machen. Die Eltern müssen das Kind praktisch anleiten.
Wenn die Bürger die Richtung vorgeben wollen, müssen sie die Rolle der Eltern übernehmen. Das Kind, der Politiker, wird dann schon von alleine folgen. Der Politiker braucht nämlich seine Wähler.
Das Australische System geht genau diesen Weg. Die Bürger gehen voran und die Politik muss folgen.
Das bedeutet natürlich auch, dass die Bürger Verantwortung für den Staat übernehmen. Klar, sie sind ja die Eltern.

Genauso wie echte Eltern, darf sich das Volk in der Rolle der Eltern nicht fünf Mal am Tag umentscheiden. Auch das Anschreien des Kindes mit sinnlosen und widersprüchlichen Forderungen verwirrt das Kind. Dennoch meint die deutsche Gesellschaft die deutschen Politiker auf diese Weise motivieren zu können.
Dass der Politiker dabei zunehmend unwillig wird, dem Volk zu folgen, das ist klar, oder?

Beispiel:
Seit den 80ern haben die Politiker immer darauf hingewiesen, dass die Bundesrepublik sich entscheiden muss, ob sie weiterhin auf den Hochlohnsektor setzt oder versucht den Niedriglohnsektor zurückzugewinnen.
Das Volk hat entschieden. Für den Hochlohnsektor, aber gegen die Produkte des Hochlohnsektors. Gleichzeitig fühlt sich das Volk aber an der eigenen Entscheidung vollkommen unschuldig.
Nein.
Das Volk hat entschieden, nicht die Politiker!
Die Politiker folgen nur.
In Australien richtet sich das Volk inzwischen teilweise bewusst in eine bestimmte Richtung aus. Es wird sich seiner Rolle bewusst.


> Wir haben nämlich genug Geld im Land.
Ja, das stimmt. Leider werden wir auf grund der fehlenden Jugend dieses Geld auf Sparbüchern, in Fonds und in Lebensversicherungen für die Rente bunkern müssen. Damit wird das Geld für Jahrzehnte dem monetären Fluss entzogen.
Im 20. Jahrhundert wurden mindestens vier Rentensysteme ausprobiert. Das Rentensystem, basierend auf Ersparnissen, war konjunkturell gesehen eine sehr schlechte Wahl. Dennoch sind wir gezwungen, in der Zukunft auf dieses System zu setzen.
Das Volk hat entschieden wenig Kinder zu bekommen, also muss die Politik sich was einfallen lassen. Die Politik folgt dem Volk, auch wenn das Volk Mist baut.
Das aktuelle Rentensystem (nicht die Riester-Rente) ist ein Hand-in-den-Mund-System, was durch eine Verteilungsformel dem Bürger ein Sparbuchsystem vorgaukelt, jedoch klammheimlich jeden eingezahlten Euro schon nach 15 Tagen in Form von Rentenzahlungen wieder in den monetären Fluss zurückführt. Der Monetäre Fluss ist wichtig, siehe Beitrag 30.06.06 18:52 Uhr.
Leider ist in der Verteilungsformel nicht das Bevölkerungswachstum und auch nicht die Arbeitslosigkeit eingearbeitet worden. Wenn ich mich recht entsinne, wurde 1963, bei dem Entwurf des Rentensystems einfach angenommen, dass die Vollbeschäftigung andauert, die Wirtschaft immer nur wächst und auch die Bevölkerung wieterhin um ca 3 % pro Jahr anwächst.
Nach den Erfahrungen der 1920er Jahre und der 1930er Jahre von einem ewigen Wirtschaftswachstum, ewigen Bevölkerungswachstum und ewiger Vollbeschäftigung auszugehen, fand ich schon als Schulbub extrem hirnverbrannt. Wie mir meine SPD-Lehrerin erklärte, sei das Konzept von einem Gewerkschaftssekretär entwickelt quasi als temporärer Notnagel im Bundestag verabschiedet worden. Niemand hat mit einer so langen Laufzeit gerechnet.
Die schweigend vorausgesetzten Faktoren hätte man von Anfang an in die Berechnungsformel zur Ermittelung der Rente mit einbeziehen müssen.

Lange Rede, kurzer Sinn. Wir müssen in der Zukunft extrem viel Kapital dem monetären Fluss entziehen, um es mehr als 40 Jahre in Fonds und Sparbüchern für den Rentenfall zu parken. Selbst wenn der Staat alle Zinsen des angelegten Kapitals zu 100% versteuert, kommt nicht soviel für den Staat dabei herum, als wenn das Geld im inländischen monetären Fluss fließen würde.

Wir sollten wieder über das Rentensystem namens "Kinder" nachdenken. Jedes Kind kann, sofern es einen Job hat, die Eltern mit 500 Euro unterstützen. Man muss nur kommunikativ und konsensfähig sein, was erfahrungsgemäß den meisten Eltern und Kindern schwer fällt.

Mal ganz doof gesprochen.


> "per Gießkanne" in der ganzen Welt herum verplempert
Eine Dienstleistungsgesellschaft, auf die wir mit Riesenschritten zusteuern, hat nunmal die Charakteristik das Inlandskapital per Gießkanne ins Ausland zu verteilen. Das ist systemisch bedingt. Eine Dienstleistungsgesellschaft, die die Produkte zum Erstellen der Dienstleistung aus dem Ausland bezieht, blutet devisenmäßig aus. Der Produktionsanteil muss bei einer Dienstleistungsgesellschaft etwa zwischen 20% und 30% liegen. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass die Ersteller der Dienstleistung alle Produkte "Made in Inland" kaufen.


> Die Kampagne lebt auch heute noch in Australien.
Danke! Das ganze hatte ich aus den Augen verloren.
Im Internet gibt es Webseiten der Organisationen "AusBuy" und "Australian Made". Beide geben "Positiv-Listen" heraus.
Die Website von "AusBuy" ist die informativste Seite, was die Ziele und Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit betrifft.
Zitat:
> If every Australian redirected just [ Australian Dollars ] per week from
> foreign owned and made to Australian owned and made we would save 20 Billion
> a year off our current account deficit and create an additional 500,000 new full time jobs.

Vokabeln: . A$ 1,00 = EU€ 0,59; Billion = Milliarden; current account deficit = gegenwärtiges Haushaltsloch;

Vorbildlich haben die Australier die doch sehr dröge VWL auf wenige aussagekräftige Daten reduziert, mit denen der Bürger auch etwas anfangen kann. Deutschland ist, entweder geschichtlich oder ideologisch bedingt, in dieser Frage noch ein Entwicklungsland.

In der Positiv-Liste von AusBuy werden nur Betriebe mit der Mindestanforderung "Australian Owned" aufgeführt. So eine Positiv-Liste mit über 100.000 Betrieben wäre in Deutschland nicht machbar. Das glaube ich weiterhin.
Wenn es sie in Deutschland gäbe, wären Großbetriebe wie SiSiemens oder VoVolkswagen nicht genannt. Diese Konzerne zahlen die Steuern auf die Konzerngewinne über die Kapitalholdings im Ausland, wären deshalb also "British owned" und "Belgian owned".

Damit zeigt sich das Konzept hinter den australischen Positiv-Listen. Sie stützen den Mittelstand und die Kleinunternehmer, die ihre Unternehmensgewinne brav in Australien versteuern und, ähnlich wie in Deutschland, die Majorität an Arbeitsplätzen stellen bzw schaffen.

Die australischen Bürger hatten genau das gleiche Problem, wie wir in Deutschland. Hohes Staatsdefizit, hohe Verschuldung und hohe Arbeitslosigkeit. Auch höhrten die Politiker nicht mehr aufs Volk, weil ihnen das Volk je nach Artikeln in der Yellow-Press täglich neue sich widersprechende Forderungen entgegenschrie. Die Bürger haben dann die Elternrolle übernommen und dem Staat gezeigt, wie es gehen kann. Kurz darauf entstanden die staatlichen Organisationen ACCC (inländischer Handel) und AusTrade (Export).
Im Parlament gab es sogar Handgemenge zwischen den Parteien - um Wirtschaftsfragen!!!

Solche Positiv-Listen wären also ein gutes Mittel, um "dem Großkapital" das Leben schwer zu machen. Dennoch konnte sich bisher keine politische Bewegung oder Bürgerbewegung zu einem solchen Vorgehen aufraffen. Lieber Lippenbekenntnisse gegen "das Kapital", als Taten.


> bereits im Sommer 1983 wurde mein neuer Sportwagen einer
> großen deutschen Autofirma mit folgendem Aufkleber versehen
> ausgeliefert

Hmm, du sagst ja schon, dass es eine kleine Aktion war. Die Aktion in Australien ist sehr breit angelegt und sehr massiv. Niemand kann sich dieser entziehen. Außerdem ist die Werbung auf Australien beschränkt. Über eine Werbung auf den exportierten Produkten scheint man gerade zu diskutieren.
Ich glaube nicht, dass der Aufkleber für Autofahrten ins Ausland gedacht war. Damals, 1983 waren Bundestagswahlen, in denen Herr Kohl mit seiner CDU gerade das Thema "Arbeitslosigkeit unter die Zweimillionengrenze drücken" zum Hauptthema machte, nachdem Herr Schmidt (SPD) etwa 400.000.000 DM gegen die Arbeitslosigkeit eingesetzt hatte, aber die Arbeitslosigkeit trotzdem um mehr als 200.000 Personen anstieg. Waren es nicht vielleicht auch 300.000 Personen? Da erinner ich mich nicht genau.
Ich hätte den Aufkleber noch vor einer Fahrt ins Ausland entfernt. Der Spruch ist ungenau und die Wahl war schon im März.


> Ich war schon in den verschiedensten Foren der grossen Parteien unterwegs,
> was da rumzensziert wird passt auf keine Kuhhaut mehr. Misslieliebiges und
> konträres an Meinungsäusserungen wird zumeist sofort gelöscht.

Nun, da greift wohl der Markenschutz. Die Marke braucht eine emotionale Bindung der Kunden. Eine emotionale Bindung entsteht hauptsächlich durch kritiklose Zustimmung unter dem Motto "wer nicht für uns ist, ist gegen uns". Ich persönlich nenne das "Hype". Je größer der "Hype", destdo stärker die Bindung an die Marke.
Kritik führt zu Kontroversen und diese zu einer Verunsicherung der Kunden gegenüber der Marke.
Es ist tödlich, wenn auf der Werbeplattform für die Marke, z. B. dem Forum der Marke, kontraproduktiv gegen die Kundenbindung aggiert wird. Deshalb löschen die beauftragten Promoter des Markeninhabers Kritik sofort, wenn sie sie sehen.
Auch ist es nicht sinnvoll dem Kunden zu komplexe Zusammenhänge nahe zu bringen. Der Kunde müsste die Ratio einschalten, was die emotionale Bindung schwächt.

Das Internet wird von den Parteien hauptsächlich zur Selbstdarstellung und nicht zur Selbst-in-frage-stellung genutzt. Es geht da IMHO nur um das Aufpolieren der Wortmarke und der Bildmarke.


> Die Misere mit dem Sozialabbau fing doch in den 60er Jahren, als die
> damaligen Politiker meinten, sie müßten große Geldgeschenke machen.
und
> Schließlich steht im Grundgesetz [ ... ]

Soweit ich weiss, ist der letzte Verfassungsgemäße Haushalt einer Bundesregierung 1966 oder 1967 verabschiedet worden.
Im Grundgesetz wurde von den Verfassungsgebern verankert, dass der Haushalt ausgeglichen sein solle. Das heisst also, dass beim Haushaltsabschluss keine direkten oder indirekten Schulden zurückbleiben dürfen.

Ab 1967 oder 1968 hat die Regierung Schulden gemacht, um "geringfügige Wachstumsschwankungen auszugleichen". Es sollte bei einem schlechten Wirtschaftswachstum die Verschuldung ansteigen, um das Wirtschaftswachstum zu erhöhen. Während Zeiten hohen Wirtschaftswachstums sollte die Tilgung das Wachstum verringern.
Nur Herr Kohl hat es in den 80ern geschafft in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Schulden des Bundes effektiv zu verringern. Sonst haben alle Regierungen mehr Schulden gemacht.
Die Regierungen sehen die BRD also schon seit spätestens 1968 in einer Rezession und müssen die Konjunktur durch Verschuldung stützen.

Was passiert also mit der Konjunktur, wenn irgendeine Regierung mal um 1% tilgt, anstatt 3% Neuverschuldung zu machen?
Vermutlich haben wir dann ein Wirtschaftswachstum von minus fünf Prozent.
Herr Kohl wollte übrigens damals das Stabilitätskriterium "Neuverschuldung" in der EU auf 0,000% fest machen. Er konnte sich aber nicht durchsetzen.





Hier noch ein Link zu einem interessanten Interview: Hans-Werner Sinn vs Peter Bofinger
Deutlich merkt man, wer den Spatz in der Hand tunen möchte, und wer leuchtende Einzelaspekte der Taube auf dem Dach in die Hand kopieren möchte. Ein Spatz mit den Flügeln einer Taube kann nicht fliegen.

Anmerkungen zum Interview:
- BIP = Bruttoinlandsprodukt
- Der Aufschwung durch die Brüningsche Politik entfaltete sich erst Jahre nach ihrer Inkraftsetzung, etwa 1934/1935
- Sinn geht von einer Pro-Kopf-Verschuldung jedes Bundesbürgers in Höhe von 81000 Euro aus. Davon entfallen alleine 65000 Euro pro Bürger auf das Geld aus der Rentenversicherung. Dieses Geld sollte eigentlich in der Rücklage für die Rentenversicherung stecken. Die Rücklage beträgt im Augenblick null Euro und deshalb muss die Rente sogar noch durch Steuern gestützt werden.


Für die bürgernahe politische Bildung möchte ich die Produktionen von Phoenix (Fernsehen) und DLF (Radio) empfehlen.



PS:
> das Kapital seit etwa 25 Jahren derart angereizt wird,

Manch einer wird sich fragen, warum nur die letzten etwa 25 Jahre betrachtet werden.
Das ist eigentlich ganz einfach.

... wie war es zwischen 1961 und 1981?
Da wurde "dem Kapital" von der Gesellschaft massenhaft Knüppel zwischen die Beine geworfen. Entsprechend dem Newtonschen Gesetz musste es irgendwo eine Reaktion geben. Eine war z. B. die Erhöhung der Arbeitslosenquote. Aber das war gewollt oder durch die Scheuklappen nicht gesehen.
Als die Arbeitslosenquote dann wunschgemäß konstant anstieg, fing die Gesellschaft ab einer Arbeitslosenzahl von über 1,8 Millionen plötzlich an über die Arbeitslosenquote zu jammern. Selbst der Trick die Arbeitslosen zum Studieren zu bringen, damit sie als Studenten aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen (wenigstens für vier Jahre), oder die Wochenarbeitszeit zu verkürzen, haben irgendwann nichts mehr gebracht.
Schon 1982 wollte Schmidt durch grundlegende Reformen gegensteuern. Es sollte hin zu sinnvollem Kapitaleinsatz gegen die Arbeitslosigkeit gesteuert werden. Schmidt, wurde aber durch den linken Flügel seiner eigenen Partei bekämpft und politisch zerstört.
Mit dem Parteitag im Herbst 1983 (nach der verlorenen Wahl) wurde dann der linke Flügel der Arbeiterpartei abgeschaltet ... äh ... überstimmt. Die Reformvorschläge von Helmut Schmidt wurden zu einem guten Teil akzeptiert und verabschiedet.
Der linke Flügel konnte sich seitdem mit seinen Maßnamen nicht mehr richtig einbringen bzw durchsetzen.
Heute findet dieser Flügel seine Heimat in WASG und Die Linke.

Soweit meine Erklärung, warum gerade nur die letzten "etwa 25 Jahre" betrachtet werden.
Viele Grüße
bulli

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bluevelvet Volljährigkeit geprüft
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Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:12.07.06 06:48 IP: gespeichert Moderator melden


Moin Bulli,

was du über das australische Modell schreibst, finde ich sehr interessant; leider weiß ich gar nichts darüber.

Obwohl du es kritisch bis pessimistisch meinst, bist du in einem Punkt sehr optimistisch:

Zitat

Das Volk hat entschieden, nicht die Politiker!
Die Politiker folgen nur.


Ich glaube eher, dass das Kapital entscheidet und die Politiker folgen. Und: "Die Straße wird nicht gefragt.", soll Helmut K. angesichts der Euro-Einführung (?) gesagt haben.

Ich bin inzwischen wieder soweit, nach System-Alternativen zu fragen. Gesellschaft braucht nicht nur Markt, sondern auch Planung. Aber wer in einer Zeit des "Marktwirtschaftsfundamentalismus" - den Begriff habe ich gestern irgendwo im Netz gefunden - von Planung redet, steht vermutlich auf verlorenem Posten.

Ein Ärgernis ist mir in unserem politischen System, dass z. B. die Nichtwähler parlamentarisch nicht repräsentiert werden. M.E. sollten aus der Gruppe der Nichtwähler per Los deren Repräsentaten ermittelt werden. Gut, das ist antik gedacht, wäre aber sicher ein Mittel, etwas wirklich frischen Wind in die Politik zu bringen. Wir können jedoch sicher sein, dass alles, was die Macht des Kartells aus Wirtschaft, Staat, Medien und Justiz gefährdet, z. B. stärkere Bürger-Partizipation bei politischen Entscheidungen oder eine bürgernähere Zusammensetzung des Parlaments, unterbleiben wird.

Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 12.07.06 um 06:55 geändert
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:13.07.06 07:17 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Gerry,

jetzt bin ich es mal wieder, der etwas nicht so stehen lassen will.

Zitat
Und wenn Ackermann das Unternehmen langfristig mit einer Gewinnmarge von 25% führen kann, dann wird ihm das den Bestand am Markt garantieren, was wiederum Arbeitsplätze sichert.

Ich denke, der Zusammenhang zwischen florierenden Unternehmen und Arbeitsplätzen ist bereits seit längerem verloren gegangen. Durch Rationalisierung und Outsourcing (bevorzugt in Billiglohnländer) ist es kaum noch nötig, Arbeitskräfte einzustellen, wenn der (jeweilige) Markt boomt. Außerdem werden die Einstellungsbedingungen kontinuierlich verschlechtert, so daß bei den ohnehin immer geringer ausfallenden Einstellungswellen auch die pro Stelle bezahlten Gehälter bezogen auf die Kaufkraft immer bescheidener werden. Betriebswirtschaftlich mag das für ein Unternehmen wünschenswert sein, volkswirtschaftlich führt das zu immer geringerem Inlandskonsum, zu sinkenden Beiträgen für das kranke Gesundheitswesen und zu einer immer größer werdenden Schere zwischen Einzahlern in Renten- und Sozialversicherungen und den Beitragsbeziehern.

Zitat
Ziel jedes Unternehmens ist primär das Erwirtschaften von Gewinnen. Nur wenn dies gelingt, funktioniert unser gesammtes Wirtschaftssystem.

Dort liegt der Unterschied zwischen Betriebs- und Volkswirtschaft. Betriebswirtschaftlich gesehen funktioniert unsere Wirtschaft - zumindest für eine immer kleiner werdende Zahl international tätiger Großunternehmen. Nur hat die Volkswirtschaft nichts von diesem Funktionieren. Trotz Aufschwung gehen Beschäftigungszahlen und Inlandsnachfrage zurück. Für die großen Unternehmen ist das kein Problem. Sie sind nicht auf den Inlandsmarkt angewiesen. Es hilft ihnen im Gegenteil, mit Lohn- und Sozialdumping ihre Margen weiter zu steigern. Kleinere und mittlere Unternehmen gehen dadurch allerdings kaputt. Und da die Arbeitsplätze in den großen Unternehmen kontinuierlich abnehmen (s. o.) wären nur die kleinen in der Lage, die Volkswirtschaft wieder in eine vernünftige Balance zu bringen.

Zitat
Die Deutsche Bank AG gehört ja nicht Ackermann, sondern vielen tausend Menschen, die Aktien dieses Unternehmens halten.

Die meisten Aktionäre haben auch zusammen nur einen kleinen Teil der Aktien. Interessanterweise sollen einige wenige Investment-Banker um Ackermann durch die großzügigen Beteiligungen (auch in umsatzschwachen Zeiten) ca. 25% der Bankaktien halten.

Zitat
Großaktionäre, wie z. B. andere Firmen, sind selbst in der Hand von anderen Aktionären. Letztlich sind es über n Iterationsschritte wieder die Menschen, die diese Firmen besitzen

Nicht wirklich. Die Entscheidung von Firmen als Großaktionären bei Hauptversammlungen werden nicht von den Eigentümern jener Firmen, sondern vom Management derselben getroffen. Da dieses Prinzip auch wieder für deren Hauptversammlungen gilt, kontrollieren sich letztlich eine Hand voll Manager gegenseitig. Die Masse der Aktionäre hat dabei nichts zu bestimmen.

Zitat
Würde Ackermann nur 2,5% Rendite erwirtschaften, dann würden die Aktionäre das Geld abziehen und - um eine beliebiges Beispiel zu nennen - in Aktien der Credite Suisse investieren. Die Deutsche Bank würde im Extremfall konkurs gehen und damit wären alle Arbeitsplätze weg.

Ein Unternehmen verliert kein Geld, weil sein Aktienkurs heruntergeht. Und ein Unternehmen mit geringer Marge ist auch kein interessanter Übernahmekandidat. Aus der Sicht von Vorständen mit umfangreichen Aktien-Optionen ist ein nur langsam wachsender Aktienkurs natürlich nicht attraktiv.

Ich verlange nicht, daß Unternehmen keine Gewinne machen dürften. Die Annahme, daß ein unregulierter Markt (von dem wir nicht mehr weit entfernt sind) für allgemeinen Aufschwung und Wohlstand sorgt, ist allerings Unsinn.

Zitat eines VWL-Professors (aus dem Gedächtnis):
"Wenn einer im Kino aufsteht, sieht er besser. Wenn alle im Kino aufstehen, sehen die meisten schlechter und alle haben es unbequem.

Was für ein einzelnes Unternehmen gut ist, kann als Rezept für die Volkswirtschaft schädlich sein."

Die Balance zwischen dem Allgemeinwohl und dem Nutzen einzelner Firmen ist bereits zu Gunsten jener Firmen verloren gegangen. Eine stärkere Regulierung des Marktes wäre dringend erforderlich. Allerdings ist der Einfluß einiger weniger Firmen auf die Politik offenbar deutlich größer als der der Wähler.

So, das Posting ist jetzt aber lang genug.

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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:13.07.06 09:11 IP: gespeichert Moderator melden


Zum Thema Aktionäre ein Zitat vom Bankier Fürstenberg:

"Aktionäre sind dumm und frech. Dumm, weil sie ihr Geld anderen ohne ausreichende Kontrolle anvertrauen, und frech, weil sie dafür auch noch Geld haben wollen."
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bluevelvet Volljährigkeit geprüft
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  RE: Machen wir ihnen ihren Aufschwung kaputt: wir sind das Volk Datum:23.07.06 13:55 IP: gespeichert Moderator melden


Einem Statement Niklas Luhmanns zufolge versteht die Wirtschaft nur die Sprache des Geldes. Deshalb müsse man ihr das, was man ihr sagen wolle, in der Sprache des Geldes sagen. Aus diesem Grunde sind wohl auch sämtliche moralischen Appelle an sie und die diversen "Pakte" mit ihr völlig sinnlos. Moderner ausgedrückt: Sie schaffen keine "Anreize", Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. Ich spiele jetzt mal den virtuellen Anreizer für die Wirtschaft:

Zunächst einmal schaffen wir sämtliche Steuerschlupflöcher, Steuerminderungsmöglichkeiten etc. ab und erhöhen die Gewinnsteuer zumindest für die Großbetriebe auf einen Grundbetrag von real 50 %. (Heute zahlen Großbetriebe durchschnittlich real 18 % Steuern!) Für die Schaffung von zusätzlichen 1 % neuen dauerhaften Arbeitsplätzen im Inland, gemessen an der Zahl der Belegschaft im Inland, gibt es eine Steuerermäßigung von 1 %. Werden Arbeitsplätze abgebaut, wird die Gewinnsteuer entsprechend erhöht, ebenso für den Fall, dass Arbeitsplätze vermehrt im Ausland geschaffen werden. Außerdem könnte man in diesem Falle auch die Verpflichtung schaffen, für jeden im Ausland geschaffenen Arbeitsplatz auch einen im Inland zu schaffen, anderfalls würde an der Steuerschraube gedreht.

Weiterhin müsste der Staat der Wirtschaft einen Zeitraum - etwa 5 Jahre - vorgeben, in dem sie die Arbeitslosen nahezu komplett einzustellen hätte. Diese Breitschaft könnte man ja dadurch anreizen, dass man die Kosten der Arbeitslosigkeit schrittweise auf die Kapitalseite umlegt. Man könnte etwa die Arbeitnehmerbeiträge zuur Arbeitslosigkeitsversicherung jedes Jahr um 1/5 auf die Kapitalseite umlegen; reicht das nicht, dann werden anschließend auch die Kosten der Langzeitarbeitslosigkeit vom Staat aufs Kapital umgelegt. Man könnte dies eine "Einstellungsmotivierungsabgabe" nennen.

Mit der zunehmenden Orientierung vor allem der großen Firmen am amerikanischen Quartalszahlenmodell ("Erfolg": die gegenwärtigen Schwierigkeiten bei Opel und Ford) sinkt natürlich auch die Bereitschaft, sich die Fachkräfte von morgen heranzubilden. Dauert ja auch schließlich drei Jahre, bis diese ausgebildet sind. Also lässt man sich diese lieber von der 3. Welt ausbilden und plädiert für "Einwanderung statt Ausbildung". Wenn die Wirtschaft nicht willens ist, im Interesse des Ganzen längerfristig zu planen, muss eben der Staat diese Aufgabe übernehmen. Klartext: Wer nicht ausbildet, zahlt für volle drei Jahre nicht geleisteter Ausbildung eine saftige Ausbildungsabgabe, die erheblich teurer sein müsste als Ausbildung. Dann bekommen wir auch die jungen Leute von der Straße und haben die Fachkräfte von morgen ausgebildet.

Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 23.07.06 um 14:08 geändert
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